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[Yoongi]

Heute Nacht hatte ich so schlecht geschlafen, wie schon lange nicht mehr. Nicht dass ich sonst immer total gut schlafe, das nicht, aber dieser Traum plagte mich schon, seit dem ich wach bin. Seit halb Fünf bin ich wach und konnte einfach nicht mehr einschlafen. Verfluchter Traum.

So saß ich auch schon seit her in meinem Arbeitszimmer und versuchte mich ein Stück weit auf meine Arbeit zu konzentrieren, doch es half alles nichts. Ich hatte zwar noch nicht alles versucht, um wieder schlafen zu können, ich hatte gleich vorne weg schon aufgegeben. Wann habe ich überhaupt angefangen, aufzugeben? Das war kaum mehr ich.

Mein Kopf wurde erst bei einer kalten Dusche wieder rein, um mich dann wenigstens etwas um meine Arbeit zu kümmern. Immer noch standen ein paar nicht ausgepackte Kartons in dem Haus herum. Seufzend machte ich mich daran an die Arbeit, nur um danach meiner Musik nachzugehen.

Die Zeit für das ganze hatte ich verloren, als ich mich in den Textfluss leiten ließ. Immer noch in meiner Arbeit vertieft merkte ich nicht, wie Jungkook den Raum betrat, erst als ich plötzlich seine Lippen an meiner Wange spürte, erschreckte ich mich etwas, blieb aber ruhig. So schreckhaft war ich dann auch nicht.

,, Wie lange bist du bitte schon wach?“, fragte er mich. Ich schaute auf die Uhr des Monitors. ,, So spät schon?“, kam es überrascht von mir. Ich stand auf und huschte an Jungkook vorbei. ,, Hä Yoongi was ist jetzt los? Wo willst du hin?“, fragte er mich, als ich meine Schuhe anzog.

,, Ich habe eine Verabredung mit Taehyungs Großmutter. Ich muss dahin. Ich bin aber bald wieder da“, sagte ich zu ihm. ,, Wieso Taehyungs Großmutter?“, hackte verwirrt nach. ,, Weil sie Jimins Stiefgroßmutter ist. Jimins und Taehyungs Vater sind Stiefgeschwister. Sie will nur reden“, erklärte ich ihm. ,, Über Jimin, oder?“

Ich ging auf ihn zu und legte meine Hand auf seinen kleinen Bauch. ,, Nein, mehr über, das, was seine Eltern wieder planen. Du hast es doch selber mitbekommen“, sagte ich zu ihm. Er nickte. ,, Kommen sie damit durch? Ich wünschte, der Vater des Kindes wäre bei ihm geblieben, um ihm zu helfen“, meinte er als er seine Hand über meine legte und über sie strich. ,, Ich hoffe nicht, aber was den Vater angeht, meinte er, dass er nie wieder kommen würde, warum auch immer. Wahrscheinlich wollte er es nicht“

Seine andere Hand legte er an meinem Nacken, zog mich so zu sich runter und küsste mich. Das ganze fühlte sich für mich so komisch an und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass hier etwas falsch lief. Ich löste mich von Jungkook, drückte ihn nur leicht weg. Verwirrt schaute mich Jungkook an.

,, Tut mir leid, aber ich muss los“ Jungkook nickte und ließ mich gehen.

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Hier saß ich nun und schaute mich in dem Wohnzimmer um. Hier hatte sich echt kaum etwas verändert. Ga-rin kam eben mit einem Tablett wieder herein und stellte es vor uns auf dem kleinen Couchtisch ab und setzte sich mir nah gegenüber. ,, Mein Beileid übrigens, wegen deines Mannes. Ich wollte es erst nicht glauben, als ich es erfahren habe“ Ga-rin lächelte nur traurig. ,, Ach, er wusste, dass es bald so kommen würde. Jimin hat dir davon erzählt, oder?“ Ich nickte.

,, Ich wünschte er wäre nicht gestorben, dann hätte Jimin das Problem jetzt nicht, davon hat er sicher noch nichts erzählt“ ,, doch hat er. Sein Vater hat ihn deswegen an Jins Café aufgelauert. Jungkook hat das ganze mitbekommen und dann mir erzählt. Nur deswegen war ich bei Jimin und da hat er es mir dann erzählt“, erzählte ich ihr und da lachte etwas lauter.

,, Ja davon weiß ich. Pfiffig von dir, meinen Enkel einfach so vor der Tür stehenzulassen. Aber ich denke, das hat ihm nicht geschadet“, meinte sie nur. ,, Er hat nur wegen Jungkook aufgehört“, sagte ich dazu nur noch und sie nickte verstehend. ,, Ich sage ja, pass auf. Das von gestern habe ich ebenso schon mitbekommen. Er hat zwar jetzt einen kleinen Konflikt mit sich selber, weil er es bereut, aber mach dir darüber keine Gedanken. Er hat nur das Problem, dass er dich eigentlich vermisst, nur das eben nicht zeigen kann und will. Mit diesen Aktionen, will er sich bei dir nur aufmerksam machen, also gehe da nicht drauf ein“

Ich griff nach meiner Tasse und nahm einen Schluck. ,, Worüber wolltest du eigentlich mit mir reden?“, fragte ich sie, um von dem Taehyung Thema wegzukommen. Er kann versuchen meine Aufmerksamkeit zu bekommen, das war mir alles egal. In erster Stelle ging es mir um Jimin. Sie schluckte ihren Tee herunter und deutet ihren Finger in die Luft.

