「 12 」

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[Jimin]

Für diesen Moment passierte nichts. Ich konnte Yoongi nun zwar endlich verstehen, und ich hasste mich für das, was meine Eltern ihm angetan haben. Hätte es mich nie gegeben, hätte Yoongi sich nie in mich verliebt, müsste somit nicht solche erleben, in das ich hineinzog. Ich zog ständig Menschen in eine Scheiße rein, das war ich gewohnt, aber bei Yoongi war es etwas anderes.

,, Jimin, ich weiß, es war damals ein Fehler einfach klein beizugeben, du weißt gar nicht wie sehr ich es bereue. Ich hasse mich dafür, dich mit der ganzen Trauer alleine zu lassen. Ich wollte dich nie damit alleine lassen Jimin, bitte glaub mir das. Du bist alles für mich, nie hätte ich das aus freien Stücken getan, wenn ich weiß, was ich für dich empfinde. Ich habe das alles aus Liebe getan, um dich zu schützen. Ich hätte damit nicht leben können, hätten sie dich umgebracht. Ich musste dich irgendwie schützen. Ich habe dich immer geliebt, Jimin. Mich von dir zu trennen war die reinste Folter"

Immer mehr Tränen liefen über meine Wangen. Ich brachte es nicht über mich, etwas zu sagen. Ich hörte ihm einfach nur zu, aber etwas darauf erwidern konnte ich ebenso wenig. Das einzige, was ich wollte, war zu wissen, was er jetzt, momentan für mich empfand.

,, du glaubst gar, nicht, wie sehr ich mir wünschte, die Zeit zurückdrehen zu können. Ich würde das ganze ändern. Bitte glaub mir das!", redete er weiter.

Endlich hatte ich meine Stimme gefunden. ,, Yoongi", sprach ich seinen Namen und er sah mich erwartungsvoll an. ,, Bitte geh jetzt!", bat ich ihn. Verwundert sah er mich an. ,, Jimin", sprach er meinen Namen. ,, Ich möchte, dass du gehst!", verlangte ich von ihm und da riss ich ihm meinen Arm aus seiner Hand. Mit Tränen überströmten Gesicht sah ich ihn an.

Niedergeschlagen sah er mich an. ,, Geh doch endlich!", kam es wieder von mir mit gebrochener Stimme. ,, Das werde ich nicht Jimin!", kam es entschlossen von ihm. ,, Hau ab. Ich zieh’ dich doch nur weiter in ein unglückliches Leben und das will ich nicht", sagte ich ihm.

,, du ziehst mich in gar nichts rein. Jimin, was soll das?", kam es von ihm. ,, Warum gehst du nicht einfach und lebst dein Leben? Warum bist du überhaupt noch bei mir? Du solltest bei Jungkook sein und nicht bei mir", sagte ich ihm zu ihm, aber da kam Yoongi einen Schritt näher auf mich zu. ,, Ich kann dich so nicht alleine lassen Jimin. Nicht ohne sicherzugehen, dass es dir gut geht und du keine Dummheiten machst. Hast du mir eben überhaupt zu gehört?", fragte er mich.

,, Bitte geh doch endlich!", wollte ich, doch Yoongi ging einfach nicht, egal wie oft ich es ihm auch sagte. Er schüttelte den Kopf. ,, Ich kann dich hier nicht einfach stehen lassen! Jiminie, du bist mir immer noch so wichtig. Denkst du wirklich, dass da nichts mehr für dich wäre? Meine Gefühle für dich waren nie weg. Ich wollte auch gar nie loswerden", sagte er, was mich kurz von ihm weg schauen ließ, ich ein mal schniefte, die Nase hochzog und ein paar Tränen wegwischte.

,, Verschwinde aus meinem Leben Yoongi. Ich habe dir eh nie gutgetan. Du hast so ein Leben nicht verdient. Sei doch einfach glücklich mit Jungkook. Ist das so schwer für dich das zu akzeptieren, dass ich dich nicht weiter in ein unglückliches Leben ziehen will? Mit mir hast du nichts als ärger. Erinnerst du dich nicht mehr an die Streitereien zwischen uns, gerade wegen meinen Eltern. Lass mich meine Probleme alleine bewältigen und du die deinen. Aber bitte bleib weg von mir!"

Da nahm Yoongi mein Gesicht in seine Hände, kam mir näher und drückte sanft seine Lippen auf meine. Ohne auch nur länger darüber nachzudenken, schloss ich meine Augen und erwiderte diesen vorsichtigen Kuss. Ich kniff meine Augen fester zusammen, nur um die Tränen irgendwie aufzuhalten.

Nun war mir klar, dass Yoongi mich immer noch liebte. Er hatte wirklich nie seine Liebe zu mir verloren. Ich weiß nicht, ob mich das jetzt glücklich machte, oder nicht? Denn ich dachte irgendwie an Jungkook, der ebenso von Yoongi ein Kind erwartet. Ich wollte ihm Yoongi nicht wegnehmen, aber liebte Yoongi Jungkook genug?

Dennoch, ich wollte nicht dafür verantwortlich sein.

Ich löste mich von ihm, drückte ihn ein Stück von mir weg und sah ihn mit einem traurigen Blick. Ich musste das tun, aber das, was ich jetzt tun werde, damit brach ich mir selbst mein Herz.

,, Yoongi, vergiss mich! Vergiss alles mit mir und geh zu Jungkook! Er und dein Kind brauchen dich mehr als ich. Bitte mach dir diese Beziehung nicht kaputt", flüsterte ich ihm zu, trat dann ein Schritt von ihm weg, Richtung Haus. ,, Jimin ich......", fing er an, doch ich stand schon an der Tür, öffnete sie und ließ Yoongi einfach draußen stehen.

Ich lehnte mich kurz gegen die Tür, atmete erschöpft aus, zog mir dann meine Sache aus und setzte mich auf das Sofa. In diesem Moment der Ruhe realisierte ich, was ich Yoongi und auch mir selbst damit angetan hatte. Ich hatte mir nun die Möglichkeit zu allem genommen. Jetzt noch eine Chance zu bekommen Yoongi von seinem Kind zu erzählen, hatte mich damit jetzt endgültig zerstört.

Wieder fing ich an zu weinen, doch diesmal hatte ich das Gefühl dabei zu ersticken. Zu groß war der Schmerz, denn ich mir soeben selbst zugefügt habe. Das letzte als ich so schmerzerfüllt, durch gebrochenen Herzen geweint hatte, war an dem Tag als Yoongi das erste Mal gegangen war. Der Tag unserer Trennung, an dem meine Eltern schuld waren.

Ich legte mich auf das Sofa, zog mir meine Ärmel über meine Hände, um sich festhalten zu können, und vergrub mein Gesicht in ihnen. Was hatte ich mir da nur selber angetan? So schnell war ich schon dem Punkt, wo ich das ganze bereute und mich selbst dafür hasste.

Aber so war nun mal das Leben. Leider lebte ich keinem schönen Roman, wo am Ende alles ein wegen findet, um Glücklich zu werden. Das hier war das knallharte Leben und da tat man Dinge, ohne wirklich nachzudenken, auch wenn man sie bereute. Noch nie bereute ich etwas so sehr wie das eben.

Ich wusste gar nicht, wie lange hier lag und weinte, denn ohne es wirklich zu merken schlief schließlich, durch die ganze Erschöpfung, auf dem Sofa ein.

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SHELTERED LOVE [ ✓ ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt