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[Jimin]

Ich hatte wohl den Mut gehabt, mich gestern, für heute, mit Jungkook zu verabreden. Eigentlich bin ich so gar nicht der Mensch, der gerne neue Menschen kennenlernt, gerade aus der Angst heraus, von niemanden akzeptiert zu werden oder doch wieder nur verletzt zu werden. Aber hier war ich nun, mit Jungkook, bei Jin im Café und tranken gemütlich unseren Tee. Heute war weniger los hier, wodurch Jin dann auch kurz Zeit hatte sich zu uns zu setzten.

,, Und du bist also jetzt mit Yoongi zusammen?“, fragte Jin nach. Jungkook schluckte seinen Tee herunter und stellte sie Tasse nickend wieder ab. ,, Ja. Ich weiß zwar nicht, warum er mir nie von euch erzählt hat, aber ich denke, er hat es schon, nur ohne eure Namen dabei zu nennen. Er redete wieder mal von irgendwelchen Freunden, die er vermisste, diese aber ihn nicht mehr wollen würden. Ich vermute mal, damit seid ihr gemeint, nehme ich an“, erzählt Jungkook.

,, Das hat er gesagt? Ich kann das verstehen, würde mir nicht anders ergehen, aber die Tatsache das er ein Fehler gemacht hat, lässt uns auch nicht einfach alles vergessen. Wenigstens ist ihm das bewusst“, kam es von dem älteren. ,, euer Problem ist, es, dass ihr es in den falschen Hals bekommen habt, können wir bitte über was anders reden“, erhoffte ich das Thema zu ändern.

,, Sicher. Ich wollte von dir noch wissen, ob du Sonntag auch zu Jeong-gyus Geburtstag kommst. Er hat uns alle eingeladen, wieder nur Kleinkreis, wie üblich“ Ich pustete meine Wangen auf. Den hatte ich ganz vergessen. Mein Kopf war echt nicht mehr ganz bei der Sache. ,, Muss ich da hin? Ich bin sonst auch jedes Jahr da“, sagte ich zu ihm.

,, Wenn du nicht willst, ist das okay, aber gebe ihm dann lieber Bescheid“, meinte er. ,, Ey nein, du kommst da auch. Gerade auf dich freut er sich am meisten, Jimin“, ertönte Namjoon, der eben auf uns zukam und Jin damit erschreckte. ,, Wo kommst du den auf einmal her? Musst du nicht hinter der Theke stehen?“, bemerkte Jin. ,, Sind doch alle versorgt, komm runter“, meinte dieser nur und setzte sich neben Jungkook.

,, du kommst Jimin, ich diskutiere da auch gar nicht mit dir“ Ich verdrehte nur Augen. Typisch Namjoon. ,, Dir ist klar, dass der Junge Jimin belagern wird, oder?“, fragte Jin seinen Freund. ,, Ja, aber wir sind ja auch da. Wir schützen Jimin schor dem Betatschen des Jungen. Wofür sind wir den da, wenn nicht ihn zu schützen, wir machen nichts anderes“, meinte Namjoon nur.

,, Ey du lässt das ja schon so da stehen, als ob ich mich gar nicht verteidigen könnte. Wie nett von dir“, beschwerte ich mich. Jin fing an, zu lachen. ,, du hast schon tolle Freunde. Ich beneide dich Jimin“, kam es plötzlich von Jungkook, der alles mitbekam. ,, Danke, aber gerade er kann es mit seiner Fürsorge auch übertreiben. Pass da bloß auf“, sagte ich ihm.

,, Sag mir jetzt, nicht du hast keine Freunde hier? Du kommst doch aus Busan“, fragte Namjoon ihn. Jungkook nickte. ,, Ja, das schon, aber ich komme aus einem anderen Stadtteil. Meine Familie lebt dort immer noch. Erst als ich Yoongi kennenlernt habe, bin dann hier hergezogen, und von der Wohnung dann jetzt gegenüber von Jimin und Taehyung“, erzählte er. Jungkook tat mir schon leid, hier so alleine zu sein. Aber das musste ja nicht so bleiben. ,, Dann kennst du unseren Tae also auch schon. Info für dich, bei dem solltest du aufpassen. Er kennt Jimin am längsten von uns. Die sind so was wie Soulmates. Nur als Warnung. Er ist schon praktisch ein halber Kim“, sagte Jin zu Jungkook, der mich nur mit großen Augen ansah.

Jin und Namjoon gingen wenig später auch schon wieder an ihre Arbeit, als die nächsten Kunden kamen. Lange genug waren wir schon hier und hatten uns hauptsächlich über das Kinderthema unterhalten, als über Vergangenes. Als wir gehen wollten, musste Jungkook noch auf Toilette, weswegen ich vor dem Café auf ihn wartete.

Ich war in mein Handy vertieft, als mich plötzlich jemand an der Hand packte und versuchte mitzuziehen. Aus Reflex entzog ich demjenigen meine Hand wieder. ,, Finger weg von mir!“, zischte ich den Mann an. Da drehte der Mann sich um, ich erkannte meinen Vater. Was wollte er bitte hier? ,, Ich will mit dir reden, Jimin“, sagte er ruhig, doch ich schüttelte nur den Kopf. ,, Jimin“, kam es auch schon ermahnend von ihm.

