36th chapter - lando

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"Verstehst du dich gut mit Alex?", quetscht mich Giulia während dem Abendessen aus. "Albon? Ja, wir fahren schon seit einigen Jahren zusammen und hatten auch beide 2019 unser Debüt in der Formel 1." Elena grinst neben mir und legt mir eine Hand auf den Oberschenkel. Kurz schenke ich ihr ein Lächeln, bevor ich mich wieder Giulias Fragenhagel zuwende. "Magst du Max?", kommt auch schon die nächste Frage. "Ja er ist privat ein guter Freund und ich respektiere ihn auf der Rennstrecke sehr." Sie verzieht das Gesicht und ich muss mir ein Lachen unterdrücken. "Er ist nicht so schlimm wie er in den Medien dargestellt wird, vertrau mir." Ich scheine sie nicht überzeugt zu haben, allerdings akzeptiert sie meine Antwort schulterzuckend. "Giulia lass ihn doch jetzt mal in Ruhe essen, du nervst", erlöst mich Elena mit einem scharfen Blick zu ihrer Schwester. Das Haus ist wundervoll und ich habe mich in den letzten zwei Tagen wirklich gut eingelebt. Lena ist heute Nachmittag zurück nach Österreich, weshalb ich mich jetzt auf ein wenig Zweisamkeit mit Elena freuen kann. Anfangs hatte ich das Gefühl, dass Elenas Eltern sehr aufgeregt über meinen Besuch sind. Mittlerweile scheinen sie mich als normalen Menschen und Freund ihrer Tochter zu sehen, was mich ziemlich beruhigt. Giulia braucht wohl noch ein paar Tage, bis sie mich nicht mehr wie ein VIP behandelt. 

"Was hälst du von einem kleinen Wochenendtrip?" Elena dreht sich überrascht von Ihrem Schrank zu mir um und strahlt über das ganze Gesicht. "Ja bitte bring mich aus diesem Irrenhaus raus." Grinsend schmeisst sie sich neben mich auf das Bett. "Gut. Dann würd ich sagen fahren wir am Donnerstagabend los. Ich organisiere das Auto und du packst für sagen wir, 3-4 Tage?" Euphorisch nickt sie und legt ihren Kopf auf meine Brust, "entschuldige bitte, dass sich meine Familie so peinlich benimmt. Normalerweise sind sie viel cooler." Ich kann mir ein Lachen nicht unterdrücken, "Wird Giulia jemals damit aufhören mich beim Essen auszuquetschen und jeden einzelnen Schritt den ich mache zu beobachten?" Lachend schüttelt sie den Kopf, "Ich denke das braucht noch ein paar Jahre, entschuldige." Grinsend gebe ich ihr einen sanften Kuss auf den Scheitel, "du brauchst dich nicht entschuldigen. Eigentlich ist es sogar ganz süss, vor allem wie ihre Augen leuchten wenn sie von Alex spricht." Tatsächlich habe ich mir schon überlegt, Alex mal anzurufen, damit sie mal mit ihm sprechen kann. Vielleicht beruhigt sie sich dann ein bisschen - vielleicht aber auch nicht. "Ja, sie ist total verknallt in ihn - den Altersunterschied und dass er Lily hat, scheint sie nicht zu interessieren." Ich lache, "Wir könnten ihn mal per Facetime anrufen und sie dazu holen?" Entsetzt dreht sie sich zu mir um, "sie wird uns blamieren. Willst du das wirklich?" Beruhigend schüttle ich den Kopf, "glaub mir wir haben schlimmere Fans als verknallte 15-jährige." Kurz mustert sie mich und scheint über meinen Vorschlag nachzudenken, "Okay. Vielleicht gibt sie dann endlich ruhe." Entschlossen setzen wir uns auf und ich suche auf meinem Handy Alex' Kontakt. Nach ein paar Sekunden erscheint sein grinsendes Gesicht auf meinem Bildschirm. "Landoo! Was geht?" kurz drehe ich die Kamera zu Elena, damit er sieht, dass sie auch dabei ist. "Wir haben hier ein kleines Anliegen an dich." Fragend runzelt er die Stirn, "Was kommt jetzt?" Elena lacht was ihn noch mehr zu verunsichern scheint. "Hier gibt es eine junge Dame, die ist ein riesiger Fan von dir und quetscht mich seit Tagen über dich aus. Würdest du ihr - und natürlich uns - die Ehre erweisen und ihr mal Hallo sagen?" Alex grinst breit und nickt, "Ich nehme mal an du sprichst nicht von Elena?" Schnell schüttle ich den Kopf und bedeute Elena mit einer Handbewegung, dass sie Giulia holen soll. "Nein von Elenas kleiner Schwester Giulia." Alex nickt, "Klar doch, ich lerne gerne meine Fans kennen." In dieser Sekunde klopft es an der Tür und ich bedeute Alex kurz still zu sein. Giulia scheint sichtlich verwirrt zu sein als Elena ihr bedeutet, dass sie sich auf das Bett setzen soll. "Wir haben eine Überraschung für dich. Aber bitte benimm dich", mahnt sie ihre Schwester mit einem scharfen Blick. Diese nickt und ich drehe meinen Handybildschirm wo Alex in den Bildschirm grinst und dabei winkt. Giulias Augen werden gross und sie hält sich beide Hände vor den Mund. "Hi Giulia, wie gehts dir?" Sie starrt entsetzt, überrascht, erfreut und überfordert auf das Handy. "Oh mein Gott!", quetscht sie heraus. "Ich kanns nicht glauben! Mir könnte es nicht besser gehen grade!" Ich pruste los, ihre Reaktion ist wirklich süss und ich freue mich ihr eine Freude machen zu können. Auch Alex und Elena lachen, während Giulia immernoch überfordert zwischen uns hin und her schaut. "Wie geht es dir?", fragt sie Alex als sie sich endlich ein bisschen eingekriegt hat. "Sehr gut, ich geniesse die Winterpause in London, bei meiner Familie." Die beiden unterhalten sich noch ein paar Minuten. Elena lehnt sich währenddessen an meine Schulter. "Giulia, ich sollte jetzt los, es hat mich sehr gefreut dich kennenzulernen." Die beiden verabschieden sich und sie reicht mir mein Handy zurück. "Danke Alex. Du hast sie sehr glücklich gemacht." Er zwinkert mir zu und wir legen auf. Kaum lasse ich das Handy sinken stürzt sich Giulia auf uns und umarmt uns "Danke Lando. Das bedeutet mir wirklich viel." Ich erwiedere die Umarmung, "Kein Problem, das ist das mindeste." Sie macht sich aus dem Staub und eine Nachricht ploppt auf meinem Handy auf von Alex: Wenn du mir die Adresse schickst, kann ich ihr ein kleines Fan-Paket zukommen lassen. Ich zeige die Nachricht Elena, die sich begeistert in die Hände klatscht, "Das wäre ein tolles Weihnachtsgeschenk." Sie tippt die Adresse ein und sendet die Nachricht ab.

