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Tom hatte ihr ein Gästezimmer zur Verfügung gestellt und trotz all der Anspannung schlief sie zum ersten Mal wirklich wieder durch und erwachte erst am späten Nachmittag des Folgetags wieder. Noch verschlafen öffnete sie ihre grünen Augen und setzte sich langsam auf. Als jemand vor dem Bett stand erschrak sie und zog den Zauberstab den sie Abraxas entwendet hatte.
„Bei Merlin beruhig dich" meinte Tom und hob die Hände. Lucretia atmete durch und meinte etwas bissig „Dann beobachte mich nicht einfach beim schlafen." und schüttelte ihren Kopf leicht. Sie stand aus dem Bett auf und ließ mit Hilfe eines simplen Zaubers ein paar ihrer Sachen erscheinen. Es tat gut das alles wieder ohne Rückfrage oder Reglementierung zu tun. Tom hin oder her zumindest im Moment hatte er keinen Grund ihr etwas anzutun.
„Ich habe nur nachgesehen ob du noch lebst, bevor ich unnötig Abendessen für zwei auftafeln lasse."erwiderte der dunkelhaarige kühl und verließ damit den Raum. „Ich denke du weißt noch wo der Speisesaal ist." meinte er noch beim gehen und ließ Lucretia allein. Hatte sie denn so lange geschlafen? Sie musste wirklich müde gewesen sein. In Ruhe machte sie sich frisch und zog ein schwarzes enges Kleid an das bis zu ihren Knien ging. Im Spiegel sah sie bereits jetzt eine leichte Rundung an ihrem Bauch. Sie wandte den Blick schnell ab und ging hinunter in den Speisesaal wo die Hauselfen bereits eingedeckt hatten. Tom saß bereits am Kopfende der Tafel und nur etwas widerwillig setzte sie sich neben ihn. Er schenkte sich ein Glas Wein an und blickte dann zu ihr. „Möchtest du auch?" wollte er wissen und sah ihr ruhig in die Augen. Lucretia hob die Augenbrauen überrascht an zum einen, weil er ihr das vor wenigen Tagen ganz sicher nicht angeboten hätte und zum anderen weil er über ihre Umstände Bescheid wusste. „Ich erwarte ein Kind, Tom." erwiderte sie somit nur und begann das Fleisch auf ihrem Teller zu schneiden. Der junge Mann sah sie lediglich an „Also behältst du es." stellte er wertungslos fest. Die ehemalige Black sah erneut auf und zögerte einen Moment „ich weiß es nicht. Es ist nicht die Zeit für ein Kind." es wäre nicht ihr einziges Problem. Wie sollte sie erklären, was mit dem Vater passiert war, geschweige denn wer er war. Fragen auf die sie keine Antwort hätte. Sie schloss kurz die Augen und schüttelte den Kopf. Dann nahm sie die Weinkaraffe und füllte sich davon ein. Tom beobachtete Lucretia währenddessen schweigend. Als sie ansetzte um zu trinken zögerte sie allerdings und stellte das Glas dann doch wieder weg. „Du kannst es nicht. Du bist zu schwach. Du kannst es nicht umbringen genau wie den Hufflepuff damals, Lucretia. Oder? Hast du es wirklich gewollt? Den Geist aus seinen Augen weichen zu sehen? Nein." stellte der Zauberer lediglich fest. „Worauf willst du hinaus, Tom? Natürlich wollte ich es nicht. Ihr habt mich gezwungen so etwas schreckliches zu tun. Ich bin nicht wie eine von euch." Riddle lachte kühl „Oh doch genau das bist du. Du hast deinen Freunden nicht erzählt wer es war, richtig? Du hast dich lieber selbst geschützt. Du denkst zuerst an dich. Anstatt einen Gedanken an die Muggle oder die anderen Zauberer und Schlammblüter zu verschwenden, ging es dir immer nur im dich. Darum dass du deine Freiheit willst. Du bist genau so wie