Kapitel 46

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Lia PoV

„Das ist so pretty!"

Kicherte ich als ich die zwei Wunderkerzen in meiner Hand hielt.

„Jungkook kuck doch mal wie toll die funkeln!"

Drehte ich mich zu ihm um.

„Gott wie kann man bloß so bezaubernd sein wie du das ist unfassbar"

Seine Augen funkelten mehr wie die Wunderkerzen die ich in meiner Hand hielt weswegen ich etwas rosa im Gesicht wurde und nuschelte.

„Hör auf mit diesen Komplimenten dann schlägt mein Herz so schnell..."

Und wendete mich wieder von ihm ab um auf die Stadt hinunter zu schauen.

Von diesem Balkon aus konnte man sie perfekt überblicken.

Ich spürte wie Jungkook langsam seine Arme um mich legte und sein Kinn auf meiner Schulter ablegte.

„Damals..."

Fing er dann ruhig an zu sprechen und ich hörte ihm zu.

„Hat meine Mutter als prostituierte gearbeitet weswegen ich die meiste Zeit meiner Kindheit alleine zuhause verbracht habe aber das war nicht mal das Problem. Das problem war das ihre ‚Kunden' immer zu uns nachhause gekommen sind weswegen sie mir immer gedroht hat das wenn ich aus meinem Zimmer rauskomme mich ein böser Mann erwarten und mich mitnehmen wird. Sie war allgemein immer sehr aggressiv mir gegenüber und immer wenn sie mal in einer Woche nicht so viel Geld gemacht hat,hat sie ihre Wut an mir ausgelassen und hat..."

Ich hörte wie Jungkook einen langen Atemzug nehmen musste bis er weiter sprach.

„Und hat meine Hand auf die heiße Herdplatte gedrückt oder mich einfach nur geschlagen. Der einzige der für mich in dieser Zeit da war,war Taehyung. Mein Vater hab ich nie kennengelernt. Irgendwann ist sie dann aus Versehen Schwanger geworden. Es war ein Unfall beziehungsweise das Kondom ist gerissen während sie mit einem ihrer Kunden Sex hatte. Sie hat versucht es abzutreiben aber sie hat die Schwangerschaft zu spät gemerkt so das 9 Monate später ein kleines Baby geboren wurde..."

„Sofia"

Hauchte ich und Jungkook nickte.

„Meine Mutter wollte ihr nicht mal einen Namen geben um genau zu sein hat sie gesagt das sie hofft das dieses Balg einfach verhungert und das es doch bloß eine weitere Last wäre für sie. Also hab ich das in die Hand genommen und mich um dieses kleine,unschuldige,zerbrechliches Wesen gekümmert. Sie hatte und hat immer noch mein ganzes Herz. Ich kann garnicht beschreiben wie sehr ich dieses Kind liebe deswegen brach mein Herz auch in tausend Stücke als ich ein Gespräch zwischen meiner Mutter und einem fremden Mann am Telefon mitgehört habe indem es darum ging dass der mann ihr 5000 für das ‚Objekt' geben würde. Sie wollte Sofia verkaufen und genau indem Moment ist mir dann klar geworden das ich etwas tun muss und das ich nicht zulassen kann das sie mir Sofia wegnimmt. In der selben Nacht also bin ich noch abgehauen mit nichts mehr als meiner kleinen Schwester und 40 mickrigen Euro. Ich hatte keine andere Wahl als Dinge zu machen die ich vielleicht in diesem Alter nicht tun sollte aber ich musste für Sofia. Sonst wäre sie verhungert und ich gleich mit"

Eine warme Träne lief über meine Wange.

Ich hätte mit allem gerechnet aber das Jungkook so etwas erleben musste hätte ich mir nie im Traum ausmalen können.

Das ist...

Schrecklich,Abartig und Krank zu gleich.

Ich meine welcher Mensch verkauft sein eigenes Kind?

Seine Mutter muss wirklich kein Herz haben.

„Das war meine Geschichte..."

Hauchte Jungkook dann in mein Ohr und an seiner Stimme konnte ich hören das er selber weint.

Nun war es nur fair das ich meine Geschichte auch erzähle.

„Er war Alkoholiker"

Fing ich an.

„Mein Vater war Alkoholiker. Aber nicht immer. Bis ich 10 war lebten ich,meine Mutter und er ein schönes Leben als glückliche Familie in einem kleinen Haus in Daegu. Alles war schön bis mein Vater seinen Job verloren und seine Rechnungen nicht mehr bezahlen konnte. Aus Frust das er mir und meiner Mutter nichts mehr bieten konnte hat er dann angefangen zu trinken. Jeden Abend ist er betrunken nachhause gekommen und hat meine Mutter verprügelt bis sie ohnmächtig auf dem Boden lag. Trotzdem hat sie ihn nicht verlassen. Trotzdem hat sie ihn geliebt und trotzdem hatte sie noch Hoffnung in ihn. Eines Tages aber..."

Ich musste kurz Luft holen um nicht komplett ins schluchzen auszubrechen.

„Eines Tages war er so betrunken das er nicht mehr wusste was er tut. Meine Mutter hat so laut geschrieen und obwohl ich diese schreie von ihr schon gewohnt war waren es an diesem Abend irgendwie andere schreie. Sie hörten sich schmerzerfüllter an. Schließlich bin ich dann aus meinem Zimmer rausgegangen um zu kucken was los ist. Das nächste an das ich mich erinnern kann ist mein Vater der meine Mutter ersticht. Ü-...Überall...war Blut...und...und...und...sie-"

Im nächsten Moment drehte Jungkook mich um und nahm mich fest in seine Arme.

Seine eine Hand streichelte meinen Rücken während die andere das gleiche an meinem Hinterkopf tat.

Ich schluchzte während meine Hände auf seiner Brust lagen.

„Ich hatte so Angst vor ihm deswegen bin ich einfach abgehauen. Ich wollte so weit weg von ihm wie möglich weswegen ich nach Seoul gegangen bin in der Hoffnung das ich dort ein besseres Leben haben was selbstverständlich nicht der Fall war. Es wurde alles nur schlimmer als ich in diese Pornoindustrie hinein gefallen bin und nicht mehr rausgekommen bin. Nicht mal einen Schulabschluss hab ich. Ich hab garnichts..."

Weinte ich mir meine Augen in seinem Shirt aus.

„Ganz ruhig kleines. Du hast mich. Bei mir bist du sicher. Solange du in meinen Armen liegst kann dir nichts passieren"

Flüsterte er mir zu und gab mir dabei sanfte Küsse auf meinen Kopf und Stirn während ich mein Gesicht immer tiefer in seine Brust drückte.

Stimmt es was er sagt?

Bin ich bei ihm wirklich sicher...in seinen Armen?

Bin ich überhaupt irgendwo sicher.

Gibt es einen Ort auf dieser Welt an dem ich mir vorstellen könnte zu sagen das ist mein Zuhause.

Zuhause...

Was ist das überhaupt ein Ort,ein Mensch?

Ich weiß es nicht.

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Pornostar | JJKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt