8. Sicheres Todesurteil

526 22 5
                                    

pov: Peter

Justus legte die Puppen auf die Rückbank, während Bob sich den Motor anschaute und ich versuchen sollte, diesen zu starten. Tatsächlich klappte dies auch. „Wow! Bob, wie hast du das denn gemacht!?" fragte ich überrascht. „Keine Ahnung. Ich habe nicht den kleinsten Finger gerührt, Zweiter. Weiß der Geier, wieso die Kiste plötzlich wieder läuft!" überlegte er und war auch sichtlich verwirrt, was irgendwie doch echt süß aussah.

„Wunder gibt es immer wieder. Aber jetzt lasst uns diesen Ort so schnell wie möglich wieder verlassen!" rief Justus und zerstörte meinen Moment. Bob schmiss sich auf den Beifahrersitz und Justus setzte sich wieder zu den Puppen, nach hinten.

„Eigenartig, das sich mein MG über Nacht quasi von selbst repariert hat..." überlegte ich und schaute die anderen fragend an. „Egal. Jetzt, gib Gas, Zweiter!" „Jup! Nichts lieber als das!" wir konnten das bestimmt noch später klären. Wir fuhren also endlich raus aus dieser gruseligen Ortschaft und weg von dieser noch schlimmeren Spinne.

„Und? Hast du schon Netz, Erster?" fragte ich nach einer Weile Fahrt. „Fehlanzeige! Aber es kann sich nur noch um Minuten handeln. Wir umfahren die Stadt. Hier rechts abbiegen, Zweiter!" erklärte mir Justus und ich folgte seinen Anweisungen.

„Hey! Da vorne kommt schon die Grenze. Ach! Da tauchen auch wieder die ersten Händler auf, die ihren Ramsch an die Touristen verhökern wollen!" meinte Bob und zeigte unauffällig aus dem Fenster. Man merkte ihm an, dass er einfach wieder nach Hause wollte oder zumindest in ein gewohntes Umfeld. „Seht euch die alte Frau da an, Kollegen! Die sprechenden Puppen scheinen hier der aktuelle Verkaufsschlager zu sein. Sie trägt einen ganzen Bauchladen mit diesen Dingern." stimmte Justus zu und wir beobachteten eine Zeit lang das Geschehen.

„Oh nein! Vier Wagen hinter uns, hat sich ein blauer Van eingereiht. Der Fahrer ist hinter der Sonnenblende nicht zu sehen und der Beifahrer verbirgt sein Gesicht hinter einer aufgeschlagenen Zeitung. Doch eben, habe ich die Person ganz deutlich erkennen können! Und das wirft ein vollkommen anderes Licht auf unseren Fall!" fing Justus plötzlich an zu reden, wollte uns aber natürlich nicht sagen, um wen es sich handelt.

„Ja, wer ist es denn? Nun sag schon!" versuchte Bob ihn zum reden zu bekommen. „Da vorne ist eine Tankstelle. Bevor wir die Grenze passieren, benötigen wir dringend drei neue Sätze Batterien. Los, fahr rechts ran, Zweiter!" befahl Justus mir und ich folgte ihm einfach, bei solchen Sachen musste man sich einfach auf ihn verlassen. Auch der Van hielt jetzt hinter uns.

„Los Bob! Nimm unauffällig die Batterien aus den Puppen und gib sie mir! Sobald ich ausgestiegen bin, behaltet ihr die beiden Insassen des Vans im Auge. Achtet auf jede Kleinigkeit!" und kurz darauf war Justus auch schon ausgestiegen.

„Ich versteh das alles nicht!" seufzte ich, denn mal wieder merkte ich, wie die Panik in mir Aufstieg. Konnte ich nicht einmal meine Ruhe haben? „Peter, bring den Rückspiegel so in Position, dass wir den Van im Visier haben!" und auch das tat ich und Bob lehnte sich zu mir rüber. „Ja, so ist gut! Oh Mann, was läuft denn da. Du, der Fahrer beobachtet Justus! Und jetzt... Jetzt blickt er zu uns. Du, der hat uns ganz genau auf der Pfanne!" auch Bob war aufgeregt.

„Dunkle Sonnenbrille, Vollbart und Baseballkappe. Keine Ahnung wer das ist. Du Bob?" „Frag mich was leichteres." seufzte dieser nur.

„Sag mal, du hattest gestern Abend irgendwas sagen wollen, aber dann hatte Justus dich unterbrochen, als er die Decke und das Kissen geholt hatte. Was wolltest du sagen?" schüchtern fragte ich ihn also was anderes. Diese Frage ließ mich selber nämlich auch nicht los. „Ach stimmt, das hatte ich ja total vergessen." lachte auch Bob jetzt etwas nervös.

