Chapter 1: The Speach

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Das Bild wird ihr Outfit sein, du darfst dir natürlich auch was anderes vorstellen:)
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Heute is es soweit, heute geht es nach Ragnarök, um für den Pot zu kämpfen und endlich offiziell die besten zu sein. Wir konnten sie alle besiegen, jeden einzelnen. Nachdem wir die Biester besiegt hatten, wurden wir wieder in die Liga aufgenommen und haben einen Sieg nach dem anderen geholt, wir waren stärker als je zuvor. Es fühlt sich so an als wäre das Dilemma mit der Nationalmannschaft nötig gewesen, um dann 2 Jahre später als Mannschaft noch stärker zurückzukommen.

Der Sitz der Wölfe liegt am Ende der Welt und es wird vermutlich ziemlich lange dauern dort hinzufahren. Das ist auch der Grund warum wir Kerle uns so früh am Nitro Dome treffen, dort wo Markus, Raban und Joschka ihre Werkstatt haben. Warum genau dort wollten sie uns nicht sagen, sogar Leon konnte seinen Mund halten, zu meinem Bedauern.

Ich hasse es über alles früh aufzustehen, nicht nur weil ich ein Morgenmuffel bin, sondern weil ich genau weiß ich bekomme nicht viel Schlaf. Ich hab einfach nicht die Möglichkeit früh ins Bett zu gehen, ich kann immer erst einschlafen wenn ich weiß das meine Mutter auch am pennen ist, vorher ist es mir einfach zu unsicher.

Ein Vorteil zieht sich jedoch daraus, sie ist nie so früh am Morgen schon wach, was mir die Möglichkeit gibt mich ganz entspannt fertigzumachen und meine restlichen Sachen zu packen. Frühstücken tu ich nicht, so früh am Morgen bekomme ich sowieso nichts runter.

Als letztes schaue ich noch einmal in den Spiegel, meine Haare wie immer in einem halben Dutt und einige Strähnen geflochten. Fühlt sich an als würde diese Frisur schon ewig tragen, aber das macht nichts, sie lässt mich wie eine Kriegerin fühlen, was irgendwie passend ist.

Meine Sachen gepackt, stehe ich in meinem Zimmer und überlege was vielleicht noch fehlen könnte. Instinktiv greife ich zu Leons Halskette, —eine Sache die ich mir angewöhnt hab kurz nachdem er sie mir geschenkt hat, sie zu berühren und mit ihr zu spielen hilft mir manchmal mit schwierigen Situationen besser klarzukommen, sie hilft mir einen klaren Kopf zu bewahren— doch sie ist nicht wo sie sonst immer ist, ich greife ins nichts.

Meine Augen weiten sich. Schitte, ich hab diese Kette nicht einmal abgenommen seit dem ich sie hab, wo zur Hölle ist sie? Ich durchwühle mein Bett und fast jede Ecke in meinem Zimmer, doch sie ist nicht da. In meinen Gedanken gehe ich nochmal den gestrigen Tag ab. Also gestern über Tag hatte ich sie noch das weiß ich, aber danach?

Kacke Verdammte, Ich hab eine wichtige Sache vergessen, meine Auseinandersetzung mit meiner Mutter gestern Abend. Ich muss sie irgendwie verloren haben, vielleicht hat meine Mutter sie gegriffen und die Kette ist dabei kaputt gegangen. Bitte, bitte lass es nicht es sein, bitte lass sie heile sein.

Ich gehe also so leise es geht runter in die Küche und schaue nach meiner Kette. Auf dem Boden, hinter Möbeln, auf dem Tisch oder den Theken. Nirgendwo ist sie zu finden. Fuck, ich hab keine Zeit mehr, ich hätte schon lange losfahren sollen. Langsam steigt Panik in mir auf. Sie würden doch nicht ohne mich losfahren, oder?

In meinen Gedanken bekomme ich nicht mit wie jemand die Küchentür öffnet. „Suchst du etwas?" sagt meine Mutter hasserfüllt und hält dabei meine Kette in der Hand. „Du willst schon wieder verschwinden, nicht wahr? Und es sieht so aus als würdest du nicht gehen ohne das schicke Ding hier, Mmh?" fügt sie scheinheilig hinzu.

„Geb sie mir." versuche ich eine selbstsichere Stimme zu Mustern, doch man kann die Angst förmlich riechen. „Die Kette scheint dir wichtig zu sein. So wichtig, das du sie von jemanden bekommen haben musst. Wie war noch sein Name, Leon?" versucht sie mich zu provozieren. Ich merke sofort, wie sie versucht aus mir ne Reaktion zu bekommen, einfach damit sie einen Grund hat auf mich zu zu stürmen.

Ich schaue auf den Boden. „Halt ihn daraus." sag ich durch zusammengebissenen Zähnen, statt Angst macht sich jetzt die Wut breit. Was glaubt sie wer sie ist Leon da mit reinzuziehen, nur damit sie eine Reaktion bekommt. „Sind wir doch mal ehrlich, er kann in dir doch nicht mehr sehen als ein elender Haufen. Er muss rein aus Mitleid mit dir zusammensein, ich mein wer möchte dich schon?" lacht sie gestellt.

Ich spotte nur, „Du auf jeden Fall nicht." sag ich im Flüsterton. Darauf brennt bei ihr endgültig die Sicherung durch, bevor sie jedoch nach mir greifen kann, weiche ich einige Schritte zurück. „Wie redest du mit deiner Mutter?!" brüllt sich mich an, nur wenige Zentimeter vor mir. In der Ferne nehme ich ein Motorengeräusch wahr, welches lauter wird und dann abrupt aufhört, jedoch denke ich mir nichts dabei, ich bin zu sehr im Moment gefangen.

Ich weiß nicht woher der plötzliche Schub an Selbstvertrauen kommt, jedoch kommt er mir sehr gelegen. Ich mache mich größer und schaue in ihre getrübten Augen. „Mutter? Du bist schon lange keine Mutter mehr, nur noch eine abgefuckte Version von der Person die du mal gewesen bist. Du hast dich vom Schmerz voll und ganz verzehren lassen.", meine Augen füllen sich mit Tränen.

Jetzt stockt ihr der Atem und ihre Augen werden größer. Das gibt mir das dringend benötigte Selbstbewusstsein, um ihr endlich die Dinge zu sagen, die ich schon so lange in mich reinfresse. „Aber ich lass mich in deinem Selbstmitleid nicht mehr mit reinziehen, du hast mich genug terrorisiert. Die Hälfte meiner Kindheit ist im Arsch nur wegen dir und wären die wilden Kerle nicht gewesen, würde ich jetzt nicht hier stehen. Also entschuldige mich, wenn ich tausendmal lieber bei ihnen bin, als in diesem puren Höllenloch.", das Blatt hat sich gewendet und jetzt bin ich die die sie anschreit.

Ich schaue mit Tränen gefüllten Augen und zornigem Blick, auf sie herab. „Und dafür hasse ich dich. Dafür dass ich gelernt hab dich zu hassen. Dafür dass du die Erinnerungen vor Papas tot noch viel schmerzvoller gemacht hast, als sie ohnehin schon waren. Und wenn er noch hier wäre, hätte er mir zugestimmt. Wenn er wüsste was aus dir wird, wäre er nie gegangen.", ab jetzt fließen meine Tränen nur noch.

Von oben kommt ein rumpeln, welches uns beide kurz ablenkt. Schlagartig ändert sich ihre Haltung und ihr Gesichtsausdruck wird wieder bösartig. Mein hoher Adrenalin Spiegel sinkt und mit dem letzten Funken versuche ich noch meine Kette aus ihren Krallen zu reißen. „Geb sie her!", befehle ich ihr. Sie scheint immer noch sprachlos zu sein, ihre Tochter hat sonst nie den mum gehabt sich zu wehren.

Sie lässt nicht locker, die Kette immer noch fest in ihren Krallen, doch auch sie merkt das ich nicht locker lassen werde. Also macht meine Mutter das, was sonst all die Jahre auch geklappt hat, sie lässt mit einer Hand die Kette los und greift harsch meinen Oberarm, ihre Fingernägel pressen sich in meine Haut. Die nächsten paar Sekunden passieren zu schnell, in der einen versuche ich mich loszumachen und in der anderen rennt Leon die Treppe runter.

Ja, Leon, jetzt weiß ich auch warum Geräusche von oben kamen. Bevor meine Mutter etwas schlimmeres machen kann, als nur meinen Oberarm zu greifen, schreitet Leon dazwischen und glaubt mir wenn ich sage, so wütend hab ich ihn noch nie gesehen. Aus Schock gehe ich einige Schritte rückwärts, bis mein Rücken gegen die Wand gedrückt ist.

Falling Down [leon x y/n]Where stories live. Discover now