Kapitel 2

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Jack •

„Jack, alles okay? Es tut mir leid, das so zu sagen, aber du siehst grauenhaft aus"

Mit einer Sorgenfalte auf der Stirn schreitet Pierre auf mich zu.
Der Formel 1 -Fahrer mustert mich genauestens und zieht mich dann in seine Arme.
Niemand sagt ein Wort.

Heute ist Sonntag und gleich startet mein Rennen, gerade wollte ich mich auf den Weg zu Virtuosi machen, doch wurde mein Vorhaben vom Franzosen durchkreuzt.

Was soll ich sagen? Gestern Abend sitzt mir noch tief in den Knochen.
Und das, obwohl ich eigentlich als deutlicher Sieger aus dem persönlichen Zweikampf herausgegangen bin.

Wie ist das bitte passiert?
Also ich meine, es war beim besten Willen nicht schlecht, aber ich kann nicht verstehen, wie wir dahin gekommen sind. Ich hatte gar nichts gemacht. Dennis hat die Situation falsch eingeschätzt und auch für heute eine Grid-Strafe bekommen.
Also was war sein Ziel?

Außerdem tat es, obwohl ich es normalerweise gewohnt bin, naja, nicht so krass und ohne Vorbereitung, aber sei es drum,  weh.

„Ich habe fast nicht geschlafen",gebe ich ehrlich zu, denn die Nacht war schlimm.
Dennis Aktion spucken mir immer noch im Kopf herum.

„Das sieht man. Willst du wirklich heute fahren?"

„Natürlich."

P10 ist immer noch eine gute Ausgangslage für Punkte und ich bin ein Rennfahrer, von sowas lasse ich mich nicht ausbremsen.

„Okay, aber merke dir, Esteban und ich sind immer für dich da, falls du etwas wie Ratschläge oder mentale Unterstützung brauchst."

Leicht lächelnd löse ich mich aus der Umarmung.

„Danke Pierre, wirklich",bedanke ich mich ehrlich und mache mich dann aber auf den Weg zum Team, denn ich muss mich nun wirklich spurten.

Ich fühle mich Einfach nur elend.
Zwar hatte ich schon einige einmalige Sachen, aber nie habe ich mich danach so gefühlt wie jetzt.

So in Gedanken versunken merke ich zu spät, dass sich mein Weg mit einer Person kreuzt und ich volle Kanne in diese hineinlaufe.

„Pass doch auf",zischt ein typischer norwegischer Akzent und verunsichert hebe ich meinen Kopf.

Natürlich muss ich in den Norweger hineinlaufen.

Wie soll es auch anders sein.

„Das mit gestern, das bleibt unter uns und war nur eine einmalige Sache",schaut Dennis mich durchdringend an.

Stumm nicke ich, bin immer noch zu sehr in Gedanken, dass ich wirklich realisieren kann, was hier passiert.

Ohne sich zu bedanken oder so macht Dennis kehrt und läuft wieder davon.

Damit kann ich Leben. Am liebsten würde Ich ihm einfach nie wieder über den Weg laufen.

Keine zehn Minuten später sitze ich auch schon im Auto und bin voll in meinem Tunnel. Heute ein gutes Resultat zu erzielen wäre schon wünschenswert.

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