「 42 」

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[Yoongi]

Es sollte wohl so sein, dass nichts und niemanden die Dinge aufhalten kann, die hier in der Welt passieren.

Die Hand meiner Mutter haltend, saß ich neben ihr am Bett, während sie schlief.

Würde ich das ganze wirklich überstehen?
Die Hochzeit war zwar schon über einen Monat her und diese Zeit hat uns so viel Energie gekostet. Meiner Mutter geht es immer schlechter, hat des Öfteren Anfälle, regelrechte Ausbrüche, wenn sie uns nicht mehr erkennt.

Es war die reinste Hölle, meine Mutter so zu sehen.

Jetzt schlief sie nur, weil sie eine Beruhigungsspritze bekommen hatte. Ich war noch gar nicht lange hier, eigentlich erst seit ein paar Minuten und schon wieder konnte ich sie nur schlafend ansehen. Dieser Tumor in ihrem Kopf, er zerstörte einfach alles.
Als Kind ist es gar nicht so leicht, seine eigene Mutter so leiden zu sehen. Es tut weh, sie so leiden sehen zu müssen. Man will etwas dagegen unternehmen, irgendwie helfen, aber es fehlten mir einfach die Wege und Mittel dafür, um etwas zu bewirken oder in die Gänge zu bringen.

Dass ich sogar noch Tränen übrig hatte, um noch zu weinen, wunderte mich. Ich spürte inzwischen wieder die warmen Tränen, die über meine Wange flossen. Ich strich mit meiner Zunge über meine Lippen und schmeckte den salzigen Geschmack der Tränen im Mund.

,,Warum gerade du? Warum du, hätte es nicht, wer anders sein können?", fragte ich weinend, hielt mir ihre Hand vor mein Gesicht. Hier alleine mit ihr zu sein, war doch keine so gute Idee gewesen. Ich wollte sie doch nur sehen, wieder normal mit ihr reden.

Ich wurde damit einfach nicht fertig!

Ja, es war für alle nicht einfach, aber warum habe ich so das Gefühl, dass ich hier der einzige, bin der, wirklich nicht damit klarkommt, der es nicht einsehen will und am meisten leidet.
Alle gaben sie mir das Gefühl und es fühlte sich scheiße an, sich als den einigen vorzukommen, den es richtig runterzog. Musste ich das etwa verstehen?

Die Minuten vergingen, in denen ich einfach nur hier saß und sie ansah. So war sie wie eine normale, schlafende Frau, doch würde sie wach werden, würde das ganze wieder von vorne losgehen.

Das Gefühl endlich zu gehen wurde Größe, bekam aber meine Beine nicht dazu sich in Bewegung zu setzten, saß immer noch so da wie vorher.
Würde dieser Schmerz eines brechenden Herzens wieder abklingen?
Ich glaubte eher weniger daran. Ich sollte mich mehr auf Jimin konzentrieren, mich um ihn und Yun kümmern, jedoch saß ich tagtäglich hier und sah sie einfach nur an.

Jimin nahm mir das ganze nicht mal übel, hatte jede glich immer Verständnis dafür gezeigt, Anfang war er jeden Tag mitgekommen, doch es wurde immer weniger, was ich auch verstehen konnte, er wollte seine Pflichten und Aufgabe im Leben nicht einfach so stehen lassen.

Wie lange würde Jimin noch Verständnis dafür aufbringen können? Würde durch halte bis sie Tod ist?

Durch einen Druck auf meiner Schulter erschauderte ich und sah überrascht auf. Ich erblickte das Gesicht meines Vaters, der mit einem aufmunternden Lächeln ansah.

,,Wie lange bist du schon hier, Yoongi?", fragte er mich und setzte sich auf das Bett. Ich ließ ihre Hand nicht los, drückte sie sogar etwas mehr. Sie sollte spüren, dass ich da war, dass ich an ihrer Seite bin. Ich wollte ich, dass das zurückgeben, was sie für mich getan hatte. Ich wollte da sein für sie, mit ihr durch diese schwere Zeit überwinden und gemeinsam ans Ziel kommen.
Das, dass Ziel er ihr Tod sein sollte, machte das ganze gar nicht besser, mehr machte es mir immer mehr Angst, um so schlechter es ihr gehen wird, so stieg meine Angst.

SHELTERED LOVE [ ✓ ]Where stories live. Discover now