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Um 14: 00 Uhr befand ich mich auf dem Parkplatz des Flughafen von Tucson. Die Sonne schien so stark vom Himmel, dass ich fast anfing zu schwitzen und deshalb begab ich mich zuerst zu Starbucks. Mein Flug ging erst um 14: 30 Uhr, weshalb ich mich noch eine halbe Stunde entspannen konnte. Kaum stand ich vor Starbucks, bereute ich es sofort. Eine lange Schlange bildete sich vor dem Eingang und ich seufzte. ,, Super.", meinte ich und holte mir einfach einen Kaffee vom Automaten. Ich hatte mich gerade umgedreht, als irgend so ein Typ herangelaufen kam und mein Getränk verschüttete. ,, Hey, kannst du nicht aufpassen?", rief ich empört und fixierte ihn wütend. ,, Oh nein! Tut mir echt voll leid, ich bin so ein Schussel." Er bückte sich um zu Retten, was es noch zu retten gibt, aber außer ein paar Tropfen enthielte der Becher nichts mehr. ,, Lass nur, ich hole mir einfach einen neuen Kaffee, bei dem teuren Automaten." Ich schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln und wollte ihm gerade den Rücken zudrehen, als er mich an der Schulter festhielte. ,, Lass mich los.", fauchte ich ihn an, denn ich hatte keinen Bock auf diese "Tut-mir-leid"-Masche. ,, Vielleicht kann ich das ja wieder gutmachen?", fing er an, doch ich schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. ,, Mach einfach gar nichts. Ich will nicht dass mein Geburtstag noch schlimmer wird." Der Typ grinste mich nur an. ,, Na dann, komm. Der Chef von Starbucks, ist ein Freund von mir." Er nahm mich an der Hand und zog mich einfach mit sich. ,, Ich brauche keinen Starbucks Kaffee.", behauptete ich, obwohl ich mich trotzdem ein wenig geschmeichelt fühlte. ,, Du hast recht. Du brauchst einen Kaffee und einen Cupcake oder eine Schachtel Donuts." Ich schüttelte den Kopf. ,, Das kann ich nicht bezahlen. Ich habe nicht soviel Geld." Er zog eine Augenbraue nach oben. ,, Haben dir deine Eltern nicht Geld gegeben?" Autsch. Kein gutes Thema. ,, Ich bin ein Waisenkind.", antwortete ich knapp und versuchte nicht näher auf die Details einzugehen. ,, Und du hast trotzdem Geld für einen Flug nach...", hakte er nach. ,, New York.", sagte ich. ,, Und ja, habe ich. Hart verdientes Geld." Er nickte nur und drängte sich an der Schlange vor dem Starbucks vorbei. Die Menge grummelte wütend, doch das war ihm ganz egal. ,, Sag mal, wer bist du eigentlich?", fragte ich schließlich. Wir hatten uns ja noch gar nicht vorgestellt und ich würde schon gerne wissen mit wem ich es zu tun habe. Womöglich ist er ein gesuchter Killer. Und verurteilt mich nicht, aber ich ziehe nun mal jede Möglichkeit in Betracht.

