Wie trocknet man einen Löwen ab?

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 "Ich komme schon, Ludica." Harry drehte sich zu seiner Freundin zu, welche an einen Torpfosten gelehnt war und auf ihren Freund wartete. Der Thronfolger nahm das Mädchen an der Hand und führte sie zu ihren Gemächern. Sie verabschiedete sich mit einen Kuss und verschwand in ihrem Zimmer. Harry blieb noch kurz stehen und seufzte glücklich, bevor er die Gänge entlang zu seinen eigenen Räumen ging.

Harry ging gleich ins Badezimmer, wo Sanjo gleich half, seinen Herrn zu entkleiden und unter die Dusche zu stecken. Draco hatte derweil die Aufgabe bekommen, das Durcheinander in den Zimmern von Harry wieder in den Griff zu bekommen. Dabei ärgerte Liones den Sklaven so ziemlich ständig. So legte er sich ihm andauernd in den Weg oder räumte die gerade aufgeräumten Sachen wieder an die alte Stelle zurück. Nach rund einer Stelle war Draco fertig mit dem Nerven und Harry fertig mit dem Duschen. Nun saß er lachend auf einem Schemel, während Draco weiter aufräumte und Sanjo den Löwen davon abhielt, seinen Bruder weiter zu ärgern.

Draco schnaubte und räumte einige Schriftrollen in die kleine Privatbibliothek, welche in einem Raum neben dem Schlafzimmer untergebracht war und etliche Schriftrollen über Archäologie, einige Schriftrollen berühmter Schriftsteller, Geschichte und ehemalige Römische Kaiser geht. Auch sind einige Bücher über die Schulfächer von Hogwarts sowie etliche Fachbücher untergebracht.Einmal schaffte es Liones, Sanjo zu überrumpeln und Draco in den Weg zu rennen. Dieser trug gerade einige Bücher und schaffte es nicht mehr, dem Löwen auszuweichen. Kaum war Draco über ihn gestolpert, rannte Liones zu seinem Herrchen und ließ sich von ihm den Kopf kraulen. Sanjo richtete sich wieder auf und half seinem kleinen Bruder, die Bücher wieder aufzusammeln und aufzuräumen. Anschließend halfen sie zusammen und hatten innerhalb der nächsten Stunde die Sachen aufgeräumt. Netterweise hatte sich in dieser Stunde Liones nicht eingemischt.

Als die beiden Sklaven fertig waren, gab es auch schon Abendessen. Hierbei fragte Augustus nach dem Tag. Harry und Ludica erzählten ihm von den Platz, den sie gefunden hatten und auch von dem Picknick auf dem Hügel. Als Harry von der Hügelkette erzählte, ließ sich Augustus noch den Rest erzählen und erzählte anschließend, dass er plante, ein Gefängnis zu errichten. Durch den Überfall vor einigen Wochen und der folgenden Gefangennahme der Todesser waren die Kerker jetzt gut gefüllt und auf Dauer wäre ein Gefängnis außerhalb der Stadtmauern auch sicherer. So war es schon an dem Abend klar, dass der Kaiser mit seinem Thronfolger und dessen Freundin am nächsten Tag noch einmal zu den beiden Stellen reiten würde.

Am nächsten Morgen wachte Harry ziemlich früh auf und rollte sich mit einer geübten Bewegung aus dem Bett. Dabei hatte er am Ende seine Beine in der Grätsche und in der Lücke zwischen den Füßen lag ein gähnender Löwe. Liones stand murrend auf und erreichte bereits eine Höhe, sodass Harry mit angezogenen Beinen auf ihn reiten konnte. Der Jugendliche nutzte diesen Umstand natürlich immer wieder aus.

So auch heute. Mit seinem Besitzer auf dem Rücken lief Liones schnurstracks zum Badezimmer und sprang in die Badewanne hinein. Kaum war er drinnen, öffnete sich mit einem Tippen der Schnauze auf den Wasserhahn dieser und die Wanne war innerhalb kürzester Zeit bis zum Rand mit Wasser gefüllt. Da diese andernhalb Meter tief und sowas wie ein kleines Schwimmbecken von den Ausmaßen her war, hielt Liones kurz die Luft an, bis sein Reiter unter starken Protest und mit nassen Klamotten heruntergestiegen war, bevor der Löwe wieder auftauchte und mit kräftigen Zügen an die Einstiegstelle schwamm.

