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Torii=Japanischer Rosenbogen
Omikuji=Orakel

POV Sugawara

Warm. Zufrieden kuschelte ich mich an den warmen und weichen Sitz. Ich musste wohl eingeschlafen sein. Obwohl ich jetzt wach war, wollte ich meine Augen nicht öffnen. Ich wollte noch einen Moment länger auf dem weichen, sich leicht auf und ab hebendem Sitz liegen und- warte...ein Sitz der sich bewegte?

Langsam öffnete ich die Augen und sah direkt auf eine, von einem weißen Shirt verborgene Brust und zwei Beine in einer dunkelblauen Jeans. Ich atmete geräuschvoll ein und eine angenehme wärme breitet sich in meinem gesamten Körper aus. Dieser Geruch. Ich kannte diesen Geruch nur allzu gut.

Es war Daichi's Geruch. Viel zu oft hatte ich ihn heimlich eingesogen, wenn ich ihm nahe genug gewesen war. Wie ich diesen Geruch liebte. Er war viel zu schön um ihn mit irgendetwas anderem zu vergleichen.

Ich war so in meine Schwärmereien vertieft, dass ich erst wieder ins hier und jetzt kam, als sich der Körper unter mir bewegte und ich mich fragte, wieso mein Kissen nach Daichi roch.

Wie von der Tarantel gestochen fuhr ich hoch. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich in das verdutze und leicht gerötete Gesicht meines besten Freundes, der sich gerade nach seinem Rucksack streckte.

Mein Blick wanderte an ihm herab. Weißes T-Shirt, dunkelblaue Jeans. Ich hatte mit dem Kopf auf Daichi's Schulter geschlafen. Augenblicklich spürte ich wie meine Wangen heiß wurden und sich mein Herzschlag um ein vielfaches verschnellerte.

Etwas geschockt starrte mein gegenüber mich an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
Ich beobachtete wie sich ein kleines Lächeln auf die Lippen des braunhaarigen schlich.

Ehe ich mich versah, streckte Daichi seine Hand nach mir aus, legte sie an meinen Hinterkopf und zog mich wieder zu sich.
"Schlaf noch ein bisschen.", raunte er und drückte meinen Kopf auf seine Schulter.

Was...

Ich war verwirrt, überfordert und fühlte mich als würde mein Herz gleich aus meiner Brust springen und ihn von oben bis unten abknutschen.

Hibbelig vergrub ich meine Hände unter meinem Oberschenkeln und schloss meine Augen. Um mich zu beruhigen lauschte ich meinem Herzschlag, welcher laut und viel zu schnell in meinen Ohren dröhnte.

Wieso tat er das?
Es war nicht so, dass es mir nicht gefiel.
Im Gegenteil. Ich genoss die Nähe zu dem jüngeren und vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge.

Machte man das unter Freunden?

Ich spürte eine Hand durch meine Haare streichen. Daichi vergrub seine Hand in meinem Haarschopf und wickelte einzelne Strähnen um seine Finger.

Durch meine geschlossenen Augen konnte ich seine Berührungen noch besser wahr nehmen und es fühlte sich verdammt gut an.
Aber war das nicht falsch? War das freundschaftlich?

Daichi konnte nicht wissen was er mir mit seinen Berührungen antat. Es machte mich verrückt. Ich wollte ihm für immer nah sein.
Ich wollte nie wieder ohne ihn sein.

"Suga?"
Ich öffnete die Augen. Besorgt blickte Daichi mich an. "Wieso weinst du?"
"Was?" Verwundert hob ich meine Hand an meine Wange. Sie war nass. "Du weinst.", wiederholte Daichi und ich setzte mich auf.

Ich spürte den besorgten Blick meines Freundes auf mir. Hatte mich seine Nähe so sehr gerührt?

Schnell wischte ich mir mit dem Ärmel meines Pullovers übers Gesicht und lehnte mich an den Sitz hinter mir. Warum weinte ich denn jetzt?

Ich spürte wie Daichi eine Hand auf meine Schulter legte und drehte meinen Kopf automatisch in seine Richtung.
Es lag so viel Sorge in seinem Blick. Es rührte mich, wie sehr er sich um mich sorgte, aber gleichzeitig ließ es mich auch verzweifeln.
Es machte mir Hoffnung, obwohl es keine gab.

My Beloved Angel | DaisugaWhere stories live. Discover now