Einleitung

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Dicke Schweisstropfen liefen mir übers Gesicht, als ich mein Gepäck über den King's Cross Bahnhof schleifte.
Der September hatte zwar bereits begonnen aber die Sonne schien nach wie vor, erbarmungslos auf die Welt unter ihr.
Die Ferien waren vorüber und obwohl sie alles andere als schön waren, freute ich mich auch nicht nach Hogwarts zurück zu kehren.
Zuviel schreckliches war im letzten Jahr passiert.
Tag und Nacht wollte es mich nicht loslassen.
Nicht mal meine Freunde konnten mir in dieser Zeit trost schenken.
Sie hatten mir fleissig Eulen zukommen lassen, obwohl ich kaum antwortete. Ich gab mir mühe jedem wenigstens eine Antwort zu schreiben, doch jede war knapp und beinhaltete in etwa die selben Worte. 'Mir gehts gut, danke. Meine Familie hält mich auf trab, wir sind immer unterwegs, bitte entschulduge das ich kaum schreibe ich komm einfach nicht dazu!"

Als ich daran dachte schnaubte ich laut aus.. was für eine vedammte lügnerin ich doch bin.
Klar meine Familie war im Sommer wie immer schwer beschäftigt. Sie reisten überall umher aber das wie immer, ohne mich.
Es war das erste Jahr, das sie mich überhaupt gefragt hatten, ob ich sie begleiten möchte.
Eigentlich wollten sie mich aber gar nicht dabei haben. Sie konnten mich nicht leiden, konnten sie noch nie.

Sie fühlten sich nur dazu verpflichtet mich wie ein teil der Familie zu behandeln, da ich trotz jeder erwartung eine Hexe geworden bin.
Mein halbes Leben lang bezeichnete mich mein Vater nur als einen dreckigen Squib. Wenn er mich überhaupt beachtete.
Als ich das Angebot ablehnte, konnte ich die erleichterung in seinem Gesicht sehen.

Er war sicher nicht erpicht darauf, seinen Bekannten erklären zu müssen das er eine weitere Tochter hatte und weshalb er sie nie erwähnte.
Reines Blut war wichtig für meine Familie. Wichtiger als alles andere auf der Welt wie es mir manchmal schien. Mein Vater kam von der alten stolzen Hale Familie und hatte eine hohe Stelle im Ministerium. Meine Mutter war vor der Hochzeit eine Black gewesen, sie war eine Cousine des Schulleiters.
Beide waren sie äusserts stolz und bedacht darauf sich wie die perfekte Zauber Familie zu präsentieren.
Eine Squib als Tochter zu haben passte gar nicht zu ihrem Weltbild.

Sie schämten sich für mich.

Endlose Jahre verbrachte ich in Zauberer Camps und Schulen die Squibs der Magie belehren sollten. Immer wenn ich dachte, ich hätte endlich alle erfolglos durch, fanden sie doch noch irgendwo eines in das sie mich abschieben konnten.
Es war mir immer schmerzlich bewusst das sie sich gar nichts daraus machten und mich bereits abgeschrieben hatten. Auf diesem Weg mussten sie mich zumindest nicht ansehen.

Etwas mehr ein Jahr war vergangen, seit die Magie in mir erwachte. Damals hatte meine grosse Schwester Valerie, mich wie endlose male zuvor gequält.
Bereits in meiner Kindheit schickanierte sie mich. Irgendwie schaffte ich es immer es zu ertragen. Das änderte sich erst mit ihrer Volljährigkeit.
Da eskalierte die Situation komplett.
Nun da sie ausserhalb der Schule zaubern durfte, probierte sie alle erdenklichen Flüche an mir aus.
Beim letzten zerschnitt sie mir meine rechte Wange so übel das man auch heute noch eine deutliche Narbe erkennen kann.

Damals war sie sehr zufrieden mit sich und schon auf halben wege den Zauberstab erneut zu heben.
Doch dazu kam es nie. ich machte mich bereit. Eigentlich wollte ich ihr den Stab nur aus der Hand schlagen. Plötzlich aber lösste sich ein komischer art blauer Strahl von meiner Hand.

Er prallte auf sie ein und warf sie derart heftig gegen die Zimmer Wand, worauf sie nur noch wimmernd in sich zusammen sinken konnte.
Furchtbare Angst strömte an diesen Tag durch meinen ganzen Körper. Ich konnte nicht verstehen was passiert war.
Dies war der Moment, als die alte Magie in mir anfing zu erwachen.

Anders als erwartet freuten sich meine Eltern riesig über jenen Vorfall. Endlich mussten sie sich nicht mehr mit der last umher schlagen, eine Squib als Tochter zu haben.
Das erste mal in meinem Leben war ich wichtiger als meine Schwester aber natürlich nur für diesen einen Moment.

Bei meinen Eltern kam schnell die ernüchterung das ich nicht wie ihre anderen Kinder bin. Ihren missmut konnten sie mir ja schliesslich nicht vorenthalten, was dazu führte das mein erstes Frühstück in Hogwarts, mir für immer schahm erfüllt in Gedächnis bleibt.
Unsere Familien Eule brachte mir an jenem Morgen einen Heuler. Die Worte meiner Mutter werde ich wohl niemals vergessen.. "ELIZA HALE! WIE KANNST DU ES WAGEN SOLCHE SCHANDE ÜBER UNSERE FAMILIE ZU BRINGEN! HUFFELPUFF? HUFFELPUFF!? WAS HAST DU DIESEM DRECKIGEN HUT ERZÄHLT! WILLST DU UNS BESTRAFEN? DEIN VATER IST AUSSER SICH, ER DACHTE DU WÄRST ENDLICH AUF DEM WEG ZUR BESSERUNG! REDE MIT SCHULLEITER BLACK UND BRING DAS IN ORDNUNG! UNSERE FAMILIE GEHÖRT ZU SLYTHERIN!"

Es schaudert mir bei diesem gedanken, es war als ob ich die Blicke des ganzen Saals immer nich auf mir spühren konnte. Der eine oder andere Huffelpuff sah mich damals beleidigt an. Gut möglich das einige dachten ich hätte den Hut wirklich angebettelt, damit er mich nach Huffelpuff schickt, nur um meine Eltern zu verägern.

Ich seufzte, wie schon in den letzten Monaten nahm ich die Umgebung um mich kaum wahr. Ich stand bereits vor der Seule die mich zum Gleis 9 3/4 bringen sollte aber bereit fühlte ich mich so gar nicht. Es war das erste mal das ich den Zug nach Hogwarts nahm was es auch nicht besser macht.
Nervös und so gar nicht bereit steuerte ich langsam auf die Seule zu. Ich atmete tief ein und aus bevor ich die Augen schloss und durch trat.

Ein neuer Anfang | Hogwarts Legacy | Sebastian SallowDonde viven las historias. Descúbrelo ahora