Harry stand mittlerweile vor der Badewanne und zog sich die nasse Tunika, welche er immer zum Schlafen trug, vom Leib. Sanjo, welcher sich ein Lächeln nur schwer verkneifen konnte, reichte seinem Herrn ein Handtuch und legte schon die Klamotten für den Tag zurecht. 

Da der Tag hauptsächlich mit Reiten verplant war, würde der Prinz nur eine Tunika mit einem kleinen purpurfarbenen Streifen am unteren Rande tragen. Passend dazu gab es eine cremefarbene Hose und Schuhe als Wildleder. Bei den Schuhen hatte Harry wieder die Qual der Wahl und dabei entschied er sich für Wildschweinleder. Auch wenn der Adlige schon seinen Siegelring trug, hatte Sanjo noch eine goldene Bulle an einer Kette dazugelegt. 

Auch hatten Sanjo und Draco das bisschen Geld, was sie als Belohnung für ihre Dienste als Sklaven ab und zu von Snape, Sirius, Augustus, Livia und Harry zugesteckt bekommen hatten. Draco und Sanjo hatten sich während der Fahrt in den Urlaub einige Gedanken gemacht. Am Ende einigten sie sich darauf, ihrem Herrn ein Medaillon zu schenken. Als Sanjo einen Auftrag von Harry auf dem Markt erledigen sollte, hatte er an einem Stand ein wunderschönes Medaillon für einen verhältnismäßiges günstigen Preis gesehen und auch gekauft.

Das Schmuckstück bestand aus Gold mit schlichten silbernen Verzierungen und einen Rubin auf dem Deckel. Auf der Innenseite des Deckels hatte er ein Foto hineingesteckt, welches Harry im Urlaub von ihm, Sanjo, Draco und Ludica gemacht hat. Harry hatte für jeden der Abgebildeten zwei Abzüge machen lassen und nun nutzte Sanjo seinen einen Abzug dafür, um es in des Schmuckstück einzufügen und seinem Herrn zu schenken. Dieses Medaillon hatte er auch Draco gezeigt und nun lag es auf der Kleidung, die sein Herr heute tragen würde.

Als Harry schon seine normale Kleidung trug, reichte ihm Sanjo die beiden Schmuckstücke, welche jeweils an einer Kette befestigt waren. Die Bulla war schnell umgehängt, aber beim Medaillon zögerte Harry kurz und drehte es kurz in seiner Hand. Anschließend schaute er in das Innere und dann zu seinem Sklaven. "Ist es von dir und Draco?", fragte Harry und sah Sanjo energisch an. 

Dieser zuckte leicht zusammen und antwortete: "Ja, Herr. Wir dachten, ihr hättet es verdient." "Danke. Es ist ein schönes Geschenk. War es nicht teuer?" "Wir hatten unsere Ersparnisse zusammengelegt." Harry nahm Sanjo in den Arm und legte sich gleich darauf das Schmuckstück um. Anschließend gab er seinen Sklaven eine kleine Aufgabenliste, die er und Draco an dem einen Tag erledigen sollten.

Harry pfiff einmal kurz und im nächsten Moment stand ein pitschnasser Löwe neben ihm. Sanjo griff zu einem frischen Handtuch und wollte Liones trocken rubbeln, als dieser sich schüttelte und dabei dem Menschen neben ihm ordentlich durchnässte. Zum Glück war Harry zu dem Zeitpunkt schon aus dem Zimmer raus. Sanjo grummelte missmutig über die unerwartete Dusche und fing den mittlerweile im Bad herumtollenden Löwen ein. Kaum hatte er das geschafft, rubbelte er ihn trocken und kämmte kurz sein Fell trocken. Anschließend kniete Sanjo schwer atmend auf dem Bodenteppich und hielt in seiner einen Hand einen Kamm.


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