wir." Die junge Frau sah einen Moment in seine Augen und das Besteck klirrte auf den Rand des Porzellantellers als sie es losließ. Tom fügte ruhig hinzu „du hast ihn nicht umgebracht. Orion hat es dir abgenommen. Du konntest es nicht. Ein Todesfluch wirkt nur, wenn man es will. Du warst schon damals schwach, Lucretia." Sie merkte wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich. All die Zeit hatte sie sich selbst dafür verantwortlich gemacht. „Ihr habt mich angelogen." stellte sie flüsternd eher zu sich selbst fest und sah dann Tom direkt an „Du dreckiger Mistkerl, Riddle. Ihr habt mich in dem Glauben gelassen, ich hätte ihn getötet. Dabei wolltet ihr mich einfach nur brechen." sie zog den Zauberstab und richtete diesen direkt auf Riddles Kehle. Bevor er jedoch reagieren konnte begann jemand hämisch hinter ihr zu klatschen „Bravo...verpasse ich die Vorstellung etwa?" fragte Lestrange ironisch. Augenblicklich drehte Lucretia sich um und richtete den Stab nun auf ihn. Auch dieser hob wie Tom am Morgen die Hände „Oh bitte ich komme in Frieden. Abraxas weiß nicht, dass du hier bist. Er ist außer sich vor Wut. Nachdem er sein halbes Arbeitszimmer auseinandergenommen hat, hat er unzählige Todesser geschickt um dich zu suchen, Darling." er imitierte zum Ende hin Abraxas Stimme bestmöglich. „Dumm von dir mit seinem Kind wegzurennen." fügte er hinzu und lehnte mittlerweile am Türrahmen. Tom schwieg lediglich während Lucretias Blicke mit Sicherheit töten könnten. „Es ist mein Kind. Nicht seins. Also was willst du? Mich verraten? Mich zwingen zurück zu kommen? Vergiss es." Nun meldete sich auch Tom zu Wort „Du glaubst nicht ernsthaft Lestrange würde hier hereinkommen, würde er für Abraxas arbeiten, oder?" Lucretia spürte es in ihrem Kopf pulsieren. Sie bekam Kopfschmerzen. Dieses ganze wer gehörte zu wem raubte ihr die Nerven. Lestrange kam entspannt etwas näher ehe er vor Lucretia zum stehen kam und ihr Kinn anhob, sodass sie ihn ansehen musste. Er raunte grinsend „ich hatte ja schon immer eine Vorliebe für dich. Du bist gut im Bett gewesen, Liebes. Ich könnte dich beschützen weißt du?" mit einem Ruck schubste sie ihn einfach von sich „nimm die Finger von mir. Ich kann auf mich selbst aufpassen." Der Zauberer grinste nur breiter „Tom denkt das nicht. Er wollte extra, dass ich deinetwegen herkomme." nun räusperte sich auch Tom und meinte kalt „ich habe etwas zu erledigen und ich würde dich erstens kaum allein hier herumstöbern lassen und zweitens...denke ich durchaus, dass es für den Fall der Fälle gut wäre nicht allein gegen Abraxas zu stehen. Du hast lange nicht gezaubert. Rufus wird wieder mit dir trainieren." Lucretia schüttelte den Kopf „Oh nein denk nicht, dass ich mich für irgendetwas in deine Schuld stelle, Tom. Ich brauche keine Hilfe und keine Übung. Man verlernt kein Zaubern." Riddle verdrehte die Augen leicht „gut dann passte er halt nur auf." damit beendete er sein Essen und stand auf. „Ich bin in voraussichtlich ein paar Tagen zurück". Kündigte er an. Lucretia gefiel dies kein bisschen, aber es war immerhin besser als bei Abraxas zu bleiben, also schwieg sie. Sie könnte Lestrange aus dem Weg gehen. Tom verließ den Raum und es dauerte kaum ein paar Sekunden ehe Lucretia es ihm gleich tat und in das Gästezimmer verschwand.

Hidden Scars//Harry Potter FFWhere stories live. Discover now