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"ÜBERRASCHUNG!!!" Auf den Gesichtern von Lily, Steve, Wanda und Bruce lag ein hoffnungsvolles Lächeln als sie hinterm Sofa hervorsprangen. Mit glänzenden Augen ließ ich meinen Blick durch das Wohnzimmer schweifen. Es war mit Girlanden und Luftschlangen dekoriert und Steve hatte mit Bruce alle Möbel auf die Seite gerückt damit Lily und Wanda die Mitte mit lauter Decken und Kissen auslegen konnten.

Auf dem kleinen Tisch an der lagen schon Servietten und Pappteller.

"Wie früher... zu Hause", flüsterte ich jetzt in den Raum hinein und hatte echt mit den Tränen zu kämpfen.

"Wir dachten, dass wenn wir deinen Geburtstag so gestalten wie früher, als alles noch in Ordnung war, kehrt dein Lächeln vieleicht endlich zurück. Alles Liebe zum Geburtstag meine Kleine", erklärte mir Bruce der jetzt vor mir stand und mich in den Arm nahm.

"Danke Onkel Bruce. Das war wirklich eine tolle Idee." Ich hob meinen Kopf und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.

"Da ist es ja endlich wieder, das Lächeln dass ich so sehr vermisst habe." Bruce gab mir einen Kuss auf die Stirn bevor er die Umarmung löste.

Ich umarmte die anderen auch alle nacheinander und bemerkte dabei das Lily mich mit einem vielsagendem Blick musterte.

"Die Pizza müsste auch jeden Moment hier sein, dann kann die Party losgehen", meinte Steve jetzt und tat das gleiche was Lily bei mir getan hatte. Er sah Bucky mit einem "vor mir kannst du nichts geheimhalten" Blick an.

"Das klingt gut, ich fahr schon mal runter und warte", meinte Wanda und ging zu den Aufzügen.

"Perfekt, dann hole ich schon mal das Bier aus dem Kühlschrank. Magst du mir dabei helfen Jill?" Bevor ich antworten konnte zog Lily mich schon hinter sich her.

"Okay Süße, was genau ist zwischen heute Nachmittag und jetzt passiert?"
Lily stand jetzt mit verschränkten Armen vor mir und tippte abwartend mit den Fingern ihrer rechten Hand auf ihren linken Oberarm.

"Ähm... Ich war Schlittschuhlaufen. Aber das weißt du doch", gab ich ihr leise zur Antwort.

"Das meine ich nicht Jill und das weißt du ganz genau. Als Bucky und du gefahren seid, warst du tierisch nervös. Wie ihr wiederbekommen seid warst du total aufgewühlt und durch den Wind und bist weinend an uns vorbei gelaufen. Aber Bucky hat uns versichert das in der Eishalle alles gut war und du erst im Fahrstuhl zusammengebrochen bist. Aber jetzt? Ich meine sieh dich doch an, deine Augen strahlen, dein Lächeln wirkt echt, deine ganze Ausstrahlung hat sich verändert. Also Jill, was genau ist passiert? Hat es was mit Barnes zu tun? Denn er war verdächtig lange verschwunden."

Bei Lilys Fragen fing ich an leicht nervös zu werden doch als sie mich direkt auf Bucky ansprach huschte mein Blick hilflos durch die Küche während ich an meinem Kleiderärmel zupfte.

"Jill, hey. Werd nicht nervös. Du weißt das du jederzeit mit mir reden kannst."

"Das weiß ich Lily und das werde ich auch. Aber mit euch allen gemeinsam wenn wir die Pizza gegessen haben. Ich verspreche es, dann erfahrt ihr alles."

"Das klingt nach einem guten Plan. Wir mögen dich alle wirklich sehr Jill und wollen das es dir gut geht."

"Das weiß ich Lily und dafür bin ich euch wirklich dankbar." Ich nahm sie kurz in den Arm und ich spürte das auch sie mich nicht für meine Vergangenheit verurteilen würde.

"Die Pizza ist da", hörten wir jetzt Buckys sagen der gerade die Küche betrat. Lily und ich lösten uns aus der Umarmung und Lily öffnete den Kühlschrank um das Bier zu holen.

Bucky und ich warfen uns einen kurzen sehnsuchtsvollen Blick zu bevor Jill uns jedem zwei Flaschen in die Hand drückte.

"Ist alles okay? Geht es dir gut", flüsterte Bucky jetzt leise als Lily die Küche verlassen hatte.

"Ja mir geht es gut. Bin nur etwas nervös weil ich Lily gerade versprochen habe das ich ihnen nach der Pizza alles erzähle."
Mein Blick war starr auf den Boden gerichtet und meine Augen fingen an zu brennen als ich plötzlich Buckys warme Hand auf meiner Wange spürte.

"Du schaffst das Prinzessin. Wenn du möchtest werde ich die ganze Zeit in deiner Nähe sein und hinter deinem Rücken deine Hand halten. Ich lass dich nicht allein damit. Das in der Eishalle vorhin meinte ich absolut ernst Jill. Ich möchte dein safe place sein. Lass mich für dich da sein. Bitte."