Mit Schwung schmeisse ich Elenas Gepäck in den Kofferraum. Die Tasche ist schwer - trotz dessen dass wir nur 3-4 Tage weg sein werden hat sie gefühlt ihren halben Kleiderschrank eingepackt. Noch weiss sie aber auch nicht wo es hin geht. Laut Google Maps haben wir ungefähr vier Stunden Fahrt vor uns. Für die Fahrt habe ich einen Porsche Cayenne organisiert, da dieser bequem für lange Fahrten ist. "Hast du alles?", frage ich Elena belustigt, die mit einer grossen Handtasche vollgpackt mit Snacks aus dem Haus kommt. Sie nickt eifrig und steigt auf der Beifahrerseite ein, während ich mich hinter das Lenkrad setze. Da sie mich in den ersten 10 Minuten über unser Ziel ausquetscht, gebe ich irgendwann nach. "Wir fahren nach Monaco. Ich wohne dort seit zwei Jahren." Sie klatscht begeistert, "Ich war noch nie in Monaco." Die Fahrt ist entspannt. Die Entscheidung am Abend erst loszufahren war richtig, denn wir kommen ohne grossen Verkehr bis nach Monaco. Mit leuchtenden Augen beobachtet Elena neben mir die vorbeiziehenden Häuser und das Nachtleben von Monaco. Als wir auf den Vorplatz meiner kleinen Villa fahren öffnet sich zusätzlich ihr Mund vor Überraschung. Lachend parke ich auf dem Vorplatz. "Wow, ist das dein Haus?" Ich nicke stolz und öffne die Tür. Sie tut es mir gleich und hüpft vom Sitz. Während ich unser Gepäck aus dem Wagen nehme, steht sie wie angewurzelt da. Mit einem Knopfdruck öffne ich das grosse Garagentor und betrete mit den  Taschen in beiden Händen das Haus. Sie folgt mir zögerlich ins Innere des Hauses. Zufrieden lasse ich die Taschen im Wohnzimmer fallen und sehe mich um. Das letzte Mal, dass ich hier war ist einige Wochen her. "Warum sind wir nicht von Anfang an hier her?", fragt sie halb empört halb belustigt während sie sich umschaut. "Ich wollte deine Familie und dein zu Hause kennenlernen." Sie lächelt, "das Haus ist wirklich schön." Ich ziehe sie zu mir hin und küsse sie. "Es freut mich, dass es dir gefällt. Und ich bin froh dass du mit mir hier bist."

Lächelnd beobachte ich Elenas leuchtende Augen während wir dem Sonnenaufgang vor Monaco entgegenschauen. Wir sind extra früher aufgestanden, damit ich ihr diese wunderschöne Aussicht zeigen kann. Gestern habe ich ihr bereits die Innenstadt gezeigt und konnte dabei beobachten, wie ihre Augen leuchten. Jetzt aber funkeln und leuchten sie mehr denn je, während meine Hand auf ihrer Hüfte liegt und sie in meinem Pulli, mit hochgezogener Kaputze den Ausblick bewundert. Wir sind beide eine Weile einfach still, was sich noch nie in der Gegenwart eines Menschen so gut angefühlt hat. Elena ist wirklich was ganz besonderes. "Ich liebe Monaco", haucht sie leise. Kurz schaue ich zu ihr herab und bin mir sicher: "Und ich liebe dich." Ihr Kopf dreht sich ruckartig zu mir und sie starrt mich eine Sekunde geschockt an, bevor ihr Blick weicher wird und sie über das ganze Gesicht strahlt. "Ich liebe dich auch." Sanft hebe ich mit dem Finger ihr Kinn an und küsse sie. Die Glücksgefühle brodeln in mir und der Kuss löst ein riesiges Feuerwerk aus. In den letzten zwei Wochen, ist mir bewusst geworden, wie sehr ich sie mag, oder eher liebe. Natürlich mochte ich sie auch davor schon, aber die Distanz hat alles noch viel klarer werden lassen. Sie hat mir unheimlich gefehlt und ich habe den ganzen Tag nur darauf gewartet bis sie mich anruft. In den Gesprächen mit Max ist mir dann schnell klar geworden: Ich liebe sie und ich liebe jede Sekunde die ich mit ihr verbringen kann. Mit ihr an meiner Seite fühle ich mich, als könnte ich alles erreichen. Viele haben mich davor gewarnt, mich nicht ablenken zu lassen, aber sie ist alles andere als eine Ablenkung, im Gegenteil.  Wir geniessen noch weiter den Ausblick bis die Sonne über dem Meer steht. "Wollen wir gleich etwas trainieren?" Ich nicke und wir ziehen unsere Sportklamotten an. Ihre Sportleggins und der dazu passende Sport-BH lassen ihren Körper wundervoll zur Geltung kommen. Wir begeben uns in mein kleines Fitnessstudio im Untergeschoss, wo Elena sich auf das Laufband stellt, während ich mich auf dem Fahrrad aufwärme. Unsere gemeinsamen Sportsessions machen mir unheimlich spass und auch sie scheint motiviert zu sein.
Nach einer Stunde sitzen wir beide geschafft und verschwitzt am Boden vor dem Spiegel. "Dusche?", frage ich nach. Sie nickt, "Dusche." Wir rappeln uns auf und machen uns auf den Weg nach oben ins Badezimmer. Meine Dusche ist zum Glück gross genug für uns beide. Sie streift sich, mit dem Rücken zu mir, ihre Klamotten vom Leib und tappt mit kleinen Schritten unter die Dusche. Ich beobachte sie kurz, bevor ich ihr grinsend folge. Das lauwarme Wasser prasselt auf ihren Kopf und ihre braunen Haare färben sich dunkel von der Nässe. Sie macht einen Schritt zur Seite, damit auch ich mich unter das Wasser stellen kann. Mit grossen Augen schaut sie zu mir hoch und mustert mich, was ich mit einem Lächeln beantworte. Wortlos fährt sie mir mit einem Finger über meinen nackten Oberkörper, was mir eine Gänsehaut verschafft. "Manchmal frage ich mich, womit ich dieses Glück verdient habe", murmelt sie dabei gedankenverloren. "Ich bin froh dass ich in dich reingerannt bin in Monza." Wir lachen beide und ich schliesse sie in die Arme während sie den Kopf an meine Schulter lehnt.

Fast Love - Lando Norris Edition [COMPLETED]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt