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Seufzend streiche ich über meine Wange und zucke aufgrund des Schmerzes zusammen. Auch wenn Yoongi dort nur einmal zugeschlagen hatte, schmerzte es doch ziemlich. Auch der Rest meines Körpers war nicht verschont geblieben. Mal abgesehen davon, dass er mich danach noch zu seiner Befriedigung benutzt hatte.

Aber er wirkte zufrieden danach. Und das war alles, was ich wollte. Wenn der eine in der Beziehung glücklich war, war der andere es auch. Richtig? So funktionierte eine Beziehung.

Ich grinste schwach und warf einen Blick aus dem Fenster des Wohnzimmers. Yoongi war im Schlafzimmer noch am Schlafen. Das Frühstück hatte ich längst zubereitet, er konnte es jederzeit essen. Meine Finger in den Verbänden hatten beim Umrühren geschmerzt. Aber solange es ihn glücklich machte, konnte ich das aushalten.

Alles für ihn.

Ich starrte gedankenverloren in den Regen hinaus, welcher auf die Scheibe und den Boden prasselte. Erst nach einer Weile bemerkte ich den Mann, welcher unten auf der Straße lief, die Kapuze über den Kopf gezogen und die Hände in die Jackentaschen vergraben. Wer zum Teufel wagte sich bei solch einem Wetter vor die Tür?

Verwundert sah ich zu, wie er sich unterstellte unter den überdachten Eingang eines Hauses und sein Handy hervorholte. Eigentlich war er uninteressant, ein normaler, junger Mann eben, doch irgendetwas an ihm brachte mich dazu, den Blick nicht abzuwenden.

„Jimin!", riss mich Yoongis unbeherrschte Stimme aus meiner Trance. Ich stieß mir vor Schreck den Kopf am Schrank und stöhnte schmerzerfüllt auf, da der Schmerz sogar durch meine Wange schoss. Ich wollte Yoongi antworten, doch ich war zu beschäftigt, die Tränen zurückzuhalten.

„Park Jimin!", ertönte seine Stimme erneut und schon hörte ich seine Schritte vor der Tür, welche im nächsten Moment aufgerissen wurde. Es ging alles so schnell, dass ich nicht einmal realisierte, wie mein Kopf gegen die Glasscheibe des Fensters knallte und meine Lippe aufplatzte.

Yoongis Hand drückte mich mit der Wange gegen die Scheibe, seine Faust landete in meinem Magen. Einmal, zweimal, dreimal, so oft, dass ich es nicht zählen konnte, dass ich schrie und ihn anflehte aufzuhören. Er warnte mich, ich solle leise sein, doch der Schmerz der bei jedem seiner Schläge durch meinen Körper schoss, war einfach zu stark.

"Es tut mir leid", rief ich und schmeckte das Blut von meinen Lippen. "Ich war in... Gedanken", versuchte ich mich zu erklären, doch er hörte gar nicht auf mich.

"Wenn ich dich rufe, dann kommst du, verstanden?", keifte er und ließ dann endlich von mir ab. Mein Blick fiel aus dem Fenster, nur für einen Moment, doch ich sah den Mann zu mir hochstarren, die Augen schreckgeweitet.

Dann zog Yoongi mich weg von der blutigen Scheibe und auf seinen Schoß." Hm, Jimin, was mach ich mit dir..."

"Es...tut mir leid", schluchzte ich und lehnte mich an seinen Oberkörper, wobei das Blut auf den Stoff seines T-Shirts tropfte. "Bitte Yoongi... Kuss?", hauchte ich schließlich.

"Nicht jetzt", meinte er bloß, seine Stimme emotionslos. "Später, okay, Jiminie?" Ich nickte und unterdrückte die erneut aufsteigenden Tränen.

Es war normal.

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𝐊𝐈𝐋𝐋 𝐓𝐇𝐈𝐒 𝐋𝐎𝐕𝐄 ☾ ʲⁱᵏᵒᵒᵏ ( ✓ )Where stories live. Discover now