❦ 𝑓𝑓 〗Silbermond 1: Der Anfang 2

30 ║ 𝙳𝚎𝚛 𝙷𝚒𝚖𝚖𝚎𝚕𝚜𝚝𝚞𝚛𝚖

"Verdammt, kannst doch jetzt nicht so sentimental werden, Lis! Erzähl mal lieber weiter! Ich will wissen, wie sauer Amalia geworden ist!"

Es war soweit. Amalia wartete bereits auf mich beim Himmelsturm. Sie hatte mir erzählt ich müsste den Wächter des Himmelsturm besiegen, bevor ich ihn betreten durfte. Zufälligerweise war das Wassili. Also rief ich ihn an und erklärte ihm die Situation, er würde am Eingang zum Turm warten.

"Da bist du ja, Elisabeth. Wie du schon weißt, ist dich zu prüfen eine meiner Pflichten als Xeneraner. Diese Aufgabe erhielt ich einst von meinem Mentor. Ich möchte, dass du gegen mich kämpfst. Als Silbermond. Hier und jetzt. Beweise mir, dass deine jetzige Stärke ausreicht, um auf dem weiteren Weg zu bestehen. Dein Kampfstil sollte elegant sein wie ein Tanz, den in Hoenn niemand außer dir beherrscht! Also los! Zeig mir deine wahre Stärke!" sprach er zu mir ernst und ich erstarrte. Ich hatte vorher noch nie so einen Kampf ausgetragen. Oder doch? Auf jeden Fall hatten meine Pokémon keine Chance gegen den Champion. Ich holte tief Luft und setzte Urgesang ein, was mich in meine Pokémonform brachte. Mein Gegner rief Wailord aus seinem Pokéball und es landete direkt im Wasser. "Fontränen!" Wassili verschwendete wirklich keine Zeit, ich versuchte so gut wie möglich der Attacke auszuweichen, flog durch die niederprasselnden Wasserattacken, aber das war schwierig bei meiner Größe in dieser Form. Es gelang mir, ich wandte mich um und feuerte direkt einen Drachenpuls gegen Wailord, was schwer getroffen wurde. Es fiel beinahe auf die Seite von dem Aufprall. "Wailord! Setz Hydropumpe ein!" Diese Attacke konterte ich mit Mondgewalt, sie stießen aufeinander bevor die Mondgewalt die Hydropumpe bis hinunter zu Wailord verdrängte und explodierte beim Aufschlag. Wailord fiel ko. auf seinen Rücken ins Meer.

"Los Milotic, Blizzard!" Ich war schon ziemlich erschöpft und diese Attacke traf mich schwer. Ein lauter Knall ertönte als ich auf die Wasseroberfläche einschlug. Das tat noch zusätzlich weh. "Beende es mit Eisenschweif!" hörte ich Wassilis Stimme in der Ferne. Er meinte es wirklich todernst. Ich musste mich zusammenreißen und zurück nach oben schwimmen. Als ich aus dem Wasser aufstieg konnte ich Milotics Schweif gerade so ausweichen. Meine Instinkte setzten ein. Ich flog nach oben in den Himmel, breitete meine Flügel aus und es wurde schlagartig dunkel. Der Mond ging hinter mir auf, unnatürlich schnell und er strahlte regelrecht. Ich war mir gar nicht bewusst was ich tat, ich tat es einfach. Mein Körper begann silbern zu schimmern, und eine Attacke begann zu laden in meinen Flügeln. War es Mondgewalt? Nein, aber so etwas ähnliches... Ohne nachzudenken schleuderte ich die Attacke gegen Milotic. Es war wie... Feenbrise, aber stärker und konzentrierter! Die Attacke explodierte schließlich als sie auf Milotic traf und es ging ko. "Milotic!" rief Wassili besorgt und lief zu es. Ein schriller Schrei entglitt mir. Genauso schnell wie der Mond aufgegangen war, so ging er wieder unter. Nun war der Horizont in ein warmes Orange-Rosa getaucht. Vorsichtig landete ich in der Nähe von Wassili und Milotic und verwandelte mich zurück. Mein ernster Blick ruhte auf den beiden, als er das Pokémon zurück in seinen Pokéball rief.