,, Was willst du? Sag es und verschwinde wieder? Reicht doch, dass ihr mich zu Hause nicht in Ruhe lassen könnte“, sagte ich genervt zu ihm. ,, Ich warne dich Jimin. Ich wollte dich nur überzeugen, dass du uns das Kind gibst. Wie willst das alleine bitte meistern, hm? Taehyung wird nicht immer da sein und deine anderen Versager Freunde ebenso wenig“ Ich lachte empört auf. Ich und Versager Freunde. Er ist nur neidisch, weil er keine hat.

,, Hör auf meine Freunde da hineinzuziehen. Und das andere kannst du vergessen. Nie im Leben gebe euch freiwillig mein Kind. Ihr habt mir schon ein genommen, dieses hier, werdet ihr mir nicht auch noch nehmen“ Mein Vater sah nicht begeistert aus, aber jucken tat mich das nicht. ,, Jimin, ich warne dich. Das Kind ist bei uns besser aufgehoben. Du, hast nicht mal das zeug dazu. Du hast Leben nicht mal im Griff. Yoongi hat dich wirklich verdorben. Ein Glück ist dieser Bastard weg, ohne ihn bist du besser als mit dem Idioten!“

In mir ginge Sicherungen durch. Ich erhob meine Hand und schlug mit Schwung auf seine Wange, die er sich nun Schmerz verzogen hielt. ,, Nenn ihn nie wieder so. Yoongi hat mich vor euch gerettet. Wäre er nicht gewesen, wäre ich immer noch eure Marionette, um euch das Geld einzubringen. Sicher seid ihr der Grund, warum er mich einfach so verlassen hat. Wenn sich das bewahrheitet, schwöre ich euch, seid ihr für mich gestorben“, drohte ich ihm.

,, Das wirst du noch bereuen, mein Sohn, das sage ich dir“, kam es von ihm. ,, Jimin, ist alles gut bei dir? Wer ist das?“, kam plötzlich Jungkook auf uns zu. ,, Niemand, denn du kennen musst. Lass uns gehen!“, sagte ich zu ihm, nahm seinen Arm und zog ihn mit mir mit.

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,, Ist wirklich alles gut bei dir? Ich habe nur ein Stück weit etwas davon mitbekommen“, meinte Jungkook. ,, Vergiss ihn. Er ist nur ein Lastpunkt in meinem Leben. Es können nicht alle Menschen so nett sein. Es gibt genug schlechte Menschen auf dieser Welt“, sagte ich zu ihm, als ich das Auto in unsere Straße steuerte. ,, dein Vater, hat ein Sohn wie dich gar nicht verdient, meiner Meinung nach“, sagte er auf einmal und da erinnerte mich plötzlich wieder Yoongis Worte von damals.

,, Jimin, du bist viel zu gut für deine Eltern. Du hast bessere verdient. Die werden es noch so weit treiben, dass du dich selber verletzt und damit kann ich nicht leben. Versprich mir das du immer zu mir kommst, wenn sie dich wieder unterdrücken, am liebsten würde ich dich direkt mit nehme Jimin“

Ich fuhr meine Einfahrt hoch, brachte da Auto zum still stand und schloss für einen Moment die Augen. ,, Jimin?“ Ich atmete ruhig und lange ein und wieder aus. ,, Wie viel hast du mitbekommen, Jungkook?“, fragte ich ihn. Ich schaute erst zu, als er mir, erst nicht antwortete. ,, Nur dass er dein Vater ist, du anscheinend mit Yoongi zusammen warst“, sagte er mir. Jungkook war echt ein ehrlicher Mensch und das schätzte ich jetzt schon an ihm.

,, Stimmt das? Wenn ich es falsch aufgenommen habe, dann tut es mir ehrlich leid“ ich schüttelte den Kopf. ,, Nein, du hast nichts falsch aufgenommen Jungkook. Es ist wahr, aber das liegt hinter mir. Er hat dich und ist glücklich mit dir. Er liebt dich, das sieht sogar ein Blinder“, sagte ich zu ihm, in der Hoffnung, dass er nicht zu viel darüber nach dachte.

Ich sah Jungkook an, der sich etwas unwohl fühlte. So verabschiedeten wir uns und Jungkook nach Hause. Ich betrat das Haus und zog mir meinen Mantel, so wie Schuhe aus. Ich sah mich in dem Spiegel, der an der Garderobe hing, an. Ich war fertig und fühlte mich wieder so schwach und zerbrechlich. Ich strich mir die blonden Haare aus der Stirn und ging zum Sofa. Ich setzte mich darauf und legte mein Gesicht in meine Hände.

Wieder war ich an diesem Punkt, wo ich nicht wusste, wie ich mir selber helfen konnte. Ich war alleine, da hatte mein Vater recht. Aber er wusste nicht, dass der Vater des Kindes ganz in der Nähe war und würde Yoongi wissen, dass es sein ist, würde er genau so dafür kämpfen, dass sie es mir nehmen würde. Ich kannte Yoongi, er würde das nicht zu lassen.

Nicht lange konnte ich meine Tränen der Verzweiflung zurückhalten und weinte wieder mal. Ich weinte eindeutig viel zu viel, über zu viele Dinge. Solange es mir danach wenigstens wieder etwas besser ging, tat ich es dennoch immer wieder.

Das Weinen brachte mich wieder auf den Anfang stand und beruhigte meine Seele.

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SHELTERED LOVE [ ✓ ]Where stories live. Discover now