„Ich wollte dir nur sagen, dass ich dich heute vielleicht besser unterstützen kann, als gestern Nacht. Nur wenn du das natürlich auch willst." „Danke, Bob." „Wofür?" fragte dieser mich und lächelte mich an. Auch ich wendete mich zu ihm hin und wir schauten uns plötzlich tief in die Augen. Nervös kratze ich mich am Hals. Er war mir immer noch so verdammt nah.

„Naja, einfach dafür das du mir immer hilfst, wenn ich Angst habe. Du weißt nicht wieviel mir das bedeutet." versuchte ich zu erklären. Bob nahm vorsichtig meine Hand, lächelte und ich drehte mich wieder zum Rückspiegel. Wir hatten schließlich immernoch einen Fall zu lösen und Justus würde uns umbringen, wenn wir etwas wichtiges verpassen würden.

„Peter?" „Hm?" „Hast du vielleicht Lust, mal wieder zusammen was zu machen, wenn wir wieder Zuhause sind?" „Auf jeden Fall." seufzte ich und freute mich, als würde er mich das erste Mal fragen. Schließlich wollte er etwas mit mir machen, obwohl ich in den letzten Tag so anstrengend war. Aber das war etwas was ich Bob immer zu Gute halten musste, er hatte immer Verständnis für mich.

„Schwebt dir denn schon was bestimmtes vor?" „Nicht unbedingt, wenn wir bald nach Hause könnten, dann kannst du ja direkt mit zu mir und dann könnten wir uns erstmal ausruhen. Danach könnten wir weiterschauen." „Klingt gut." „Peter...?" fragte mich Bob plötzlich nervös.

„Ja?" „Ich weiß nicht genau woher das kommt, aber ich will dich gerade einfach nur küssen..." WAS!? Hatte ich mich verhört!? „Wahrscheinlich durch die Angst, dass ich das vielleicht irgendwann nicht mehr machen kann oder vielleicht auch einfach, weil wir so nah aufeinander hocken." lachte Bob und strich sich nervös die Haare aus dem Gesicht. Schnell, ich musste antworten. Oh man, was passierte hier nur? Wir hielten schon Händchen und jetzt wollte er mich auch noch küssen.

„Ähm,... ja! Ich meine ich hätte kein Problem damit, das wäre ja auch nicht das erste Mal, stimmt's?" lachte ich nervös. Ich war wahrscheinlich so rot wie eine Tomate geworden. „Bist du dir sicher?" fragte Bob mich und lächelte mich wieder an. Auch ich guckte ihn an, nickte aber nur noch, da ich zu nervös war.

Gerade als Bob sich auf mich zubewegte, wurde die hintere Autotür aufgerissen und Justus schmiss sich wieder auf die Rückbank. Erschrocken fuhren wir auseinander und Bob ließ schnell meine Hand los. Oh man, was ein schlechtes Timing. Jetzt musste ich einfach ruhig bleiben, aber das war ja sowieso bei mir so ein Problem. Gleichzeitig war ich irgendwie sauer auf Justus, obwohl er ja echt nichts dafür konnte.

„So! Hier Kollegen, Sandwiches und Cola." begrüßte uns Justus, „Och, und Kekse!" rief Bob begeistert und tat so als wäre nichts gewesen. „Mmmh. Man. Bei all der Aufregung, habe ich völlig vergessen, dass wir seit gestern Nachmittag weder etwas anständiges gegessen, noch etwas genießbares getrunken haben!" war ich froh, etwas essen zu können, auch wenn ich noch gerne weiter mit Bob alleine gewesen wäre.

„Und? Hat sich hier draußen bezüglich der beiden Männer in dem Van etwas getan?" fragte Justus, während er sein Sandwich aß. „Also, außer dass die Blicke des Vanfahrers ständig zwischen dem Tankstellenshop und Peters MG hin- und hergewandert sind, nicht besonders viel." erklärte Bob ihm und ich nickte nur, da ich nichts hinzuzufügen hatte und mit den Gedanken noch woanders war.

„Hm, das wundert mich nicht im Geringsten. So, jetzt versorgen wir die Puppen mit neuer Energie. Hier sind frische Batterien." aber genau diese Aufgabe viel leider auf mich zurück, da Bob lieber was essen wollte. Aber ich konnte es ihm ja schlecht übel nehmen, weshalb ich es einfach schnell hinter mich brachte. Diese gruseligen Dinger musste ich mir nicht allzu lange ansehen.

„Perfekt! So, und nun haltet eure Pässe bereit. Wir müssen so schnell wie möglich über die Grenze. Alles andere später." erklärte Justus weiter, als ich fertig war, weshalb ich dann auch ziemlich schnell losfuhr.

Die drei ??? und die flüsternden Puppen (BobxPeter) Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin