Gerwyn Price x OC

34 1 1
                                    

Joa hier kommt dann mal der erste OS in diesem Buch😂 Es zeigt gleich mal eine andere Sportart der ich vollkommen verfallen bin. Darts.
Ich liebe es absolut und ganz sicher etwas, was zum Schreiben anregt deshalb TADAAA hier ist der OS.
Ich hoffe er gefällt euch genauso gut wie mir <3

Alles Liebe <33

Y/N POV

Meine Augen flogen über die Seiten, welche das aufgeschlagene Buch vor mir zeigte. Immer wieder fing ich von neu an, die Buchstaben zu Wörtern und diese zu Sätzen zu formen, doch dies wollte mir beim besten Willen heute nicht gelingen. Unter normalen Umständen konnte ich in allen möglichen Situationen lesen. Es war meine ganz eigene Therapie, um diese kranke Welt da draußen zu ertragen, und zwar die einzige, wenn ich ehrlich zu mir selbst war, zumindest bis diese eine Person in mein Leben trat.

Genau dieser Person hatte ich es zu verdanken, dass ich mich in einer nach Holz und Harz riechenden Halle befand und mich auf absolut nichts anderes konzentrieren konnte als auf das splitternde Geräusch, wenn die Axt das Holz traf. Jedes dieser Geräusche machte es mir nur noch schwerer meine Augen nicht zu heben. Für andere Leute musste das wirklich seltsam klingen, doch diese konnten sich auch nicht vorstellen, was für ein Kino sich in meinem Kopf abspielte, das ein heißes Kribbeln in meinen Unterleib schickte.

Ja, dieser Mensch hatte mir eindeutig und unabänderlich den Kopf verdreht. Gerwyn Price war wie ein Tornado durch mein Leben gefegt und ich konnte mich nicht daran erinnern je glücklicher darüber gewesen zu sein, dass etwas mal nicht so funktionierte, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wenn mir vor ein paar Jahren jemand erzählt hätte, dass ich mich in den besten Freund meines Bruders verlieben würde, hätte ich diesem einen sehr guten Arzt empfohlen. Doch jetzt zauberte mir der Gedanke daran, dass dieser Mann vor mir an meine Seite gehörte, ein breites Lächeln auf das Gesicht. Manchmal wusste eben das Schicksal viel besser, was man brauchte als der Verstand.

Jetzt wusste ich aber genau, dass ich mir nichts Besseres vorstellen konnte, wie die Armmuskeln meines Freundes, die sich um die Axt anspannten, welche er mit einem festen Griff in der Hand hielt, um sie auf das Ziel ein paar Meter vor ihm zu werfen. Ich sah vor meinem inneren Auge seine vor Anstrengung zusammengezogenen Augenbrauen, unter denen sich funkensprühende, blaue Augen verstecken würden. Außerdem würde seine mit Tattoos bedeckte Haut unter diesem hellen Licht nicht nur noch brauner wirken, sondern auch glänzend von einer Schweißschicht überzogen sein. Oh fuck war es hier drin schon von Anfang an so heiß gewesen? Mein Körper fühlte sich an, als würde er in Flammen stehen. So oft, wie ich Gerwyn schon bei seinem Training beobachtet hatte, wusste ich nur zu gut, dass meine Vorstellung der Wahrheit entsprach und das machte meine Gefühle nicht gerade leichter zu verstecken. Denn ich würde ihm nicht diese Genugtuung bieten.

Erst recht nicht nach heute Morgen! Wenn ich nur an sein selbstgefälliges Grinsen dachte, erhöhte sich mein Puls weiter, nur aus einem ganz anderen Grund. Als ob er mich dazu bringen könnte ihm zu gestehen, wie sehr es mich anmachte, ihn beim Darts oder eben auch bei dem Axtwerfen zu sehen. Das konnte er schön vergessen. Ich würde sein eh schon zu großes Ego nicht noch zusätzlich stärken. Es reichte schon, dass er von den Auswirkungen seiner Präsenz auf meinen Körper wusste, dann musste ich ihm es nicht noch ins Gesicht sagen. Seine Selbstgefälligkeit würde ich danach noch Wochen ertragen können. Manchmal fragte ich mich wirklich, wie so ein Mann auch gleichzeitig auch eine unfassbar sanfte Seite haben konnte, der ich seit einem verregneten Abend absolut verfallen war.