Bucky senkte seine Lippen auf meine und gab mir einen langen zärtlichen Kuss. Für einen kurzen Moment vergaßen wir die Welt um uns herum und genossen es uns einfach nur Nah zu sein.

"Ich liebe dich, James", murmelte ich in den Kuss und zuckte kurz zusammen als Bruce aus dem Wohnzimmer nach uns rief.

"Jill, Bucky! Die Pizza wird kalt."

"Sind schon auf dem Weg", rief Bucky und küsste mich noch ein letztes mal bevor wir ins Wohnzimmer gingen.

"Warum hat das denn so lange gedauert", wollte Lily jetzt neugierig wissen und sah mit zusammengekniffenen Augenbrauen zwischen Bucky und mir hin und her.

"Uhm... also... wir... haben noch kurz geredet", antwortete ich ihr verlegen und setzte mich mit einem leisen Seufzer zu den anderen auf den Boden. Ich stützte meine linke Hand hinter meinem Rücken ab und Bucky, der mittlerweile neben mir saß, positionierte seine Hand so das sich unsere Fingerspitzen berührten.

Steve und Wanda stellten jetzt die ganzen Pizzakartons in die Mitte und mit dem Bier stießen wir auf einen schönen Abend an bevor wir uns alle an der Pizza bedienten.

"Zeit für die Geschenke", rief Wanda jetzt euphorisch und klatsche in die Hände. Bruce und Steve räumten die leeren Kartons auf Seite während Lily jetzt in der Küche verschwand um noch mehr Bier zu holen.

Als sie wieder an ihrem Platz saß machte Wanda den Anfang. Sie überreichte mir ein kleines Päckchen und ich öffnete es sofort.

"Das ist ein Signalarmband. Wenn du mal in Schwierigkeiten steckst drückst du einfach den roten Stein. Damit wird hier in der Zentrale ein Alarm ausgelöst und wir kommen dann um dir zu helfen", erklärte sie mir und ich war zu Tränen gerührt.

"Womit wir dann bei Teil 2 deines Geschenkes sind. Wir zwei werden auf den Schießstand gehen und dort zeige ich dir den richtigen Umgang mit einer Pistole und Pfeil und Bogen", meinte Lily jetzt mit einem breiten Grinsen im Gesicht und bevor ich ihr antworten konnte ergriff Steve jetzt das Wort.

"Ich bringe dir das fliegen unseres QuinJets bei und das Boxen."
Erstaunt sah ich ihn an und konnte mir keinen Reim darauf machen was das alles zu bedeuten hatte.

"Jetzt ich", rief Bruce ganz aufgeregt und reichte mir einen größeren Karton. Ich öffnete ihn und zum Vorschein kam ein schwarze Einteiler der dem Kampfanzug von Lily sehr ähnlich war. So langsam ahnte ich war los war doch leider konnte ich meinen Gedanken nicht zu Ende denken da ich von Bucky unterbrochen wurde.

"Das letzte Geschenk kommt von mir", meinte er jetzt und lächelte mich dabei an. "Ich werde dich im Nahkampf ausbilden und dir den richtigen Umgang hiermit zeigen."
Er hielt mir einen in ein Tuch eingewickelten Gegenstand hin und ich nahm ihn entgegen.

Langsam wickelte ich ihn aus und hielt ein Messer in der Hand, aber es war nicht irgendein Messer sondern es war eines von seinen.

"Bucky... Leute... das sind so tolle Geschenke... aber ich verstehe nicht wirklich warum!"

"Weil wir möchten das du eine von uns wirst Jill. Wir möchten das du ein vollwertiges Mitglied der Avengers wirst, das du ein Teil unserer Familie wirst. Wir mögen dich alle sehr und finden das du perfekt hier rein passt", erklärte mir Lily mit einem Lächeln im Gesicht.

Jetzt hatte ich echt mit den Tränen zu kämpfen und wusste das es nicht besser werden würde, denn jetzt war es an der Zeit den anderen zu erzählen was vor einem Jahr passiert war.

"Danke ihr Lieben, das ist mit Abstand das wirklich schönste Geschenk für mich und ich danke euch wirklich für euer Vertrauen in mich. Doch vielleicht solltet ihr mit eurer Entscheidung warten bis ich euch erzählt habe was damals alles passiert ist. Wer weiß ob eure Meinung dann immer noch dieselbe ist."

Leise und mit gesenktem Kopf, damit ich die verurteilenden Blicke nicht sah, fing ich an zu erzählen. Die Tränen liefen unaufhaltsam und meine Stimme brach zwischendurch immer wieder. Doch als ich an den Punkt kam wo ich den anderen von dem Baby erzählen wollte kroch die Panik in mir hoch und nahm mir, vor lauter Angst das die anderen mich verstoßen würden, die Luft zum atmen.

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