Tapetenwechsel

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"Hast du sie angerufen?!" Moritz funkelte seinen besten Freund an, als wäre er sein Todfeind, während sie in der Hütte nach brauchbarem suchten. "Wie kommst du darauf? Wahrscheinlch wars meine Mutter. Du weißt sie will genau wie wir alles daran setzten, dass deine Mutter nicht mehr so darüber nachdenkt." Moritz verstummte. Er stand vor dem Holztisch auf dem einige Bücher standen. Es haben sich schon Spinnennetze darüber entwickelt und die Einbände hatten schon eine gewisse Staubschicht zu tragen. Er ging weiter auf den Tisch zu ohne die Wand dahinter aus den Augen zu lassen. An der Wand hing eine spärlich angebrachte Tapete, die auch keinen Sinn ergab. Marc folgte seinem Blick, blieb aber stehen. Luisa betrachtete die anderen Bilder an den Holzpfählen um sie herum und bemerkte ihren Bruder nicht. Moritz schob den Tisch zur Seite. Er fuhr mit seinen Fingerspitzen über die Tapete und hob die abgegangene Stelle an. Er atmete noch einmal durch um sich das genau zu überlegen, denn er war sich nicht sicher ob er sehen wollte, was dahinter war. Dann zog er mit einem Ruck die Tapete herunter und staunte nicht schlecht, als ein präzise ausgearbeiteter Grundriss einer Straftat, die ihre Anfänge noch vor Andreas und Chris hatte zum Vorschein kam.

"Heilige Sch...", stieß Marc hervor. Moritz fielen förmlich die Augen aus den Höhlen, als er die Notitzen, die Bilder und die ganzen ausgeschnittenen Zeitungsartikel sah. "Also, wer auch immer hinter dieser Sache steckt, hat einen echt brutalen Hass auf deinen Vater und Onkel gehabt und auf deinen Opa." Schon fast fasziniert starrte Marc die Wand an. Er hatte so etwas nur in Filmen und seiner Lieblingserie gesehen, doch in echt wirkte so etwas schon krank. Einige Bilder waren mit roten Fäden verbunden, andere waren mit schwarzer Farbe bekritzelt und verunstaltet worden. Ein Bild von seinem Haus, hing an der untersten Seite des herausgetrennten Tapetenstücks. An der Spitze der Bilder trohnte das Bild von Chris und Andreas, wie sie etwas schelmisch in die Kamera grinsten und sich im Arm hielten. Das Bild enstand an dem Geburtstag von Chris, es war auch das letzte, das von den beiden exestierte. "Entweder haben wir es mit einem Stalker, oder einer Gruppe zu tun. Obwohl - ich tendiere eher zu letzterem", sagte Moritz und machte mit seinem Handy ein paar Fotos für seine "Recherche-Akte", wie er sie nannte und klebte das Stück Tapete zurück an seinen Platz, denn er war sich nicht sicher ob der oder die Personen nicht zurück kommen würden, auch wenn es so aussah als wäre schon lange niemand mehr vor Ort gewesen. Aus einer Serie über Kriminelle wusste der Junge aber, dass die meisten nur versuchen andere Spuren zu legen, um die Polizei an der Nase herumzuführen und somit unentdeckt in ihr Versteck zurückkehren und das weitermachen konnten wo sie aufgehört hatten.

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