Bibbernd vor Kälte und vom Regen durchnässt, lief ich mit gesenktem Kopf durch die dunkle Straße. Immer weiter tropfte der Regen in einem monotonen Rhythmus auf meine viel zu dünnen Kapuzenjacke. Die eisige Kälte spiegelte sich in meinem Gesicht wieder. Keine Emotion ließen sich ablesen und kein Laut der Trauer oder Wut, die in mir brodelten, war zu hören. Fest zusammengepresst hielten meine Lippen den Schein meines geregelten Lebens aufrecht, als ob dieses nicht vor ein paar Minuten genauso wie die Teller an der Wand zerschellt war. Ich hetzte immer weiter, bis ich das Haus meines Bruders erkannte. Mein sicherer Hafen. Meine Rettung. Ein warmes Kribbeln der Erleichterung durchfuhr mich, als ich die Haustür aufdrückte und die ersten Schritte in den Hausflur trat und ein paar Sekunden später den Schlüssel im Schloss der Wohnungstür umdrehte. Kaum hatte ich die Tür aufgestoßen, wich die Hoffnung jedoch einem mulmigen Gefühl im Magen.

Ich blickte nicht wie erwartet in das mir vertraute Gesicht meines Bruders, sondern in das deutlich lädierte Gesicht von Gerwyn. Dieser war auch für das mulmige Gefühl in meinem Magen verantwortlich. Ich konnte mir nicht helfen, aber ich mochte ihn nicht besonders. Nicht, dass ich ihn schon öfter getroffen hätte. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich kaum drei Sätze mit meinem Gegenüber gewechselt, aber, das, was ich von ihm gehört hatte, ließ ihn mehr als suspekt wirken. Auf der einen Seite erzählte mir mein Bruder des Öfteren, dass Gerwyn bei seiner Arbeit als Türsteher aufgemischt worden war, sein jetziges blaues Augen bestätigte diese Erzählungen, und dass er einen leicht aufbrausenden Charakter besaß. Gleichzeitig gab es aber wohl kaum einen Menschen, dem mein Bruder mehr vertraute und den er länger kannte. Wie konnte ein einziger Mensch nur so widersprüchlich sein?

"Y/n?" hörte ich Gerwyn sagen und bemerkte dabei erschreckend, dass ich ihn wohl gerade sehr unangenehm angestarrt haben musste. "Willst du nicht reinkommen?", fragte er freundlich und berührte auffordernd meine Schulter. In diesem Moment zuckte ich zusammen. Erinnerungen schossen durch meine Gedanken und meine Hände fingen gegen meinen Willen an zu zittern. Diese Berührung brannte unangenehm und schmerzhaft durch die Stoffschichten auf meiner Haut. Er hatte mich auch immer so berührt. So duckte ich mich unter seiner Hand hindurch und stand nun im Flur, ihm den Rücken zugewandt. "Wo ist Bill?", erwiderte ich kalt und ohne einen Blick an ihn zu verschwenden. "Auf der Arbeit. Es war wohl ein Notfall." erklärte mir der Dunkelhaarige. Mehr als ein leises "Okay." antwortete ich nicht, sondern machte ich auf den Weg in das Wohnzimmer, um mich auf der Couch in eine Decke zu kuscheln und auf Bill zu warten.

Gerade hatte ich mich in diese Position gebracht als auch schon alles Erlebte der letzten Stunden auf mich einbrach. Nicht nur hatte mich mein Verlobter für eine Stripperin verlassen, nein, auch hatte er mich geohrfeigt und mir entgegengeschrien, dass ich doch selbst daran Schuld sei, dass er mich betrog bei meiner Figur und meinem Unvermögen seine sexuellen Wünsche zu erfüllen. Er hatte mich einfach auf die Straße gesetzt. Nach sieben Jahren Beziehung. Ich wollte seinen Worten keinen Glauben schenken, doch ich hatte sie noch so laut und deutlich im Ohr, dass ich es nicht verhindern konnte, wie mein Selbstbewusstsein stetig sank. Wie erbärmlich ich aussehen musste, schoss es mir durch den Kopf und die Tränen, die mir in die Augen getreten waren, liefen in stummen Bächen meine Wangen herunter. Der Schmerz saß zu tief als, dass irgendein Ton meiner zugeschnürten Brust entrinnen konnte.
Leise Schritte nährten sich von hinten und ich wischte mir hektisch über die Wangen und versuchte meinen Rücken durchzudrücken, um nicht ganz so schwach zu wirken. Gerwyn sagte nichts, sondern stellte nur eine Tasse heiße Schokolade auf den Tisch. "Das hilft gegen alles." meinte er sanft. Ich wollte etwas sagen, mich bedanken oder mich erklären, doch bevor ich etwas sagen konnte, trafen meine Augen auf die Seinen. Selten zuvor hatte ich einen wärmeren Blick auf mir gespürt. In diesem Moment änderte sich die Atmosphäre in diesem Raum. Ich fühlte mich nicht mehr unsicher in seiner Gegenwart, sondern geborgen. Vielleicht, weil er gemerkt hatte, dass es mir nicht gut ging. Vielleicht, weil er sich um mich kümmerte, wie er es viel zu lange nicht mehr getan hatte. Im Endeffekt war es mir aber auch egal. Ich mochte es, dass ich mich jetzt und hier nicht verstellen musste, den Schmerz zulassen konnte. Als ich mich gerade entspannte und mich wieder zurück in die Kissen fallen ließ merkte ich wie er gehen wollte, doch das konnte ich nicht zulassen. Vielleicht war es egoistisch, aber ich brauchte gerade seine Anwesenheit, um nicht durchzudrehen. "Bitte bleib.", bat ich ihn so leise, dass ich Angst hatte er könnte es nicht gehört haben. Entgegen meiner Vermutungen blieb er kurz stehen, setzte sich aber dann mit einem gewissen Abstand neben mich und schaltete das Fernseher leise an, um die gefährliche Stille vorzubeugen. Ein leichtes Lächeln legte sich sogar auf meine Lippen. Jetzt wusste ich, wieso mein Bruder ihn so mochte. Ich hatte noch nie zuvor in meinem Leben einen so respektvollen und aufmerksamen Menschen kennengelernt.

Vertieft in meine Gedanken an damals merkte ich gar nicht, wie die Geräusche aufhörten und sich mein Freund mir nährte. So erschrak ich mich unglaublich, als ich raue Lippen in meinem Nacken spürte. "Garwyn! Willst du mich umbringen?!" rief ich vorwurfsvoll nur um mich direkt wieder unter seinen Berührungen zu beruhigen. "Nein Darling dafür habe ich noch viel zu viel mit dir vor." hauchte er gegen meine Haut und ließ verheißungsvolle Schauer über meinen Körper hinwegrollen. Seine großen Hände wanderten leicht, sodass ich ihre Bewegungen jederzeit hätte stoppen können unter meinen Cardigan, den ich trug und weiter unter mein T-Shirt. Himmel, ich zerfloss unter seinen Händen und konnte nicht anders als ein Seufzen entfleuchen zu lassen. "Weißt du, was Schönheit? Ich muss duschen und weißt du, ich könnte mir nicht besseres vorstellen, als dabei deine wunderbaren Kurven nur noch besser zu verwöhnen." stöhnte er gegen meinen Hals und verdammt meine Libido fing Feuer. Und ich liebte dieses Feuer viel zu sehr, als dass ich es wieder hergeben würde.

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Mar 17, 2023 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

Mixed OneShotsWhere stories live. Discover now