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Ein kaum wahrzunehmendes piepsen erfüllte den kargen weißen Raum

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Ein kaum wahrzunehmendes piepsen erfüllte den kargen weißen Raum. Mit leisen stöhnen versuchte die junge Wölfin mehrmals ihre Augen zu öffnen. Mit ihrer Zunge befeuchtete sie ihre rissigen Lippen. Nach gefühlt mehreren Minuten setzte sie sich aufrecht hin und blickte sich mit zusammen gekniffenen Augen im hellen Raum um.

Ein steriles Krankenzimmer mit mehreren Betten und Geräten zur Überwachung der Verletzten stand im Raum. Verwirrt blickte sie auf ihren rechten Arm hinunter und entdeckte eine Infusion in ihrer Hand stecken. Ihre Hals fühlte sich kratzig und trocken an also griff sie links von sich nach der kleinen Wasserflasche. In paar kräftigen Zügen leerte sie die Flasche und schnaufte laut auf als sie ein stechen an ihren Hals spürte. Als sie die pochende Stelle berührte durchfuhr es sie wie ein Blitz und Fetzen der letzten Ereignisse spielten sich vor ihren Augen ab.

Der Wasserfall.
Der schwarze Wolf.
Der Biss des Alpha Männchen.
"Meine Gefährtin, nach so langer Zeit habe ich dich gefunden. Meine Luna."
Der Kontrollverlust über ihren Körper.
Schwärze.

Panisch riss sie sich die Infusion aus der Hand und stürmte mit wackeligen Beinen ins angrenzende kleine Bad. Ungläubig blickte sie mit Tränen in den Augen auf die große Markierung. Rötlich wie ein Stempel aufgedruckt blitzte sie aus ihren Krankenhausgewand hervor. Zögerlich strich sie über ihre linke Halsseite und versuchte zu begreifen was ihr widerfahren war.
"Miss Barrow? Ist bei ihnen alles Ok?" Erschrocken und mit weit aufgerissenen Augen sah sie die Krankenschwester an die erwartungsvoll in der Türangel stand. Räuspernd nickte Juline leicht mit den Kopf und hielt sich am Waschbecken fest.
Die junge Krankenschwester betrat das Bad und nahm sie sanft am Arm zu sich und führte sie zurück ans Bett. Wie in Trance lies sie die Überprüfung der Schwester über sich ergehen. Nicht mal die Wölfin in Juline rührte sich als würde sie schlafen. Diese innere Stille verschaffte ihr eine Heiden Angst. Niemals wollte sie ein so mächtiges Männchen als ihren Partner.

Ihr wird alles genommen werden, ihre Ausbildung zur Innenarchitektin, ihre Heimat, ihre Freiheit selbst zu entscheiden.
Eine einzelne Träne kullerte ihre Wange langsam hinab und tropfte auf ihr Kleid.
"Miss Barrow. Sie müssen sich hinlegen und wieder zu Kräften kommen. Eine gerade geschaffene Bindung erschöpft sie und ihre Wölfin sehr. Aber keine Sorge sobald ihr Partner bei ihnen ist werden Sie sich gleich besser fühlen." Kopfschüttelnd murmelte Juline leise "Und wenn ich diese Bindung gar nicht will? Was soll ich nur tun, gibt es nicht etwas was diese Bindung brechen könnte?" Schockiert und ungläubig blinzelte sie die rothaarige Frau an. "Es wäre eine Beleidigung für unser Mondgöttin diese Bindung brechen zu wollen. Unsere Göttin macht nie Fehler bei der Wahl unserer Partner. Und selbst wenn, wurden wir erst mal markiert von unseren Partner oder Partnerin gibt es kein zurück."

Aufschluchzend legte sich Juline hin und drehte der Krankenschwester den Rücken zu. Mitfühlend berührte die Schwester ihre Schulter "ich weiß dass es schwer ist, jedoch je länger wir dagegen ankämpfen wollen desto mehr schaden wir uns selbst. In der Welt der Werwölfe gibt es keine Kompromisse. Sie sind nicht die erste die fragt doch alle haben sie am Ende ihr Glück gefunden meine Liebe."

"Nur hab ich nie um diese Art von Glück gebeten."
Seufzend wandte sich die Schwester ab und sprach noch auf den Weg zur Tür "Er wartet draußen. Mir bleibt keine Wahl als ihm zu informieren dass ihr aufgewacht seid. Tut mir leid doch ich stelle mich nicht den General unseres Königs in den Weg."

General? König?! Mein Partner ist Teil des Royalen Hofs? Ich werde alles verlieren wenn das stimmt. Der royale Hof liegt in Europa, weit weg von meiner Heimat. Von meinen Bruder. Meinen Freunden. Meinen Leben.

Eine kraftvolle Präsenz erfüllte plötzlich den Raum. Die kleinen Härchen auf ihren Armen stellten sich wegen der elektrischen Anspannung im Raum auf.
"Ich weiß dass du wach bist meine bellezza. Lass uns gleich zum Punkt kommen. Ich habe deinen Bruder bereits ausfindig gemacht und über deinen Umstand zu mir und deinen kommen Umzug bereits in Kenntnis gesetzt. Euer Alpha hat bereits alles veranlasst, nach deinen erhöhten Puls schließe ich dass du das nicht willst aber meine liebste Julina ich werde dich in diesem Punkt nicht entscheiden lassen."
Langsam drehte sie sich um und starrte in seine kalten grau blauen Augen, ein markantes Gesicht eines Adonis gleich. Lippen voll, mit einer kleinen Narbe an der oberen rechten Lippe, eine gerade lange Nase und die Bräune der Sonne. "Weine nicht bellezza, ab heute beginnt für uns beide ein Leben dass unsere Göttin schon lange vorher bestimmt hat. Und ich nehme es mit größter Freude an." Er beugte sich nahe an ihr Gesicht küsste ihre Stirn und flüsterte "Ab diesen Tag an bin ich nun unbesiegbar und dass dank dir. Auch wenn ich dich vielleicht nicht so liebe wie du es dir wünscht so wirst du stolz an meiner Seite als Luna für mein Pack dienen. Ruhe dich noch etwas aus. Morgen ist die Zeremonie bis dahin brauch ich dich fit an meiner Seite. Denn Schwäche ist etwas was ich nicht dulde , auch nicht von dir Partnerin."

Er erhob sich und wandte sich zum gehen.
"Und wenn ich das hier nicht will?" flüsterte Juline verzweifelt und schaute auf seinen breiten Rücken.
"Dann lernst du meine andere nicht so sanfte Seite kennen. Also rate ich dir mir zu gehorchen, denn einmal werde ich dir deine Aufmüpfigkeit verzeihen mein Schatz doch ein zweites Mal wird es nicht geben." Ernst sah er in ihre tränenreichen Augen, nickte zur Bestätigung nochmals und ließ sie in ihrer Verzweiflung alleine.

Ich bin in einer Bindung mit einen Monster, Göttin so bitte hilf mir. Dieser Mann wird mich ersticken mit seiner Dominanz und Kälte.

"Kleines?" aufgeregt stürmte ihr Bruder durch die Tür ans Bett und drückte sie an sich als hätte er Angst sie löse sich gleich in Luft auf. "Wir schaffen das ok Julina? Ich werde mich in seiner Armee melden so kann ich bei dir sein und dich beschützen sollte dir etwas geschehen. Er ist vielleicht ein kalter Mann doch er hat zumindest Anstand dich nicht gleich zu besteigen wie ein Wilder."

Aufschluchzend versuchte sie einen vernünftigen Satz zu bilden. "Was soll ich nur machen Marco? Dieser Mann ist für so viele grauenhafte Geschichten verantwortlich. Wie kann ich nur eine ernste liebevolle Beziehung aufbauen wenn er mir einfach nur Angst macht." Streichelnd und sie leicht hin und her wippend beruhigte Marco seine Schwester. "Du bist die schönste, loyalste und freundlichste Person die ich kenne du schaffst das Kleine wer nicht wenn du wirst seine harte Schale knacken. Und wenn nicht töte ich diesen arroganten Bastard einfach und bring dich nach Hause. Schlaf jetzt morgen sieht die Welt wieder anders aus." Er stand auf küsste ihre nasse Wange und verließ den Raum.

Vor Erschöpfung und Aufregung schloss Juline ihre Augen und viel in einen unruhigen Schlaf wissend dass morgen ihr Leben als Luna und Frau des General Luciano Santo Ameroso beginnen wird.

Luna Julina Ameroso seltsam wie melodisch dieser Name doch klingt...

Das Herz des AlphasWhere stories live. Discover now