Kapitel 3

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Dieser Tag an dem Leon und ich uns verabschiedeten war der letzte Tag an dem wir uns gesehen haben- bis heute. Leon und ich schrieben anfangs täglich und telefonierten oft jedoch wurde das Ganze mit der Zeit weniger ,da er immer mehr neue Leute kennenlernte bis er dann auf SIE traf... Seine erste richtige feste Freundin. Autsch. Sie war auch aus Deutschland und die beiden trafen sich in irgendeinem Surfcamp in Australien.

Wie ich davon erfahren habe? Offiziell durch ein Foto von den beide auf Instagram. Inoffiziell durch Marlon, nachdem Leon weg war hatte ich mich Marlon gegenüber geöffnet da er mich gefragt hatte was zwischen mir und Leon vorgefallen war, da er sich die letzten Stunden vor Abreise so merkwürdig benommen hatte. Aus diesem Grund hatte er es mir sofort erzählt als Leon es ihm und seinen Eltern am Telefon erzählte.

Der Sommer zog vorbei, die wilden Kerle gab es bereits nicht mehr...Leon war weg, Marlon fühlte sich zu alt und ohne die beiden verlor ich auch die Motivation und Joachim gab das Trainersein ohne uns ebenfalls auf. Ich vertrieb mir den Sommer mit Praktika und Minijobs um die Zeit bis zu Beginn des  Studiums zu überbrücken.

Schließlich kamen wir dem Oktober und somit dem Studienbeginn immer näher, ich erhielt eine Zusage und musste mich schnellsten auf die Suche nach einer Wohnung machen, in HAMBURG. Somit begann für mich am ersten Oktober ein neues Leben.

Neue Stadt, neue Wohnung, ganz alleine ohne Freunde und Familie und ein Studium von dem ich bis zu diesem Zeitpunkt einfach nur hoffen konnte das es das richtige für mich war. Glücklicherweise war das Studium genau meine Berufung und ich war mir schnell bewusst das dies genau das Richtige für mich war. Marketing hatte mich immer schon fasziniert und nun steckte ich mitten drin. Ich lernet an der Uni neue Leute kennen und glaubt mir, ich habe mich sehr verändert.

Ich bin nicht mehr das brave Mädchen von damals, ich gehe regelmäßig auf Partys, gelegentlich lande ich nach der Party auch nicht unbedingt in meinem Zimmer des Studentenwohnheims sondern in dem eines süßen Jungen, das Gym ist mein neuer Safeplace geworden und ich fühle mich endlich wohl mit mir selbst.

Ich habe regelmäßig Kontakt mit meiner Familie in Grünwald aber ich habe nicht vor so schnell zurück zu gehen. Leon hat sich mittlerweile endgültig aus meinem Kopf und damit aus meinen Gedanken verabschiedet worüber ich etwas froh bin da der Schmerz den er mir zugefügt hat somit immer weniger wird.

Naja und jetzt? Mein Studium habe ich bereits erfolgreich abgeschlossen und arbeite nun im Marketingteam eines hier in Hamburg sehr angesehenen Unternehmens, ich würde behaupten ich verdiene überdurchschnittlich gut und das aller wichtigste, ich bin glücklich.

Ich wohne auch schon lange nicht mehr im Studentenwohnheim,ist ja auch logisch jetzt wo das Studium geschafft ist...aber ich habe es bereits vor Abschluss des Studiums geschafft dem Wohnheim zu entfliehen. Ich zog in eine WG mit meiner besten Freundin. Ja genau BESTEN FREUNDIN, noch nie in meinem Leben habe ich so eine Verbindung mit jemandem gespürt wie mit ihr. Wir sind einfach auf einer Wellenlänge und teilen den gleichen Vibe. Sie ist einfach großartig.

Sie ist auch die einzige Person, abgesehen von Leon damals, der ich alles anvertrauen kann. Ich habe ihr auch alles was meine Vergangenheit betrifft erzählt. Deshalb wusste sie genau was zutun ist als meine Mutter mich heute Morgen bat nach 6 Jahren endlich einmal wieder nachhause zu kommen.

Ich stand dem ganzen mit gemischten Gefühlen entgegen da ich wusste ich würde IHN dort wieder sehen. Das einzige was Ich von ihm noch mit bekam waren die Updates die meine Mutter mir ständig per Telefon mitteilte. So weiß ich das Leon eineinhalb Jahre unterwegs war, danach begann er eine Ausbildung...was für eine habe ich schon wieder vergessen da er die ganz schnell abgebrochen hat. Danach hat er wohl bei Danny in der Werkstatt eine Ausbildung als Schrauber angefangen und hat diese nach der Ausbildung und einem weiteren Jahr Berufserfahrung übernommen.

Danny ist ein alter Bekannter, wir kommen vom Dorf und da kennt ja bekanntlich jeder jeden nicht wahr?

Ja und was sein Liebesleben angeht kam meine Mum mir natürlich auch ständig Updates, das sie mir damit jedesmal ein Stück mehr aus meinem Herzen heraus riss wusste sie nicht, wie auch? Ich hatte ihr ja nie erzählt was ich für Leon empfinde. Wobei sie und auch Leon's Mama schon immer meinten wir wären das perfekte Paar aber was soll ich sagen, nix läuft nach Plan und nix ist perfekt. Jedenfalls hat Leon wohl ab und zu mal was mit einer oder auch mal was mit einer anderen aber es ist irgendwie nie was halbes und auch nix ganzes.

„Hast du ihr jetzt endlich geantwortet?" „Nein Mary, vielleicht hast du es noch nicht geschnallt aber ICH WILL DA NICHT HIN!" „HALLO ERDE AN SARA! Hast du schon vergessen das ich mitkommen will? Du hast mir ein Bild von diesem super süßen und gut aussehendem Jungen gezeigt-ICH WILL IHN, bitte bitte Sara ich will ihn so sehr treffen. Er muss mich unbedingt heiraten." Um wen es geht verrate ich euch aber noch nicht, schließlich ist das ja ein Geheimnis zwischen mir und Mary haha.

Ja meine Lieben, das ist Mary, 25 Jahre jung, meine beste Freundin die vielleicht das ein oder andere mal die falsche Seite der doppelten Glastür durchgehen wollte. Kennengelernt haben wir uns in der Uni wo sie Innenarchitektur studiert hat. Momentan arbeitet sie in einem Architektenbüro direkt um die Ecke an einem sehr großen Projekt welches kurz vor dem Abschluss steht.

Zeitlich würde es also perfekt passen und sie könnte mich nachhause begleiten, wenn ich denn überhaupt nachhause fahre...

Man sieht sich immer zweimal im Leben || LEON WESSEL-MASANNEK FFDonde viven las historias. Descúbrelo ahora