FIVE⁵ ༄ DISTANT

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📍münchen, bayern | gelsenkirchen, nordrhein-westfalen


Mit zügigen Schritten folgt JAMAL der Schauspielerin ins angrenzende Wohnzimmer. SARAH hat sich auf seiner und CHARLYS Couch niedergelassen und tippt auf ihrem Handy herum. „Können wir kurz nochmal zurückspulen? Du warst früher mal mit LEROY zusammen und er hat kein Wort darüber verloren?" Der Fußballer stämmt die Hände in die Hüfte. „Richtig erfasst." Sarah schaut von ihrem Handy auf und legt den Kopf schief. „Hast doch alles richtig verstanden. Wenn du Genaueres wissen möchtest, kannst du ja deinen Teamkollegen fragen." Sie lehnt sich auf dem Sofa zurück und schaut den Freund ihrer besten Freundin abwartend an.

„Leroy ist nicht so... er redet nicht so gerne über Dinge, die ihm nahe gehen. Außerdem unterhalten wir uns doch gerade, oder nicht? Ich würde die Geschichte gerne von dir hören." Mit einigem Abstand lässt sich jetzt auch Jamal auf dem Möbelstück nieder. „Also wenn er behautet hat, dass ihm die Sache nahe gehen würde, wie du so schön sagst, hat er euch gewaltig angelogen, Mäuschen. Da bin ich mir sehr sehr sicher. Und ich rede auch nicht wirklich gerne darüber; vor allem, weil ich wieder in einer Beziehung bin." Sarah nippt an ihrer Cola Zero und legt den Kopf schief. „Allerdings kann ich deinen riesigen braunen Augen auch keinen Wunsch abschlagen, Bambi. Charly hat schon einen guten Fang mit dir gemacht."

„Hör auf abzulenken." Jamal grinst. Dann wird seine Miene wieder ernster. „Du kannst mit mir über alles sprechen, das weißt du, oder?" „Ja, das weiß ich." Mit einem Seufzen schlägt Sarah die Beine unter. „Ich — okay, ich kann dir ein bisschen was erzählen. Ehrlich gesagt, wäre es mir aber lieber, wenn wir nicht so sehr ins Detail gehen; ich hab sonst das Gefühl, dass das alles wieder hochkommen könnte und das will ich eigentlich nicht." Ihr Gegenüber nickt schnell. „Okay."

„Alsooo... ich kenne Leroy schon seit — eigentlich seitdem ich auf der Welt bin. Lia hat ja schon erzählt, dass wir in Gelsenkirchen aufgewachsen sind, Leroys und meine Mutter sind beste Freundinnen, seit ich denken kann. Wir sind dann irgendwann auch beste Freunde geworden, genau wie unsere jüngeren Geschwister. Sidi dürftest du ja mittlerweile auch kennen." Wieder nickt Jamal. „Jedenfalls, wir haben uns dann ineinander verliebt. So richtig verknallt, erste-große-Liebe-mäßig. Da waren wir Teenager."

Mit großen Augen folgt Jamal Sarahs Erzählungen und beginnt immer mehr zu verstehen, warum Leroy das Thema so geschickt versucht hatte zu umgehen. Man kann Sarah deutlich ansehen, dass ihr das alles viel näher geht als ihr lieb ist. Immer wieder stockt sie mitten im Satz oder schließt die Augen, als müsste sie die Erinnerungen, die sich vor ihrem inneren Auge abspielen, unterdrücken.

„Irgendwann hat er sich entschieden, nach England zu gehen. Er war neunzehn und ich noch in der Schule. Es hätte niemals weiter geklappt zwischen uns. Also haben wir uns getrennt und uns nie wieder gesehen. Ich für meinen Teil bin nach meinem Abitur nach Berlin und später hier nach München gezogen und habe Gelsenkirchen gemieden. Keine Ahnung, wie das bei ihm war — wie gesagt wir hatten die ganzen Jahre über keinen Kontakt mehr. Bis..." Die Brünette unterbricht sich, indem sie erneut zu ihrer Getränkedose greift um einen Schluck zu trinken.

𝗧𝗛𝗥𝗢𝗨𝗚𝗛 𝗧𝗛𝗘 𝗟𝗘𝗡𝗦𝗘⁀➷leroy sanéWhere stories live. Discover now