Nun standen wir erneut vor dem Himmelsturm. "Nichts Geringeres habe ich von dir erwartet, Elisabeth! Du bist wirklich ein herausragender Kämpfer! Mal tanztest du leichtfüßig um deine Gegner wie eine frische Frühlingsbrise... Mal trafst du einen völlig unverhofft wie ein Blitzschlag aus heiterem Himmel... Dazu die Gestalt eines an Anmut nicht zu Drachenpokémon! Ich muss zugeben, dass ich schwer beeindruckt bin. Schreite nun fort. Finde das, wonach du suchst. Ich als Xeneraner darf den Himmelturm nicht betreten. Ich werde nach Xeneroville zurückkehren und darüber nachdenken, wie ich mich einbringen kann" sprach Wassili zu mir und war zu Beginn so theatralisch wie immer. Ich sah ihm nach, bevor auch ich mich auf den Weg machte. Ich trat ein und wusste direkt, dass dieser Turm sehr alt war. Es war schon fast gespenstisch, dass er noch überhaupt stand. Hier und da bröckelten kleine Steinchen hinunter, und immer mal wieder knackte es unter meinen Füßen während ich meinen Weg hinauf bahnte. Ich bemerkte die Wandmalerei schließlich. Es wirkte der von Kyogre und Groudon sehr ähnlich, aber es war als wäre hier noch einiges hinzugefügt worden. Es war wie eine gesamte Geschichte, die sich da abspielte.

Oben angekommen sah ich Amalia mit Avelina, dem Flurmel. "Schon seit ich klein war, habe ich stets meinen Blick gen Himmel gerichtet. Wenn mein Herz unter der Last der Angst zu zerbrechen drohte... Wenn mein Herz vor Trauer und Schmerz zu zerreißen drohte... Immer blickte ich hinauf, um niemals eine Träne vergießen zu müssen. Was ist mit dir? Ist es dir auch schon mal so gegangen, Lis?" fragte mich Amalia und drehte sich zu mir. Ich schloss meine Augen und nickte leise. "Dann werde ich mal... Ich möchte mich entschuldigen... für alles. Falls mir etwas zustoßen sollte... Kümmer dich um dieses Pokémon... Bitte", Amalia rief Brutalanda aus seinem Ball und stieg auf dessen Rücken, sie kniete sich hochachtungsvoll nieder und senkte ihren Kopf, während sie eine Sammlung an Schlüsselsteine in den Händen hielt, "Zu den Seelen unserer Ahnen, die diesem Edelstein innewohnen... gesellt sich nun auch meine Seele!" Amalias Schlüsselsteine begannen zu leuchten und auch meiner. Mir stockte der Atem als ein Wind aufkam. Vorallendingen schien es an Amalias Kraft zu zehren. "Ich flehe dich an... Erhöre unsere Bitte... Errette uns, Rayquaza!" Rayquaza tauchte tatsächlich vor ihr auf und lauschte, "Offenbare uns deine Mega-Entwicklung...! Deine wahre Kraft...! Deine wahre Form, welche die Welt retten wird!" rief Amalia, aber ich spürte, dass es verärgert war. Bevor es Amalia mit seinem Schweif angreifen konnte, stellte ich mich schützend vor sie und nutzte Schutzschild. Somit war es abgewehrt. Aus Zorn gegen Rayquaza schrie ich es schrill an, woraufhin es sich ein wenig beruhigte. "Wa... Was geht hier vor?! Ich habe genügend Schlüssel-Steine gesammelt, um deiner Kraft standhalten zu können... Und du bist erschienen... Und dennoch... Warum?! Bitte! Ich flehe dich an! Führe die Mega-Entwicklung durch! Warum...?! Warum tust du es nicht...?" Sie begann zu verzweifeln.

"Seine Kraft reicht nicht aus, Amalia. Es kann die Mega-Entwicklung so nicht einsetzen" meinte ich zu ihr ruhig. "Rayquaza sollte eigentlich genügend Meteoritenmasse für eine Mega-Entwicklung in seinem Körper tragen...! Haben die letzten tausend Jahre seine Kraft geschwächt? Nein! Das kann... Das kann einfach nicht wahr sein! So war das nicht geplant... ... All meine Bemühungen waren... Avelina... Ich... Ich kann nicht mehr..." Meteoritenmasse? Es war nur so eine komische Idee, aber ich nahm meinen Rucksack und nahm den Meteoriten heraus, den ich einst von Marc bekommen hatte. Ich gab Amalia den Meteoriten und nickte ihr zu. "Ein Meteorit?" fragte sie leicht verwirrt, aber auf einmal begann der Meteorit zu leuchten, heller und heller. "Er reagiert genau wie... ein Mega-Stein?!" Auf einmal flog Rayquaza zu uns und fraß den Meteoriten aus Amalias Händen. Aus dem Körper von Rayquaza drang ein helles Licht und es mega-entwickelte sich! "Mit dem Meteoriten hat es die gleiche Menge an Energie aufgenommen, die auch in einem Mega-Stein zu finden ist. Der Meteorit hat die Energie erzeugt, die für die Mega-Entwicklung von Rayquaza vonnöten ist..." Ich nickte ihr zustimmend zu. Dann schrie Rayquaza und schien hibbelig zu werden. Mein Blick landete erneut auf Amalia, "Du musst dich ihm zum Kampf stellen. Zeig ihm, was in dir steckt! Du musst es fangen!" sagte ich zu ihr und lächelte.

"Ich hab schon ganz vergessen, dass Amalia Rayquaza gefangen hatte!"