Kapitel 50

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Eine Weile redeten Emilia und Bucky einfach nur bis spät in die Nacht. Über die unterschiedlichsten Dinge. 

Ihre Kindheit, ihre Familien und Geschwister. Kleinigkeiten, die sie interessierten. Diese lagen aber meist vor Buckys Zeit bei Hydra und Emilias Leben mit den Avengers. Natürlich sprachen sie auch über ihre Freunde.

Der Verlust von Steve hing Bucky noch immer nach. Er war immer wie ein Bruder für ihn gewesen. Von ihm konnte er sich zumindest in gewisse Weise verabschieden. Ganz im Gegensatz zu seiner Schwester.

Rebecca war für ihn das, was Matthew für Emilia war. Auch wenn es Streitereien gab, konnte nichts einen Keil zwischen die Barnes-Geschwister treiben.

Er hatte bisher nicht wirklich darüber nachgedacht, sich auf die Suche nach ihr zu machen... oder besser gesagt nach dem, was sie zurück gelassen hat. Vielleicht lebte irgendwo da draußen noch jemand, der mit ihm Blutsverwandt war.

Mit einem Ellenbogen auf dem Bett, stützte Bucky sein Kinn auf die Faust ab. Lässig zurückgelehnt ruhte sein Vibraniumarm auf dem angewinkelten Knie, währed er ein wenig abwesend an Emilia ins Leere blickte.

Sie merkte an seinem Ausdruck, dass ihm das Gesprächsthema ziemlich beschäftigte. Die Vorstellung nicht zu wissen, ob Rebecca noch lebte oder was mit ihr passiert ist, bedrückte sie. 

"Wenn du willst, kann ich mich ein wenig schlau machen. Ich kenne da den ein oder anderen Trick an Daten zu kommen."

Im Schneidersitz auf dem Futonbett sitzend, legte sie den Kopf etwas schräg und sah ihn an. Bucky blickte zu ihr auf und bedachte sie mit einem leichten Schmunzeln.

"Will ich wirklich wissen was das für Tricks sind?"

Emilia antwortete nur mit einem unschuldigen Schulterzucken.

"Danke. Aber ich glaube dafür ist es noch zu früh. Erst einmal sollte ich mich darauf konzentrieren einige Dinge wieder gerade zu biegen."

Er blickte zu Boden und ließ dabei seufzend seinen Arm aufs Bett fallen.

Da war es wieder. Diese dunkle Wolke über seinem Gemüt. Und mit jedem Mal schien sie größer zu werden. Obwohl seine Albträume bei Weitem nicht mehr so schlimm waren wie kurz nach seinem Abtauchen in Rumänien, verfolgten sie ihn weiterhin fast jede Nacht.

Bei seinem Anblick fühlte Emilia plötzlich wieder diese Schuld von damals.

"Ich werde es mir nie verzeihen, dass ich dir damals nicht helfen konnte... Hätte ich dich nur irgendwie da rausholen können..."

Ihre Stimme brach. Die Erinnerungen an die Zeit in dem Hydraunterschlupf waren klar und deutlich wie nie zuvor. Ebenso die qualvollen Schreie, welche durch die Gänge hallten. Sie glaubte darunter nun ganz deutlich auch Bucky hören zu können.

"Das hätte nicht viel geändert. Außerdem hast du mir danach weitaus mehr geholfen, als dir scheinbar bewusst ist."

Schniefend und mit großen Kulleraugen sah Emilia ihn an. Er hob seine Hand und legte sie auf die ihre in ihrem Schoß. Seine Augen beobachteten genau, wie daraufhin ihre zierlichen Finger anfingen mit seinen zu spielen.

Für Bucky fühlte es sich so normal an. Niemals zuvor kannte er ein solches Gefühl von Zuhause wie in diesem Moment. Das erste Mal seit einer langen Zeit glaubte er einen Hauch von Frieden gefunden zu haben.

Und auch Emilia spürte dies. Sie war in diesem Augenblick keine unkontrollierte Voodoo-Botanikerin mit multiplen Persönlichkeiten mehr. Und er kein ehemaliger gehirngewaschener Auftragskiller ohne Erinnerung und ein Leben.

THE FADING FALLEN ● Bucky Barnes X OC ● 18+ ● DEUTSCH [BEENDET]Where stories live. Discover now