Kapitel 5

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Als der Tunnel in den Berg hinein immer dunkler wird, schaltet ihr die Lampen an eurer Ausrüstung an. Vorsichtig und leise bahnt ihr euch den Weg durch das Tunnelwirrwarr und markiert euch den Rückweg.

Ein leises Stöhnen ertönt in der Tiefe und ihr haltet sofort inne. Leise, schleppende Schritte sind zu hören und du schaust langsam und vorsichtig um die nächste Ecke.

„Dort ist einer." flüsterst du deinem Commander zu, als du dich wieder hinter der Ecke versteckt hast.
„Crash, mach dich bereit." weist er seinen Soldaten an und gibt dir die Rückmeldung, dass du anfangen kannst.

Leise versuchst du lockende Geräusche zu machen, fest davon überzeugt, dass nur der eine entdeckte Infizierte davon Wind kriegt.
Zuckend reagiert dieser auf die Geräusche und fängt an, auf dich zuzustürmen.
Das ein Infizierter so schnell ist, damit hat keiner von euch gerechnet und innerlich stirbt jeder Tausend Tode von dem Schreck.

Irgendwie habt ihr es geschafft, diesen zu überwältigen und zu fesseln, dass er keine Probleme mehr bereiten kann.
Gerade als ihr euch gesammelt habt, spürst du, dass etwas absolut nicht in Ordnung ist.

Dein Herz schlägt dir bis zum Hals und deine Nackenhaare stellen sich auf, als du weiteres Stöhnen tiefer im Bergwerk vernimmst.

„Wir müssen raus. Sofort!" befiehlst du und ihr macht euch schnell los.

Der gefangene Infizierte behindert euch etwas in eurer Schnelligkeit, sodass das Stöhnen und Rennen von vielen Infizierten sehr deutlich wird.

„Nehmt die Beine in die Hände, sie kommen immer näher!!" schreit Bacara und jeder versucht panisch das Maximum aus sich rauszuholen.

In den letzten drei Tunnelabzweigungen kamen immer wieder welche aus anderen Richtungen dazu gestürmt und schneiden euch beinahe den rettenden Rückweg ab.

Bacara lässt sich an den Schluss der Truppe zurück fallen um mit Blasterschüssen einige zum Fall zu bringen, es funktioniert, hindert die anderen Infizierten leider gar nicht.

„Bacara!" schreist du noch seinen Namen und ihr lauft aus dem Bergwerk raus, um anschließend einige Meter in die Tiefe zu fallen, weil ihr aufgrund der Panik und Geschwindigkeit nicht mehr rechtzeitig abbremsen konntet.

Langsam kommst du wieder zu dir und schaust dich um.

Die anderen Soldaten kommen auch langsam wieder zu sich und es liegt nur ein gefesselter Infizierter zappelnd auf dem Boden.

Du hustest.

„Bacara?" rufst du leise und suchst ihn.

„Ich bin hier." hörst du ihn antworten und wirst im nächsten Moment von zwei starken Armen hochgezogen.

„Alles in Ordnung?" fragt er dich, als er dich wieder aufgestellt hat. Seine Hände liegen noch einen Moment seitlich auf deinen Armen, um dich zu stützen.

„Ich... ich denke schon. Wie sieht es bei Euch aus?" fragst du und schaust ihn prüfend von oben bis unten an.
„Nur ein paar Prellungen, nichts wildes." antwortet er.
„Ja, nichts wildes. Das habe ich heute schon einmal gehört." entgegnest du und wischst mit deinem Handrücken über deine Stirn.

„Ihr blutet." hörst du Bacara noch sagen, bis dir schwarz vor Augen wird.

Das grelle Licht der Krankenstation ist das nächste, was du siehst.
Leise piept ein Herzmonitor im Hintergrund und du schaust an dir herunter.
Dein Schädel schmerzt und du entdeckst, dass du irgendetwas intravenös bekommst.

Du seufzt und versuchst dich aufzusetzen.

„Woah, langsam." hörst du eine bekannte Stimme sagen und im nächsten Moment siehst du Bacara - mal ohne Helm - welcher dir anschließend beim aufsetzen hilft.

„Was machst du hier?" fragst du und grinst deinen Commander blöd an.

„Ich glaube Ihr habt eine etwas zu hohe Dosis an Schmerzmittel bekommen..." grübelt er und überspielt deinen Kommentar gekonnt.
„Wusste gar nicht, dass wir beim Du sind." fügt er dem noch hinzu und grinst dich blöd an.

Das dauerte einen Moment, ehe du verstanden hast und dir das etwas peinlich wurde.

Du fasst dir seufzend an die Stirn.

„Entschuldigt." gibst du kleinlaut von dir.

„Nein, schon in Ordnung. Du kannst mich ansprechen wie du willst." antwortet er und reicht dir eine Hand zum aufstehen.

Du schaust ihm einen Moment in seine warmen Augen, bevor du seine Hand dankend annimmst.

Schon wieder steht ihr so nah gegenüber.
Diesmal fühlt es sich intensiver an, so ohne Bacaras Helm.

Du hättest im Leben nicht gedacht, deinem Commander mal so nah zu sein, dass du all die feinen Details in seinem Gesicht wahrnehmen kannst.

Dein piepender Comlink rettet dich aus der Situation.

„General Snow, bitte kommt doch bitte in mein Büro."
„Der schon wieder." seufzt du genervt und machst dich auf den Weg.
„Wir sehen uns in der Kommandozentrale." willst du dich von Bacara verabschieden.
„Nein, ich komme mit. Wenn er schon den General in sein Büro zitiert, geht es mich als deinen Commander ebenfalls etwas an." grinst dein Commander frech und begleitet dich.

„General Snow, ich dachte, Ihr kommt allein." grüßt der Doktor spürbar verärgert.
„Nun, es geht hier ja um die Arbeit, das geht meinen Commander genauso etwas an. Das ist sein Job." antwortest du wohlwissend und mit einem gestellten Lächeln auf den Lippen.

„Nun denn. Der Infizierte wird unsere Arbeit enorm beschleunigen. Erste Seren konnten wir herstellen und werden sie entsprechend an Proben testen. Eigentlich wollte ich mit Ihnen auf Ihre Gesundheit anstoßen. Das war sicher eine schwierige und gefährliche Mission, den Infizierten zu fangen. Wie wäre es mit heute Abend? Ich habe eine kleine Bar in der Nähe gefunden." erzählt der Doktor und du musst dich kurz sammeln.
„Danke Dr. Gibson, ich lehne ab. Ich bin zu jeder Zeit im Dienst. Bitte informiert meinen Commander, solltet Ihr weitere Fortschritte mit dem Gegenmittel machen. Vielen Dank und auf Wiedersehen." antwortest du und lässt den Doktor stehen.

„Du bist zu jeder Zeit im Dienst?" hörst du deinen Commander neben dir lachen, als ihr den Flur der Basis entlang lauft.

„Was soll ich machen? Dieser Typ..."
„Was? Ich hätte schwören können, er ist genau nach deinem Geschmack." stichelt Bacara und du legst eine Vollbremsung hin, um ihn böse anzusehen.

„Sehe ich aus, als hätte ich Interesse an solch einer Art Mann?" fragst du ernst und zeigst mit deinem Finger auf dich selbst.

„Ich weiß nicht, was ist denn dein Typ Mann?" fragt Bacara frech mit einem breiten Grinsen.

„Wüsste nicht, was dich das angeht." antwortest du knapp und lässt deinen Commander wortlos stehen.

Battle Angel - a Star Wars TCW StoryDonde viven las historias. Descúbrelo ahora