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"Love as powerful as yours leaves its own mark. To have been loved so deeply, even though the person who loved us is gone, will give us some protection forever."

-Albus Dumbledore

ƸӜƷ

Albus Dumbledore hatte von je her eine Ausstrahlung, die vor Kraft und Energie nur so strotzte, doch Severus konnte sich an keine einzige Situation erinnern, wo er so machtvoll gewirkt hatte, wie in jenem Augenblick als er den Raum betreten hatte.

In kürzester Zeit hatte Dumbledore die meisten verbleibenden Todesser in die Mitte des Raumes gedrängt und dort mit unsichtbaren Seilen an Ort und Stelle gebunden.

Erst jetzt nahm sich Severus die Zeit, um die Szene vor sich zu betrachten. Potter, der immer noch vollkommen schockiert über den Tod seines Paten wirkte, stand neben Lupin, der eben den Beinklammerfluch von Longbottom nahm, welcher stark aus der Nase blutete. Mad-Eye, dessen Gesicht blutüberströmt war, kniete neben Tonks, welche leblos und bleich am Boden lag.

Hinter dem Podium drangen immer noch Schreie und Lichtblitze durch den Raum und Severus erblickte Kingsley, der Sirus' Duell mit Bellatrix wieder aufgenommen hatte.

Gerade als Severus nach vorne stürzte um Kingsley -wenn nötig- behilflich sein zu können, ertönte ein lauter Knall, gefolgt von einem Schrei.

Bellatrix Lestrange, welche ihren Gegner soeben mit einem Fluch außer Gefecht gesetzt hatte, rannte Hals über Kopf davon, während Dumbledore sich blitzschnell umdrehte und ihr einen Fluch nachschoss. Sie war bereits auf halber Höhe der Stufen, als Potter sich ebenfalls in Bewegung setzte, um ihr zu folgen.

„Harry – nein!", rief Lupin, aber Potter hatte sich bereits von ihm losgerissen und raste durch den Raum zu den Stufen.

„SIE HAT SIRIUS GETÖTET!", brüllte Potter. „SIE HAT IHN GETÖTET – ICH WERDE SIE TÖTEN!"

Mit einem Ruck drehte Severus sich zu Dumbledore um, der sich ebenfalls in Bewegung gesetzt hatte, um Potter zu folgen. Auch Severus folgte Potter, doch es würde nur wenig geben, was er ausrichten konnte. Albus Dumbledore war sehr wohl in der Lage seine Kämpfe allein zu bewältigen und dennoch hatte Severus das Gefühl, er könnte ihm von nützen sein.

Gerade als Severus durch die Tür des Vorraums ging, hörte er Dumbledore vor ihm rufen: „Gehen Sie zurück in die Schule und kümmern Sie sich um die Verletzten. Ich schaffe das allein."

Ohne dass der Direktor seinen Namen nannte, wusste Severus genau, dass er damit gemeint war. Kurz zögerte er, doch dann folgte Severus dem Befehl von Dumbledore und verlangsamte seine Schritte. Es würde nicht lange dauern, bis die ersten Schüler und Ordensmitglieder in Hogwarts auftauchten und wenn er nicht im Schloss war, würde dies zu Fragen führen, die er nicht beantworten konnte.

Lucius konnte er ohnehin nicht mehr helfen, denn auch dieser war unter den Todessern gewesen, die Dumbledore in der Mitte des Raumes gefesselt hatte. Der Dunkle Lord würde in den nächsten Stunden nicht nach ihm suchen und so konnte er das Ministerium verlassen.

Im Foyer des Ministeriums angekommen, sah er ein letztes Mal durch die Halle, bevor er schließlich tief durchatmete und disapparierte.

***

Das Warten auf die Ankunft der Verletzten war das schlimmste, was Severus seit langem getan hatte. Seitdem er in Hogwarts angekommen war, ging er in seinen Räumen auf und ab und wartete auf die Nachricht von Poppy, dass sie seine Hilfe benötigte.

Mit den Gedanken immer noch bei Hermine, die er zuletzt bleich und leblos vorgefunden hatte, war es ihm fast unmöglich einen klaren Kopf zu bewahren.

Er bereute es keine Sekunde lang den Verbindungszauber verwendet zu haben, um sie zu retten. Etwas an ihm hatte sich verändert, das wusste er sofort. Noch nie in seinem Leben war er bereit gewesen sein Leben so breitwillig zu opfern, um das einer anderen Person zu retten. Selbst die Situation mit Potter war anders gewesen und er hätte gelogen, wenn er behauptet, nicht kurz darüber nachgedacht zu haben, ob es der Junge wert war, all die Gefahren auf sich zu nehmen. Doch Hermine war anders. Würde ihr etwas zustoßen, wusste er nicht, wie er reagieren würde und er wollte es auch gar nicht herausfinden.

ᴍᴇɪɴ ʟᴇʙᴇɴ ᴀʟs ᴛᴏᴅᴇssᴇʀ (ʜᴘ-ғғ)Where stories live. Discover now