~Prolog~

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,,Auch wenn es uns beiden nicht ganz schmeckt, dass du hier bist, kann ich nichts machen."

Mit seinem Ellenbogen drückte er den Wasserhahn auf und wusch sich das Blut von den Händen.

Das klare Wasser verfärbte sich allmählich rot und verschwand in die Kanalisation.

Geschockt und erschöpft legte ich mich auf das große, weiche Bett und starrte auf die Deckte.

Wie konnte das alles nur so aus dem Fugen geraten?
Wie konnte ich es nur so weit kommen lassen?
Und wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass ich auf so einen heißen Mann traf?

Ich drehte mein Gesicht leicht nach links und schaute direkt auf sein muskulösen Rücken.

Shit, wie konnte man nur so heiß sein? War ja schon ein Verbrechen.

Seine blauen Augen starrten mich durch den Spiegel genervt an:,, So langsam bereue ich es wirklich dich gerettet zu haben."

Wie unhöflich! Hatte wohl nie eine vernünftige Erziehung genossen.

,,Hättest mich ja nicht Retten müssen, währe da auch alleine klar gekommen.", ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust und schaute wütend wieder auf die Decke.

Für eine Weile spürte ich seinen Blick auf mir bis er schnaubte und sagte:,, Was eine nervige Göre."

Göre?!

Wem nannte er hier Göre?!

,,Bitte?!", empört über seine Aussage sprang ich förmlich vom Bett auf, dass sich alles drehte.

,,Ouch...", ich musste mich am kleinen Esstisch festhalten damit ich nicht sofort den Boden küsste.

,,Geht's dir gut?", seine Stimme hörte sich plötzlich so weit entfernt an, obwohl sie vom Nebenzimmer kam.

,,Ja...", meine Sicht verschwand für wenige Sekunden und meine Seite fing an zu pochen.

Langsam fuhr ich über meine schmerzene Hüfte und spürte etwas feuchtes an meiner Hand.

Geschockt schaute ich auf ihr.

Blut...?

Ich war am bluten...?

Meine Beine wurden zittrig. Ein verzweifeltes lachen entkam mir.

,,Scheiße..."

,,Also jetzt Mal ehrlich, wenn ich dich was frage, erwarte ich auch eine Antwort.", er stand, großgewachsen wie er war, an der Badezimmertür und schaute mich zuerst verwirrt an, bis er das Blut sah.

,,Du wurdest angeschossen?!", er nährte sich mit großen Schritten und hielt mich an meinen Oberarmen fest.

,,Warum hast du mir nichts gesagt?!", seine Stimme war voller Angst.

Komisch.

Er hatte Angst?

Was für eine Ironie.

Ich sackte in seine Arme zusammen und brach nur ein ,,Au" aus.

,,Scheiße! scheiße! Scheiße!", hecktisch fischte er in seiner Jackentasche nach seinem Handy und tippte etwas ein.

Währenddessen verschwand mein Bewusstsein immer mehr, bis es beinahe unmöglich war, meine Augen offen zu halten.

,,Hey! Wehe du gehst schlafen! Ich schwöre es dir, wenn du stirbst, dann bringe ich dich um!", er war verzweifelt. Seine zittrige Stimme und sein starker griff um mich, waren eindeutig.

,,Hey! Ich brauche dich! Ich weiß nicht, wie lange sie durchhält!"

,,Nein! Ich erkläre alles später, jetzt komm einfach!"

Er telefonierte, doch mit wem wusste ich nicht, dafür war mein Bewusstsein schon Zuwenig.

,,Mira? Mira! Hörst du mich...? Mira...!", Seine Stimme war nur noch wie ein Schallendes Echo, dass mich in die Dunkelheit des Schlafes folgte, bis es dann auch erklang.

Bis wir Untergehen (Enemies to lovers)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora