Kapitel 2

48 6 0
                                    

Seufzend lehne ich meinen Kopf links gegen die Wand. Meine Beine eng an meinen Körper gezogen sitze ich in meinem Bett und starre durchs Fenster in die Dunkelheit. Das letzte mal als ich auf die Uhr geschaut hatte war es kurz vor Mitternacht, wie lange das jetzt her ist wusste ich nicht aber der neue Tag hatte bestimmt schon seit einigen Minuten begonnen. Ich konnte einfach nicht schlafen. Einerseits, weil ich dann immer an meine Eltern denken musste und andererseits, weil ich einfach nicht weiß was ich mit diesen bescheuerten Dark Spirits machen soll.

Die Fakten die ich kannte waren, dass es in der Schule passieren wird, sie mit Waffen herum schießen werden, andere verletzt oder vielleicht sogar umgebracht werden und die Dark Spirits nach mir suchen. Ergo, würden alle wegen mir in Gefahr geraten. Was alleine schon reichte um meine Stimmung noch mehr in den Keller zu katapultieren. Ich wusste auch nicht, wann diese Vorhersage passieren wird. Die nächsten Tage wohl eher nicht, denn Roy und Luna wollen mich noch bis mindestens Mittwoch vom Unterricht freistellen, danach wollen sie schauen wie es mir geht und entscheiden ob ich die restlichen Tage auch nicht zur Schule gehe oder doch. Doch sobald ich wieder zur Schule gehe, könnte das jederzeit passieren.

„Was mach ich den jetzt.", murmelte ich vor mich hin und vergrabe meinen Kopf zwischen meine Kniee.

„Schlafen gehen?" Erschrocken schrecke ich hoch und sehe Dylan in der Tür stehen. Ohne irgendwas zu sagen kommt er zu mir ins Zimmer, schließt die Tür und setzt sich zu mir aufs Bett. „Kannst du nicht schlafen?"

Kopfschüttelnd lege ich meinen Kopf seitlich auf meine Kniee ab, so dass ich ihn ansehen konnte. „Du?"

Schmunzelnd rutscht er näher zu mir und lehnt sich gemütlich gegen den Kopfteil des Bettes. „Naja, ich bin nicht der Typ fürs frühe schlafen gehen abgesehen davon hatte ich noch Aufgaben die ich für morgen fertig machen musste."

„Heute.", murmle ich. Verwirrt schaut er mich an. „Es ist ja schon nach Mitternacht oder nicht?"

„Achso ja.", lacht er leise. „Stimmt."

Ich bewunderte ihn gerade irgendwie dafür, dass er lachen konnte oder einfach nur lächeln. Für mich ging das gerade überhaupt nicht. Es war so als wäre ich in mir selbst eingesperrt. Von mir aus konnte das auch langsam einmal aufhören. Jetzt gerade hatte ich rein gar nichts von meinem Leben.

„Hey, ich hab 'ne Idee.", meint er grinsend. „Ich hole meinen Laptop und dann schauen wir uns was auf Netflix an, bis wir einschlafen. Was hältst du davon?" Mit einem schlichten Schulterzucken überließ ich ihm die Entscheidung. „Okay.", nickt er. „Also dann hol ich mal meinen Laptop. Bin gleich wieder da." Damit war er kurz darauf auch schon aus meinem Zimmer verschwunden.

*Dylan*

„Was hast du denn vor?", gähnte Tyler als er mit verstrubelten Haaren in mein Zimmer kommt. Wahrscheinlich war er mal wieder unten in der Küche, entweder für einen Mitternachtssnack oder um etwas zu trinken.

„Mit meinen Laptop zu Fia gehen.", flüstere ich ihm zu, als ich mir alles geschnappt hatte und schon wieder auf dem Weg zu Fia war. Keine Ahnung, irgendwie wollte ich sie nicht zu lange alleine lassen, ganz besonders jetzt wo sie selbst um Mitternacht noch immer in ihren Gedanken vertieft war. Sie hörte ja nie auf zu denken. Ihr Körper brauchte dennoch schlaf, sie hatte die letzten Tage schon viel zu wenig geschlafen.

„Weißt du, verstehe das jetzt nicht falsch aber warum kümmerst du dich so um sie?", seine Stimme war um einiges leiser als wie vorher, wahrscheinlich dass es Fia ja nicht mitbekam. „Ehrlich, ich finde das toll aber eigentlich bis du nicht so. Es braucht eine Zeit bis du jemanden so behandelst wie sie und wie lange ist sie jetzt schon bei uns, vier, fünf Tage?"

Out Of The ShadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt