Kann ich nicht einfach sterben?

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Nach einiger Zeit kam ein Mann herein, der ebenfalls eine weiße Maske trug. Reflexartig rutsche ich zurück in die hinterste Ecke.
„Nein, lass mi- mich. Lass mich. Lass mich!", schluchzte ich.
„Still!", fauchte der Mann. Er schaltete die Kamera an und drehte sie einmal hin- und her. Zu meinem Glück ohne sich selbst umzusehen.
Ich weiß nicht wie er die Nachrichten lesen konnte, weil ich ab dem Zeitpunkt die Augen zugekniffen hatte und mir die Arme vor die Augen hielt. Der Mann mit der Maske packte meinen Oberarm und riss mich vor die Kamera.
„Nagelschere.", sagte der Mann und ich konnte hören wie er grinste. Nagelschere?! Noch nie hatte ich größere Angst vor so einem normalen Wort.
Ein paar Sekunden später kam eine Frau in den Raum.
Ich versuchte gar nicht erst aufzuspringen und durch die offene Tür zu rennen. Sie gab dem Mann eine Nagelschere. Mein Magen krampfte sich zusammen. Was würde er machen? Der Mann packte mein Kinn und zog mich heftig zu ihm. Da ich vorher auf dem Boden gekniet hatte, hing ich jetzt so in seinem Griff, das hätte er losgelassen ich mit dem Kopf voran nach vorne gekippt wäre. Er hob die Schere und richtete sie auf mein Gesicht. Er setzte die Schere an meinem Augenwinkel an.
Mein Atem wurde schneller vor Panik.
Er drückte zu.
Ich schrie als die Spitze der Schere in mein Fleisch bohrte und eine tiefe, blutige Linie bis zu meinem Haaransatz zog. Aber nach einem Blick auf die Kommentare warf der Mann die Schere frustriert in die Ecke. Ob der Nagelscheren Typ das Geld nicht überwiesen hatte?
Ohne die Schere schien der Schnitt noch mehr zu schmerzen. Das Blut lief mir in den Mund und die Wunde pochte.
„Feuer.", sagte der Mann zu der Frau, die immer noch im Raum stand.
Er stand auf und tatsächlich fiel ich nach vorne und schlug mir das Kinn an.
Im Vergleich zu dem Schnitt war das sogar angenehm, weil es mich irgendwie ablenkte.
Das was die Frau holte konnte ich nicht benennen.
Es war wie eine Dose aus der... Feuer kam.
Wie mir die Frau gerade demonstrierte.
Sie machte eine Handbewegung nach unten, woraufhin der Mann zu mir kam und den Reißverschluss meiner Hose aufriss.
„Nein!", demonstrierte ich. Aber halb auf dem Boden liegend und mit gefesselten Händen konnte ich nichts tun. In Unterhose und ohne Socken lag ich zitternd auf dem Boden und sah zu wie die Frau auf mich zu kam.
„Ihr habt die Unterhose vergessen.", las ein zweiter Mann lachend, den ich bis jetzt fast nicht bemerkt hatte, weil er draußen vor der Tür stand und durch eine Scheibe sich das Geschehen ansah. Er las wohl die Kommentare.
„Heben wir uns für später auf.", zischte die Frau.
Das können die doch nicht machen!
Doch Amalia. Die können mir dir machen was sie wollen.
Sei still.
Wirst du schon verrückt?
Warum?
Weil du mit deinem eigenen Kopf sprichst.
Ruckartig wurde ich zurück in die Realität gerissen.
Ich spürte die Hitze des Flammenwerfers auf meiner Haut.

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