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"Unfassbar", sagte Damon in ironischem Tonfall und lehnte sich gegen den Türrahmen meines Badezimmers. "Ich wusste ja, wie wichtig dir deine Heldenfrisur ist, aber dass du dafür länger brauchst als Amy, hätte ich nicht erwartet."

Ich schmunzelte und steckte mein Glätteisen aus, mit dem ich mein Haar zu leichten Wellen geformt hatte, während mein Zwillingsbruder genervt die Augen verdrehte. Wir teilten uns heute mein Badezimmer, da in Stefans aus welchen Gründen auch immer das Licht nicht mehr funktionierte.
"Ich möchte nun einmal gut aussehen, weil das Mädchen, das meine Begleitung ist, mir tatsächlich etwas bedeutet, Damon", erwiderte Stefan, woraufhin ich mir fast den Mund zuhalten musste, um nicht laut zu lachen.
Ja, das war komplett unter der Gürtellinie, was es aber nicht weniger amüsant machte.

Damon verdrehte die Augen. "Ich bin gespannt, wann sie dich wieder abserviert. Immerhin spare ich mir ein gebrochenes Herz."
"Das fühlt sich ja fast so an wie vor hundertfünfzig Jahren", stellte ich fest und begann, mein Augenmakeup fertigzustellen. Abgesehen davon und den Accessoires war ich fertig.

"Du hast das Recht zu schweigen, Schwesterherz", teilte Damon mir mit und ich schenkte ihm ein aufgesetztes Lächeln, das schon fast einer Grimasse glich. "Aber immerhin haben wir beide eine Begleitung im Gegensatz zu dir."
"Woher willst du das wissen?", fragte ich trocken, während ich dunkelbraunen Lidschatten auf meinem Augenlid verblendete.

Meine beiden Brüder sahen mich an; Stefans Blick wirkte überrascht, während Damon eher skeptisch dreinblickte.
"Also hast du ein Date?", fragte mein Zwilling.
"Vielleicht", entgegnete ich provakant ohne den Blick von meinem Spiegelbild zu lösen. Ich liebte es, die beiden auf die Folter zu spannen, vor allem wenn es um solche Banalitäten ging. Es fühlte sich einfach so... leicht und normal an.

"Bitte sag mir, dass es nicht ein gewisser uralter Hybrid ist", sagte Damon mit zusammengezogenen Brauen.
"Der gewisse uralte Hybrid geht mit eurer Freundin Caroline", antwortete ich, während ich Highlighter im Innenwinkel meiner Augen auftrug.
"Wie wäre es, wenn du uns nicht weiter auf die Folter spannst, sondern einfach verrätst, mit wem du auf den Gründerball gehst?", fragte Stefan und seufzte etwas genervt, sah allerdings nach wie vor ziemlich neugierig aus.

"Ziemlich langweilig, wenn ich ehrlich bin. Es macht nämlich wirklich Spaß euch auf die Folter zu spannen", erwiderte ich und begann dann, meinen Eyeliner zu ziehen. Ich war überrascht, dass das eine der Fähigkeiten war, die mir dank der Fünfzigerjahre geblieben war.

"Matt Donovan hat kein Date... Oh bitte, Amalia, sag mir nicht, dass du mit dem Quarterback-"
"Matt geht mit April, die Pastorstochter aus Jeremys Klasse", unterbrach Stefan unseren großen Bruder.
"Ich würde lieber alleine gehen als mit Matt", fügte ich trocken hinzu, womit ich mir einen tadelnden Blick von Stefan einhandelte.
"Verständlich", stimmte Damon mir jedoch zu. "Aber zurück zum Thema..." Er schien einen Augenblick zu überlegen und seine nächste Idee schien ihm so zu missfallen, dass er mich vorwurfsvoll ansah, bevor er sie überhaupt ausgesprochen hatte.

"Wenn es einer der Urvampire ist, sperre ich dich im Keller ein", drohte er, was mir ein leises Kichern entlockte.
"Rebekah hätte mich beinahe dazu gebracht, mit Elijah oder Kol zu gehen", sagte ich, woraufhin die beiden kaum merklich etwas angespannter wurden, als würden sie sich gegen etwas - oder jemanden - wappnen.
"Meiner Meinung nach verstehst du dich etwas zu gut mit der Urfamilie", warf Stefan ein, woraufhin ich die Augen verdrehte.

"Rebekah ist die einzige, mit der ich mich gut verstehe", stellte ich klar. Mit meinem Makeup war ich inzwischen fertig, also begann ich mir ein paar Ringe an die Finger zu stecken und passende Ohrringe dazu auszuwählen.

the peace in his violence ↠ klaus mikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt