Happy Birthday

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Das dein 18ter Geburtstag auf einen Samstag fiel, musste ein Wink des Schicksals sein. Deine Freunde hatten eine riesige Party geplant und irgendwie hatte es sich rumgesprochen und jetzt taumelten und tanzten dir Leute entgegen, die du noch nie im Leben gesehen hattest. Die meisten von ihnen wussten nicht mal, dass es dein Geburtstag war. Sie hatten nur von einer Party gehört und hatten sich selbst eingeladen. Aber wenn du ehrlich wahrst, störte dich ein bisschen Eskalation nicht.

Die einzige Person, die du nicht finden konntest, war dein Freund John Wayfair. Drei Monate wart ihr heute auf den Tag genau zusammen und du hattest dir etwas ganz besonderes für ihn einfallen lassen. Heute Nacht würdest du ihm dein erstes Mal schenken.

Leicht schwankend bahnst du dir deinen Weg durch die tanzende Menge. Die laute Musik macht es sinnlos nach ihm zu rufen, aber du fragst dich trotzdem durch. Leider weiß die Hälfte der Feiernden auch nicht, wer John Wayfair ist.

Nach und nach folgst du seiner Spur und lachst leise in dich hinein. Es fühlt sich an wie eine Schnitzeljagd. Ja, vielleicht bist du ein bisschen betrunken, aber ist das nicht der Sinn einer Party? Je weiter der Abend voran schreitet, desto häufiger stolperst du gegen andere. Vielleicht war der letzte Drink doch einer zufiel, überlegst du und beschließt eine Verschnaufpause zu machen. Ein bisschen frische Luft sollte nicht schaden.

Du konntest ja nicht wissen, wie falsch du damit liegst. Kaum bist du in die kühle Nachtluft getreten, hörst du ein vertrautes Lachen und Kichern. Obwohl deine Ohren von der lauten Musik dröhnen, erkennst du deinen Freund sofort. Ein warmes Kribbeln breitet sich erst in deinem Bauch aus und wandert langsam zwischen deine Beine. Mit beiden Händen an der Wand, schleichst du seiner Stimme entgegen.

Gerade als du ihm entgegenspringen willst, entdeckst du sie. Pansy. Es dauert viel zu lange, bis dein alkoholgetränktes Hirn verarbeitet, was du siehst. John. Dein John. Aber seine Hände liegen auf Pansys Hüfte. Und Pansy, aber - ohne Bluse.

„Was zur Hölle!", entfährt es dir. Beide springen sofort hoch, doch nur John sieht ernsthaft schockiert darüber aus. Natürlich. Pansy konnte dich noch nie leiden.

„Babe, es ist nicht wonach es aussieht!"

Doch bevor er dir eine schlechte Ausrede auftischen kann, bist du schon herum. Pansys Lippenstift auf Johns Mund sagt mehr als tausend Worte.

Deine Freunde haben dich gewarnt, haben dir gesagt, dass John nicht gut darin ist, treu zu sein. Aber die letzten drei Monate waren - bevor du den Gedanken beenden kannst, schnappst du dir einen Drink aus der Hand des Barkeepers. Irgendein Schüler aus dem Jahrgang über dir - und ignorierst dabei die undeutliche Beschwerde hinter dir. Noch bevor jemand dich aufhalten kann, kippst du das Getränk in einem Zug herunter. Sofort hustest du vor Ekel. Wer trinkt den bitte Whisky pur, außer alte Männer?

Noch mit dem leeren Glas in der Hand flüchtest du auf die Tanzfläche. Das hier ist dein Geburtstag, erinnerst du dich. Du wirst ihn dir nicht von sowas verderben lassen.

Genau zwei Songs lang schaffst du es, dich nur auf die bunten Lichter und den drängenden Bass zu konzentrieren, ehe dich die Realität wieder einholt. Aus dem Augenwinkel entdeckst du ihn und möchtest dich am liebsten hier und jetzt übergeben. John hat wirklich den verdammten Nerv, wieder auf deiner Party aufzutauchen!

Er hat dich entdeckt und ruft deinen Namen. Auch wenn seine Stimme nicht zu dir durchdringt, kannst du es von seinen roten Lippen ablesen. Mit den Armen erhoben kämpft er sich über die Tanzfläche, um dich zu erreichen.

Aber du würdest dir lieber eine Glatze rasieren, als auf deiner eigenen Party heulend eine Szene zu machen. Also tust du das einzig logische und ergreifst die Flucht.

Physical Attraction (Mattheo Riddle)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt