Teil 5

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Mitten in der Nacht wachte Severus schweißgebadet auf.
Er hörte immernoch die Schreie der vielen Opfer die der Krieg gefordert hatte und sah immernoch Naginis Zähne vor sich.
Mit einem Zauberstabwink war sein Gästezimmer lichtdurchflutet und mit einem Weiteren Wink seines Zauberstabs waren er und sein Bett vom Schweiß befreit.
Nur mit Mühe konnte er seinen Atem beruhigen und warf einen Blick auf die Uhr an der Wand.
Es war erst kurz nach 03:00 Uhr. Verdammt.
Seufzend stand der Professor auf und beschloss kurz in die Küche zu gehen und etwas zu trinken, vielleicht brachte es ja irgendetwas.
So leise wie es ihm möglich war ging er die Treppen hinunter.
Snape wollte gerade die Küche betreten als er leicht zusammenzuckte.
Er war nicht alleine.
Ava Weasley saß auf der Anrichte und trank ebenfalls etwas, sie schien komplett in Gedanken versunken zu sein.
Um sie nicht zu erschrecken räusperte er sich leise, während er die Küche nun entgültig betrat:
"Guten Morgen Miss Weasley."
Avas Blick huschte sofort zu ihm:
"Oh guten Morgen Professor."
Sie ließ ihren Blick über ihn schweifen und Snape wurde peinlich bewusst dass er gerade nicht außer einer schwarzen Schlafanzughose und seinem gewöhnlichen Umhang trug den er sich einfach übergeworfen hatte.
Er hatte schließlich nicht damit gerechnet noch jemanden hier anzutreffen.
Severus räusperte sich wieder leicht und zog den Umhang etwas mehr um sich sodass sein Oberkörper nicht mehr zu sehen war.
Als Ava merkte dass er ihren Blick bemerkt hatte, drehte sie mit leicht rötlichen Wangen den Kopf zum Fenster und sah wieder hinaus.
Sie hoffte inständig dass ihr Professor dies nicht bemerkt hatte.
Währenddessen hatte sich Snape ein Glas genommen und es mit Wasser befüllt.
"Sie können wohl auch nicht sehr gut schlafen", hörte er Avas leise Stimme.
Er trank einige Schlucke bevor er antwortete:
"Nein."
Ava sah nun wieder zu ihm und trank einen Schluck.
"Ich habe jemanden getötet Professor."
Snape war sich zuerst nicht sicher ob sie wirklich etwas gesagt hatte, aber als sie sich zu ihm umdrehte und er ihren leeren Gesichtsausdruck sah, wusste er dass er es sich nicht eingebildet hatte.
"Wen?", fragte er sie ebenso leise.
"Rookwood", bekam er als Antwort.
"Er hat eine Explosion ausgelöst und so fast Freddy getötet.. ich habe die Steine mit einem Zauber umgelenkt und die haben dann ihn statt Freddy getroffen. Ich weiß dass er ein schrecklicher Mensch war aber trotzdem fühle ich mich irgendwie schuldig.. ich wollte das ja nicht. Ich wollte nur Freddy beschützen", fügte sie hinzu.
Snape zögerte kurz, er wusste dass er nicht der beste im Trösten war und bis auf Lily hatte er noch sogut wie niemanden getröstet.
Aber er wusste auch dass er jetzt vorsichtig mit seinen Worten sein musste.
Und er wusste dass er nicht wollte, dass die junge Frau traurig war.
"Hören Sie Miss Weasley", sprach er so sanft wie möglich: "Machen Sie sich keine Vorwürfe ja? Sie haben ihrem Bruder so das Leben gerettet und nur das zählt doch. Um Rookwood müssen Sie wirklich nicht trauern. Ich werde nicht ins Detail gehen aber das können Sie mir glauben."
Ava lächelte ihn nun an, was er als gutes Zeichen wertete.
"Danke Professor Snape", innerhalb von Sekunden war sie von der Anrichte herunter gesprungen und hatte ihn umarmt.
"Sie umarmen mich jetzt schon zum zweiten Mal", murmelte er leise und wusste nicht genau wie er damit umgehen sollte.
"Ist es unangenehm?", fragte sie leise nach und klang dabei etwas unsicher.
"Das habe ich nicht gesagt.", antwortete er ihr.
Ava nickte nur und bliebt genauso stehen, ihren Professor umarmend.
Nach einiger Zeit hob dieser leicht zögernd die Arme und legte sie vorsichtig um seine Schülerin.
Ava sah zu ihm hoch:
"Ich würde mich freuen wenn sie unser Lehrer bleiben Professor."
"Wirklich?", er sah zu ihr runter.
"Wirklich", nickte sie.
"Ich werde darüber nachdenken", versprach er ihr und löste dann die Umarmung.
Ava lächelte und gähnte dann:
"Tun Sie das unbedingt. Ich gehe dann wieder ins Bett."
Snape nickte ihr zu:
"Schlafen Sie gut."
"Danke Professor, Sie auch", mit diesen Worten huschte sie zur Tür hinaus.
Snape setzte sich an den großen Küchentisch und dachte nach.
Sollte er wirklich Lehrer bleiben.
Den Job weiter machen den er jahrelang verabscheut hatte.
Andererseits war es jetzt auch eine völlig andere Situation.
Kein Dumbledore mehr.
Kein Voldemort mehr.
Er konnte jetzt selbst entscheiden wann er was tat oder nicht tat.
Er beschloss die nächsten Tage mit Minerva zu reden und ihr ein Angebot zu machen.
Er würde wieder als Lehrer anfangen, aber erstmal nur zur Probe ob er es überhaupt noch wollte.
Wenn ja würde er weiterarbeiten und wenn nicht würde er kündigen.
Zufrieden mit dieser Entscheidung stand er auf, trank das Glas aus, stellte es ins Spülbecken und ging auch wieder zu Bett.

Meine Liebesgeschichte mit dem HalbblutprinzenWhere stories live. Discover now