I - Ankunft

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Der Motor schnurrte leise, als ich den Wagen die Einfahrt hochlenkte, während ich durch die Windschutzscheibe auf das vertraute Haus blickte.
Nie hätte ich erwartet noch einmal hier her zu kommen.
Das Gebäude war ein wunderschöner Altbau.
Eine halbkreisförmige Einfahrt, um eine wohlbesetzte Wiese mit Springbrunnen, führte direkt zu einer marmornen Treppe.
Gesäumt wurde die Treppe von einem steinernen Geländer und traf auf eine Doppeltür aus glänzendem Teakholz.
Daran erhob sich das alte und pompöse Haus. Über drei Stockwerke zog es sich.
Im Erdgeschoss gab es neben dem Treppenaufgang große Eckige Fenster in dem hellen Sandstein.
Das mittlere Geschoss hatte einen großen Balkon, und bestand eigentlich nur aus einem riesigen Saal mit hoher Decke, und im obersten Stockwerk gab es nur einen kleinen Balkon, welcher mittig über der Eingangstreppe lag.
Die rechte Seite des Hauses war von einer grünen Buschmauer umgeben, während die linke Seite zum Wald hin offen war.
Der Wald gehörte ebenfalls zum Grundstück des Gastherren.
Aus den großen Fenstern des Hauses drang angenehmes Licht nach außen und beleuchtete die Umgebung.
Ein Lächeln umspielte meine Lippen.
Das letzte Mal, als ich hier war, gab es nur im Erdgeschoss Licht, und die darüber liegenden Stockwerke waren abgedunkelt.
Damals hatten wir uns auch eher draußen im Waldstück aufgehalten, als wir eine „Jagd" veranstaltet hatten.
Der Gedanke, an die Nacht vor knapp fünf Jahren, jagte mir eine Gänsehaut über den Körper und ich spürte wie mein Schwanz in der dunklen Hose zuckte.
Mit einem kurzen Kopfschütteln lenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder in das hier und jetzt.
Heute war zusätzlich zum Erdgeschoss noch das erste Obergeschoss hell erleuchtet. Nur das Geschoss direkt unter dem Dach, war dunkel.
Ob der Keller diesmal wohl auch in hellem Licht erstrahlte, oder doch eher in ein dunkles Rot getaucht war?
Mein Blick ging nach rechts zum Beifahrersitz.
Emilia biss sich auf die Lippen, während sie das Haus betrachtete.
Sie sah wunderschön aus.
Das blonde und lockige Haar fiel ihr offen auf die Schultern, und rahmten ihr Gesicht ein.
Bis auf die Augen hatte sie sich dezent geschminkt.
Nur ein bisschen Puder und etwas Lippenstift, aber mehr brauchte sie auch nicht.
Die Wimpern hatte sie mit einem dunklen Mascara geschminkt, und die Haut um die Augen mit einem zarten schwarz vertieft, sodass ihre blauen Augen noch besser zur Geltung kamen.
Ihre Nägel, an Händen und Füßen, wurden von einem dezenten, aber tiefen, Rot bedeckt.
Eingepackt war sie in einen dunkelblauen Trenchcoat und nur ihre schwarzen hohen Schuhe schauten hinaus.
Doch ich wusste was sie darunter trug und bei dem Gedanken daran durchfuhr mich ein Strom von Energie.
>>Alles okay? <<
Sie schaute mich an und lächelte nervös.
>>Ja, alles bestens. Ich bin nur ein bisschen aufgeregt. Wie immer. <<
Sie lachte kurz und auch ich lächelte.
>>Das wird schon. Ich pass auf dich auf<<, sagte ich und ergriff ihre Hand.
Sie drückte sie einmal kurz und schaute wieder nach vorne.
Es war die 11. BDSM Party auf die wir nun zusammen gingen.
Doch die erste, welche diese Härte haben würde.
Eine Party auf der fast alles möglich war, denn ich kannte den Gastgeber.
Diese Party war rein exklusiv und man konnte nur über eine persönliche Einladung, und über eine Empfehlung überhaupt daran teilnehmen.
Das letzte Mal war ich vor 4 Jahren hier.
Doch seine Ansichten, seine Spiele und Manipulationen hatten mich gestört, bis ich mich schlussendlich von ihm, und der von ihm geschaffenen Szene und Welt, abwandte.
Allerdings waren im letzten Jahr einige Dinge geschehen, weswegen ich doch der bekannten Einladung vor 6 Monaten gefolgt war.
Vielleicht gab es irgendwo noch andere Partys, noch härtete Partys, doch auch wenn ich es mir lange nicht eingestehen wollte, war dies die Szene zu der ich gehörte.
Auch wenn ich ihr länger fremdgeblieben bin.
Er hatte mir gesagt, dass es heute nicht dermaßen ausarten würde.
Das er die Drogen verboten hatte und den Alkohol nur in Maßen ausschenken wollte hatte mich überzeugt es noch einmal zu versuchen.
Wir fuhren am Eingang vorbei und stellten das Auto links neben dem Haus ab.
Emilia stieg aus und schaute sich um. Auch wenn sie nervös war, konnte ich die Vorfreude in ihren Augen sehen.
>>Bist du bereit? <<
Sie blickte mich an: >>Jawohl, Herr <<, und machte die Tür zu.
Langsam lies ich den Anschnallgurt zurücksurren und öffnete ebenfalls meine Tür.
Wir hatten uns von Anfang an auf klare Regeln und Richtlinien geeinigt. Wir führten keine 24/7 Beziehung wie es viele andere Taten, aber das passte eben einfach nicht zu uns.
Ich liebte unsere Dynamik. Das Spiel. Die Normalität.
Ihre Tabus waren simpel: Keine blauen Flecken im Gesicht. Keine Fäkalien und kein Blut.
Wir hatten uns darauf geeinigt, dass der erste Teil unserer Dynamik und unseres Spiels einsetzt, sobald wir beide das Auto verlassen.
Ab da an war sie wieder meine Sub, und ich ihr Dom.
Der zweite Teil würde einsetzen, sobald wir uns im Haus etwas umgeschaut hatten.
Bei anderen Partys, oder Stammtischen, waren wir teilweise direkt von vornherein mittendrin.
Doch diesmal wollte ich erst einmal alles anschauen und begutachten, statt sie direkt an der Leine ins Geschehen zu führen.
Sie wusste es nicht, aber dies tat ich zu ihrem Schutz.
Beim vorletzten Mal war ich mit einer anderen Dame hier. Mit meiner damaligen Sklavin. Diese wurde direkt, nachdem wir eingetreten sind, gepackt und an einen Pranger gestellt.
Für sie damals war es das richtige.
Allerdings war Emilia eine komplett andere Person, und das passte nicht zu ihr.
Nach einem kurzen Gespräch darüber gab sie mir recht.
Tatsächlich wusste ich nicht einmal was mich heute erwartete.
Sie schaute zum Gebäude hin.
Langsam stieg ich aus und griff in das Seitenfach der Autotür.
Meine Hand schloss sich um das lederne Halsband.
Ich holte es raus und verließ das Auto.
>>Komm her. <<, sagte ich und schlug die Autotür hinter mir zu.
Sie gehorchte. Wie sie es gewohnt war, blickte sie auf dem Weg zu mir nur auf den Boden.
Ihre Absätze klackerten über das Kopfsteinpflaster.
Neben uns hielt ein weiterer Wagen an, wo eine hübsche junge Dame ausstieg.
Als sie meinen Blick bemerkte zwinkerte sie mir zu.
Sie war, wie Emilia, ebenfalls in einen Trenchcoat gehüllt. Ich lächelte zurück.
Sie lief zum Kofferraum und öffnete ihn.
Daraus krabbelte ein Mann hervor, mit nichts weiter als einem schwarzen Tanga und einem Halsband bekleidet und kniete sich vor sie hin.
Sie leinte ihn an und strich ihm einmal durch sein braunes, kurzes Haar.
Dann ging sie, mit einem sehr zügigem Schritt, in Richtung der Eingangstür. Er krabbelte hinterher und versuchte Schritt zu halten.
Während ich das beobachtete, kam Emilia vor mir zum Stehen.
Ich drehte sie um und legte ihr das Halsband an.
>>Gehen wir!<<
>>Ja, Herr. <<
Bevor wir losgingen nahm ich ihre Hand und küsste diese einmal. Sie schaute mir liebevoll in die Augen und ich erwiderte den Blick. Dann ging ich los.
Sie ging neben mir her, wie vorher abgesprochen, aber diesmal mit gehobenem Haupt.
Der nächste Schritt würde kommen, sobald wir uns ein Bild gemacht hatten.
Der letzte Schritt der Dynamik, das eigentliche Spiel, würde erst nach der Eröffnung beginnen.
Während wir von dem kleinen Parkplatz zum Haus gingen, schaute ich mir die Autos an.
Insgesamt zählte ich 20 Stück.
Ich wusste das es heute Abend um die 100-150 geladene Gäste werden würden.
Die Verteilung an Männern und Frauen war mir hierbei noch unklar.
Allerdings war dies nicht irgendeine BDSM-Party, sondern eine Party von IHM. Und deswegen konnte alles passieren.
Bestimmt gab es auch wieder einige Diener und Dienerinnen.
Wir erklommen die marmornen Treppenstufen.
Bei jedem von Emilias Schritten klackerten die Absätze unter ihren Füßen.
Ich blickte auf die Armbanduhr am Handgelenk. 20:25 Uhr.
In 35 Minuten wird der Abend offiziell eröffnet.
Wir kamen vor der Doppeltür an, und in meine Gedanken kehrte Ruhe ein.
Ich blickte zu Emilia und zwinkerte ihr zu.
Dann wandte ich mich wieder nach vorne und klopfte drei Mal auf das dunkle Teakholz.


Benutzung - Tom und EmiliaWhere stories live. Discover now