,, Genau deswegen bist du ja da. Ich wollte wegen meinem Stiefsohn mit dir reden. Du sagtest ja das Jungkook, was mitbekommen hätte, was Jimins Kind angeht?“ Langsam nickte ich. ,, Ja also ja, das ganze Erbe von Jimins Vater, ist für ihn nicht zugänglich, da mein Mann, so wie er eben ist, der Erbteil auf sein Urenkelkind vererbt, sobald es auf der Welt ist, gehört der Teil von Jimins Vater dem Kind und ist für ihn nicht zugänglich. Deswegen möchte er auch das Kind, was er mit dem armen Kind vorhat weiß ich leider nicht, aber er versucht dann so an das Geld heranzukommen und das ist nicht wenig“

,, Also das ganze, ist nur wegen des Erbes? Sonst würde ihn da Kind gar nicht interessieren oder wie?“, wollte ich wissen. ,, Na ja, mehr oder weniger. Anfangs wollten sie ihn dazu zwingen abzutreiben, aber da Jimin die Schwanger erst im vierten Monat bemerkt hat, war es dafür zu spät. Selbst da haben sie ihm etwas gegeben, was das Kind wieder töten sollte, aber dieses Kind hat einfach ein Drang zu leben. Du glaubst gar nicht, wie sauer mein Mann darüber war. Das war auch der Grund, warum er das Erbe auf das Kind überschrieben hat. Nicht nur um das Überleben zu sicher, sondern auch um es zu versorgen. Als Jimin uns beiden von der Schwangerschaft erzählt hat, war er so glücklich, das glaubst du nicht. Ich habe ihn noch nie so gesehen. Er hat lange nicht mehr so gestrahlt, wie an dem Tag. Bis zu seinem Tod waren wir fast jeden Tag bei Jimin zu Hause“

Mit solch einem Großvater hatte Jimin wirklich Glück gehabt. Aber das, was sein Vater getan hat, war echt unverzeihlich. Jetzt erst wurde mir klar, dass Jimin mich angelogen hatte. ,, Jimin meinte zu mir, das Kind habe sie vorher gar nicht interessiert“ ,, du kennst doch sein Vater, er tut alles, um seine Geldquelle nicht zu verlieren und deswegen habe ich nun auch die Sache mit dir erfahren Yoongi“, kam es von ihr. Ich lehnte mich wieder etwas nach hinten in den Sessel, um weiter von ihr wegzukommen. Sie wusste es? Aber woher?

,, Schau nicht so Yoongi. Ich verstehe Taehyung und die anderen, das bist nicht du aus eigenem Wille gewesen, der so handelt. Das ganze kam so plötzlich, da war, allen klar das mehr dahinter steckt, aber Jimins Vater konnte bis vor kurzem sein Mund darüber nicht mehr halten. Schuld daran war ich, als ich ihn besucht hatte, nach dem ich dich getroffen hatte“

Ich verarbeitet das Ganze in meinem Kopf. ,, Yoongi, ich muss ehrlich, sagen, dass ich wirklich überrascht war. Ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich mal klein beigeben würdest. Aber ich möchte dir auch keine Vorwürfe machen. Du hast für dich die schwerste Entscheidung getroffen, dass du überhaupt den Mut hattest bewundere ich. Aber Jimin hat das nicht geholfen. Alle wissen, dass du nach vier Monaten kurz wieder bei ihm warst, nur seine Eltern nicht. War dir bewusst, was du in dieser Nacht getan hast?“ Ich schüttelte den Kopf.

,, Ich weiß nur, dass ich Jungkook in der Nacht mit Jimin betrogen habe“, kam es etwas abwesend von mir. Ga-rin lehnte sich nun ebenfalls in ihrem Sessel zurück und atmete erschöpft aus. ,, Ja das war im bewusst und die folgen daraus sieht man“, meinte sie und stütze ihr Kinn in ihrer Hand ab. Etwas verwirrt schaute ich zu ihr. Sie über kreuzte ihre Beine und sah dann wieder zu mir.

,, Yoongi. Ich möchte gerne eine ehrliche Antwort von dir!“, verlangte sie von mir. ,, Hast du je aufgehört ihn zu liebe?“, fragte sie mich. Verwirrt über meine eigenen Gefühle und Gedanken schaute ich auf den Tisch. ,, Bitte Yoongi, hör auf dein Herz, du glaubst gar nicht wie wichtig das sein kann. In dieser Nacht bist du mit Sicherheit deinem Herzen gefolgt. Du kannst mir nichts vor Vormachen“, meinte sie.

,, Das Ganze ist kompliziert, Ga-rin“, sagte ich zu ihr, aber sie schüttelte nur den Kopf. ,, Nein ist es eben nicht Yoongi, du machst es dir nur, kompliziert in dem du es dir einredet. Yoongi seien wir mal ehrlich, deine Beziehung mit Jungkook, entstand nur, weil du nicht alleine sein konntest. Ich kenne dich nun seit über 10 Jahren, ich weiß genau, dass du dieses Problem hast und ich glaube wirklich, dass du deine Gefühle für Jimin auf ihn lenkst. Ich weiß, es tut weh, aber du machst dich und Jungkook damit kaputt!“

Irgendwie musste ich ihr in dem Sinne recht geben. Aber was sollte ich sonst tun, um mit dieser Sehnsucht zu Jimin klarzukommen. Jungkook hat mich das vergessen lassen, hat wie eine Betäubungsdroge auf mich gewirkt, doch diese Wirkung von ihm ließ so langsam wieder nach und das machte mir Angst.

Ich konnte Jungkook mit unserem Kind nicht einfach sitzen lassen, dafür war mir unser Kind zu wichtig und liebte es zu sehr.

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SHELTERED LOVE [ ✓ ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt