Kapitel 32

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Elena:

Mein Herz pumpte wie wild, während Gabriel diese Stange einrasten ließ. Ich wusste genau, was mir bevorstand, aber vor allem wusste ich, wie schrecklich und schmerzhaft es werden würde. Als wenn mir so eine Qual gefallen würde. Schon allein der Gedanke ließ mich fast in Ohnmacht fallen.

,,Hör auf!", befahl ich laut, ehe sich sein Kopf zu mir drehte. ,,Warte bitte erst einmal..." ,,Nein. Ich will das nicht.", unterbrach ich ihn und merkte, wie meine Stimme zu brechen begann. Sein Blick hatte etwas fürsorgliches, doch ich wusste schon zu gut, dass dies bloß eine Fassade war. Eine Maske, die er aufsetzte, um mich zu beruhigen. ,,Lass das! Hör gefälligst auf mich so anzuschauen.", keifte ich ihn an. ,,Gut. Dann eben so.", zuckte er mit den Schultern und ließ seine Mimik immer finsterer werden. ,,Du willst nicht hören? Dann lebe mit den Konsequenzen.", gab er zurück, nahm die Klemmen und drückte mich tiefer in die Matratze. In meinem Hals hatte sich ein Kloß gebildet, der mir die Möglichkeit zu sprechen nahm. Mit riesigen Augen und bebenden Herzen sah ich ihn an.

Plötzlich schoss mein Blick zu meinen Brüsten, während ich gleichzeitig scharf die Luft einzog und wimmerte. Der Schmerz jagte durch meinen ganzen Körper, welcher sofort verkrampfte. Und das sollte mir gefallen? Erneut wimmerte ich laut auf. Die zweite Klemme saß und mein panischer Blick wanderte zu Gabe's zufriedenen Gesicht. ,,Entspann dich. Gleich wird es angenehmer.", versicherte er mir mit einem dreckigen Grinsen. Der Kloß ließ mich immer noch nicht sprechen, weswegen ich versuchte, schnell die Klemmen zu lösen. Doch bis ich überhaupt rankam, drückte Gabriel meine Hände schon in die Matratze. ,,Das solltest du nicht noch einmal versuchen.", knurrte er warnend. Die Gänsehaut, welche sich schon längst gebildet hatte, wurde immer intensiver und brachte meine Haut zum Kribbeln. Natürlich hatte Gabe das schon längst registriert und nahm die Kette in die Hand. Der Schmerz ließ ums Verrecken nicht nach, was mich wahnsinnig machte. Eigentlich machte der Typ über mir mich wahnsinnig, weil er es einfach nicht lassen konnte. Immer wieder war er wie ein Holzklotz, der gefühlloser nicht hätte sein können.

,,Warum liebe ich dich überhaupt?", verließ es plötzlich ungewollt meine Lippen. Sofort hielt ich mir den Mund zu und hoffte inständig, dass er es nicht gehört hatte. Meine Augen wurden immer größer, als ich bemerkte, wie sein Kopf sich langsam wieder zu mir drehte. ,,Was hast du gesagt?", fragte er bedrohlich ruhig. ,,Nichts wichtiges.", piepste meine kleinlaute Stimme, welche ich kaum wiedererkannte. ,,Was. Hast. Du. Gesagt.", betonte er jedes Wort einzeln und ließ mein panisches Gesicht größer werden. ,,Ich hab gefragt, ob ich dich was fragen darf.", meinte ich und schlug mir innerlich selbst ins Gesicht für diese dumme Aussage.

,,Das war doch schon ne Frage.", erwiderte er mit einem verwirrten Grinsen. Mit einem schmerzverzerrten Lächeln nickte ich. Ich wusste genau, dass es unbeholfen aussah, doch anders hätte ich mir grade nicht aus dieser Situation helfen können. ,,Na komm. Frag.", gab er etwas ungeduldig zurück, was mich erneut die Luft anhalten ließ. ,Was soll ich denn fragen?', überlegte ich verängstigt. ,,Dachtest du wirklich, dass mir sowas gefällt?", fragte ich ihn. Nun war es entgültig klar. Wenn ich mir gegenüber stehen würde, würde ich mich erschlagen. ,,Ich dachte es nicht. Ich weiß es. Du musst dich nur fallen lassen und den süßen Schmerz zulassen. Den Rest übernehme ich.", erklärte er mir ruhig. Mit einem schwachen Lächeln nickte ich und legte meinen Kopf in den Nacken.