,, Ach ja, ich habe mich gar nicht vorgestellt: Ich bin Chase Gray." Er grinste mich an und irgendwie musste ich auch lächeln. Chase passte zu ihm. Er hatte blonde Haare und wunderschöne braune Augen, die mich an die Augen meines Teddys erinnerten. ,, Möchtest du dann lieber Cupcakes oder Donuts?", fragte er und sah mich herausfordernd an. ,, Ähm, Donuts bitte." Er schlich weiter nach vorne, bis er vor der Theke stand. ,, Zwei Kaffees bitte und sechs Donuts." Die Verkäuferin nickte und bereitete den Kaffee zu, während Chase sich selbst bediente und die Donuts in die Schachtel packte. ,, Welche Farben möchtest du denn?" Ich zuckte mit den Achseln. ,, Die Regenbogenfarben.", antwortete ich scherzhalber. ,, Okay. Also rot, orange, gelb, grün, blau und lila." Er schnappte sich einen nach dem anderen und zahlte gleich. Dann schlenderten wir aus dem Starbucks und setzten uns auf eine Bank. ,, Und wohin fliegst du?", fragte ich ihn. ,, Auch nach New York. Ich war hier, weil ich einen Freund besucht habe." Er biss von seinem grünen Donut ab und ich schnappte mir den blauen. ,, Aha. Und in welchem Bezirk von New York?" Er leckte sich über die Lippen. ,, Manhattan, du?" Ich schluckte meinen Bissen die Kehle hinunter. ,, Ich auch. Ich wohne da bei einer Freundin, bis ich eine Wohnung und einen Job gefunden habe." Er grinste. ,, Cool. Aber du weißt schon, dass Manhattan der reichste Stadtteil ist. Und du hast ja gesagt du bist ein Waisenkind..." Er verzog das Gesicht, da er dachte er hätte was falsches gesagt. ,, Naja, irgendwas werde ich schon finden. Ich bin Lilly Cartney.", meinte ich überzeugend und warf mein Haar nach hinten. ,, Cartney...", murmelte er und ich runzelte die Stirn. ,, Der nächste Flug nach New York geht in fünf Minuten. Bitte begeben sie sich zum Flugzeug.", sagte die Frau am Schalter und ich erschrak. ,, Chase wie spät ist es?", fragte ich und er sah kurz aufs Handy. ,, Oh nein, es ist schon 14: 25 Uhr!" So schnell wir konnten standen wir auf, packten die Donuts in die Schachtel und rannten zu unserem Flugzeug. ,, Glaubst du wir werden es noch schaffen?", fragte ich, da ich mir nicht sicher war, ob das Flugzeug pünktlich starten würde. ,, Doch klar schaffen wir das." Er sprintete nach vorne und ich konnte fast gar nicht Schritt mit ihm halten. ,, Nicht so schnell.", schnaufte ich und rang nach Luft. Chase blieb stehen und ich knallte voll gegen seinen Rücken. ,, Das ist der schlimmste und zugleich schönste Geburtstag, den ich je hatte."

Chase und ich hatten es tatsächlich noch geschafft und saßen nun schnaufend und keuchend auf unseren Sitzplätzen. ,, Wenn wir diesen Flug verpasst hätten, dann..."

,, Dann was?" Er sah mich grinsend an.

,, Dann hätte ich alle Donuts alleine gegessen.", meinte ich und wir lachten beide. ,, Du Donut gieriges Biest." Ich zuckte mit den Schultern. ,, Tja so bin ich eben." Plötzlich ruckelte das Flugzeug und ich klammerte mich an dem Sessel fest. ,, Was ist los?", fragte ich und sah mich nervös um. ,, Hat das Flugzeug ein Problem? Stürzen wir ab?" Chase legte seine Hand auf meine. ,, Wo-ho, beruhig dich. Das Flugzeug hebt ab. Es fliegt uns nach New York." Ich beruhigte mich so langsam und atmete tief ein und aus. ,, Bist du noch nie geflogen?", fragte Chase ungläubig. ,, Nein. Wie gesagt ich bin ein Waisenkind."

,, Jaja, aber davor wirst du schon einmal geflogen sein oder?"

,, Ich bin ein Waisenkind seit ich zwei bin."

,, Oh." Er verstummte und starrte zur Decke. ,, Warum sagst du nichts mehr?", fragte ich und betrachtete sein Profil.
,, Ich dachte du seist traurig." Ich schüttelte den Kopf. ,, Es ist egal. Ich versuche jetzt einfach das beste aus meinem Leben zu machen." Chase lächelte. ,, Es-"
,, Kein Problem.", schnitt ich ihm das Wort ab. ,, Nein. Es-"
,, Wirklich Chase. Du brauchst dich nicht zu sorgen."
,, Jetzt lass mich doch ausreden. Es ist fantastisch wie du damit umgehst.", sagte er und ich biss mir auf die Lippe.
,, Oh." Wir sagten dann eine ganze Weile gar nichts mehr und als der Flieger landete, krallte ich mich wieder am Sessel fest. ,, Er landet nur.", meinte Chase und grinste. Dann standen wir auf und stiegen aus dem Flugzeug. Im Flughafen wartete bereits Valerie, meine Freundin auf mich. Sie hatte ihre Haare zu einem leichten Dutt zusammengebunden und rannte auf mich zu. ,, Lilly!", schrie sie und umarmte mich. ,, Hey Val. Du freust dich ja sehr mich zu sehen." Meine Freundin zwinkerte mir zu. ,, Wir haben uns schon seit sieben Jahren nicht mehr gesehen meine Liebe. Zum Glück hatten wir Kontakt." Ich lachte. ,, Ja. Ich bin so froh, dass wir uns wieder sehen. Und dass ich endlich weg bin von dieser Vergangenheit. Jetzt fängt mein Leben..."
,,...richtig an."

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Zweites Kapii*-* Viel Spaß beim Lesen und danke fürs voten und kommentieren:*
Love you
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Plötzlich MillionärinOù les histoires vivent. Découvrez maintenant