Keine Sekunde später schrie ich voller Schmerz auf und verspürte den stechenden ziehenden Schmerz in meiner Brust. Ich konnte genau erkennen, wie die Kette an der Stange hing, doch kurz darauf verschwamm alles vor meinen Augen. Die Tränen liefen und dieses schreckliche Gefühl breitete sich aus. ,,Mach das ab.", presste ich hervor und verfiel fast in Ohnmacht. Es war kaum auszuhalten. ,,Sicher?", fragte mich der Volltrottel auch noch. Aus meiner Kehle wich jedoch bloß ein gezwungener Ton.

Sofort beugte er sich über mich und entfernte beide Klemmen. ,,Beim nächsten Mal wird es besser.", redete er mehr mit sich selbst, als mit mir. ,,Kein nächstes Mal.", jammerte ich und konnte meine Tränen nicht zurückhalten. Nun breitete sich die Angst in mir aus. Er wollte es tatsächlich nochmal ausprobieren. Wie sollte ich das überstehen? Es war doch schon jetzt die Hölle. Sollte es später wie der Teufel höchstpersönlich sein?! Mein Magen zog sich krampfhaft zusammen bei diesem Gedanken. ,,Natürlich wird es ein nächstes Mal geben. Du wirst es bald so sehr lieben wie ich.", versuchte er mir einzureden. ,,Soll ich dir mal die Scheiße dranhängen? Was meinst du, wie schnell du an der Decke bist?", gab ich vorlaut zurück. Bei dem Blick, den er mir galt, schluckte ich meine restlichen Worte runter. ,,Willst du die Klemmen vielleicht jetzt schon dran haben?", fragte er mich bedrohlich ruhig. ,,Schon gut... hab es verstanden.", hauchte ich.

,,Komm her! Du hast für heute genug.", meinte Gabe und legte sich neben mich. Sofort krabbelte ich an seine Brust und schmiegte mich dankend an.

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Gabriel:

Ich wusste genau, dass sie durch diese neue Situation schon längst wieder trocken war. Heißt, dass ich eh nichts mehr hätte tun können. Bis sie wieder feucht war, war meiner schon wieder gelangweilt. Ich hoffte einfach, dass sie es beim nächsten Mal besser annehmen würde. Sie müsste es annehmen. Wenn sie es nicht tun würde, könnte sie sich den tollen Sex woanders suchen und dann damit leben, dass es diesen Mann nicht länger geben würde und sie ihn somit auf dem Gewissen hätte.

,,Willst du mit jemand anderen vögeln?", fragte ich sie mit ernstem Ton. ,,Wie kommst du darauf? Natürlich nicht.", antwortete sie ehrlich. Es gefiel mir, dass sie selten versuchte zu lügen. Dadurch gewann sie zwar mein Vertrauen, aber dennoch ging es mir durch diese Tatsache besser. ,,Weil du dich gegen meine Vorlieben stellst und dich nicht darauf einlässt.", erwiderte ich trocken. ,,Es tut mir leid. Ich werde mich das nächste Mal mehr bemühen.", entschuldigte mein Herz sich mit einem traurigen Ton. Sofort schlang ich meine Arme um sie und küsste sie auf den Kopf. ,,Sehr schön.", gab ich zufrieden von mir.

So langsam glaubte ich, dass sie sich in mein Fleisch graben wollte, so stark, wie sie sich in mir vergrub. ,,Wenn du meine Organe rausholst, bin ich tot. Das weißt du, hoffe ich.", grinste ich sie an, ehe sie erschrocken zu mir hoch sah. ,,Hab ich dir wehgetan?", fragte sie erschüttert. Als ich jedoch den Kopf schüttelte, atmete sie erleichtert aus. ,,Nein, das nicht, aber du hast schon sehr gut gegraben.", lachte ich. Leise hörte ich sie lachen, bevor sie sich dann wieder dichter an mich kuschelte. Ihre Nähe fühlte sich so unglaublich gut an. Endlich war sie wieder bei mir.

Love is what you need IIWhere stories live. Discover now