Kapitel 59

66 8 9
                                    


Sie fühlte den Luftstrom in  sich, fühlte wie ihre Kräfte den Ablauf beschleunigten. Sie konzentrierte sich auf ihre Umgebung. Wurde eins mit der Luft und ließ ihre Sinne wandern. Sie spürte Jacksons langsamen Atem, spürte der frischen Nachtwind, der durch die Stadt wehte. Sie nahm das Hupen der Autos unter sich lauter war, sah wie die Leute über grüne Ampeln hasteten. Und mit einem weiteren Atemzug war es still um sie. Die Hektik der Stadt die niemals schläft war verschwunden, geblieben waren nur die außergewöhnlichen Geräusche. Das Geschrei von Beklauten, das Klicken von entsichernden Waffen, das Schleifen von Metall auf Leder.
Lilith schlug die Augen auf und starrte in die Öffnung einer Handschusswaffe. Noch bevor der maskierte Verbrecher realisieren konnte was soeben geschehen war, hatte Blade Knight ihn entwaffnet. Sie hielt nun selbst die Waffe in der Hand und ließ den Schaft locker nach unten hängen während sie die Waffe wieder sicherte. Danach steckte sie diese mit einer Hand in eine ihrer Taschen und zog aus einer weiteren Kabelbinder. Nicht unbedingt die sicherste Art normaler Weise, aber immer noch besser als der Polizei ihre Technik zu zeigen. Außerdem waren es nicht grade normale Kabelbinder. Sie bestanden aus einem besonderen Kunststoff, der sowohl reißfest war als auch umweltfreundlich und einfach in der Herstellung. Insgeheim hoffte sie darauf, dass ihre Kabelbinder analysiert wurden, um der Umwelt ein wenig zu helfen.
Erst als der Verbrecher gesichert auf dem Boden lag und nicht mehr entkommen konnte, nahm sich Blade Knight die Zeit sich umzuschauen. Sie war in einem Laden der erst Abend öffnete um wenige Konkurrenz zu haben. Es war ein normaler, kleiner Lebensmittelladen, der erst nachts zum Leben erwachte. Lilith fand es war eine einzigartige Geschäftsidee, die vielen Leuten helfen konnte. Die Leute, die immer Nachtschichten nahmen konnten in Ruhe einkaufen, ohne sich beeilen zu müssen. Dinge die man beim Einkaufen vergessen hatte, konnte man auch nachts noch holen. Leute die sensibler auf Lautstärke und Licht reagierten mussten sich keine Gedanken mehr darum machen und auch Leute die Probleme mit großen Menschenmassen hatten, auch wenn wir hier von New York sprachen, konnten in aller Ruhe einkaufen gehen. Und schlich und einfach die Nachteulen, um diese Leute nicht außenvor zu lassen.
Lilith nickte dem Ladenbesitzer einmal zu bevor sie wieder verschwand. Es gab mehr Verbrechen bei denen sie helfen sollte.

Als Lilith nach einigen Stunden wieder auf der Fabrik auftauchte, konnte sie ihren Augen nicht trauen. Kaum war sie aufgetaucht wurde sie von dünnen Metallfäden bedroht. Sie hob ihre Hände leicht an und lief auf Jackson zu. Er war noch immer in seiner Trance. Sie konnte sehen, wie er langsam einatmete und dabei das Metall wieder unter Kontrolle brachte. Als sich das Metall fast gänzlich wieder in seinen Körper zurückgezogen hatte nickte sie und fing wieder leise an zu reden: „Behalte die Kontrolle und lass einen Faden nach außen gelangen. Bewege ihn langsam auf mich zu und halte ihn in seiner Position, sobald ich stopp sage.“ Jackson machte was Lilith gesagt hatte  und ein einzelner silbern schimmernder Faden zog sich in ihre Richtung. Er schlängelte sich leicht hin und her bis er nur noch einige Zentimeter von Lilith war und sie endlich Stopp sagte.
„Ich werde den Faden jetzt berühren, halt also bitte still. Wenn dir etwas auffällt oder dich etwas stört sag es.“
Langsam streckte Lilith ihre Hand aus und berührte das glatte Metall. Es war kühl und stabil. Und scharf, stellte sie fest, als sie ihren Finger leicht den Faden entlang gleiten ließ. In der nächsten Sekunde gab Jackson ein Geräusch von sich und der Faden schoss auf Lilith zu. Sie blieb einfach ruhig stehen und beobachtete sie Situation. Kurz bevor der Faden sie erreichen konnte, löste sie ihre Zellen etwas um nicht verletzt zu werden, sollte das Schlimmste aufs Schlimmste treffen. Doch der Faden blieb auf einmal stehen, Jackson hatte die Kontrolle wieder erlangt und ließ den Faden stillstehen, so wie Lilith es ihm gesagt hatte. Lilith ließ ihre Zellen wieder los und sie fanden ihren Platz wieder. Oder zumindest die meisten, Jacksons Faden war einen Millimeter zu spät stehen geblieben und hatte Lilith leicht in der Brust getroffen. Alles in allem war Lilith jedoch sehr über die Kontrolle überrascht, die der Junge an den Tag legte.
„Zieh den Faden jetzt langsam wieder zu dir und nimm ihn auf. Deine Kontrolle ist schon sehr gut, also können wir mit dem nächsten Schritt anfangen. Öffne die Augen und steh langsam auf. Denk daran, dass du mehrere Stunden ruhig dagesessen hast. Gut da du nun nicht mehr die komplette Konzentration hast probieren wir es nochmal. Finde das Metall und lass einen einzeln Faden nach außen.“

Nachdem Jackson fünf Minuten lang versucht hatte zu machen, was Lilith gesagt hatte nickte diese nur einmal und sagte ihm für heute Schluss zu machen. Meditieren war anstrengend und man musste sich auch mal ausruhen. Jackson war von dieser Aussage nicht begeistert, doch auch er sah ein, dass er nichts bringen würde noch weiter zu üben.
„Wann kommst du das nächste Mal vorbei um mit mir zu üben?“ Der Junge musste einfach wissen, wann er wieder üben konnte, ohne sich Sorgen um etwas machen zu müssen.
„Du musst mir nichts mehr vormachen. Ich weiß das du es weißt. Danke dafür.“, mit diesen Worten verschwand Blade Knight in der Fabrik und ließ einen verwirrten Jackson auf dem Dach zurück.
Für was hatte sie sich bedankt? Er hatte nichts gemacht, was ihm ihren Dank einbringen könnte. Ging es um ihr Alta Ego? Nur weil er sie nicht darauf angesprochen hatte?
Als ihm ein Gähnen entwich beschloss er sich auch in die Fabrik zu begeben. Lilith hatte Recht, wie mit so vielem, Meditation war eine anstrengende Sache. Nicht nur für den Geist sondern auch für den Körper.

„Dieses verrückte Mädchen! Kann sie die Nacht nicht einmal wie jeder normale Mensch verbringen? Ich mach mir jedes Mal sorgen wenn ich mitbekomme wie sie MAL WIEDER direkt vor einer Pistole auftaucht.“
„Mach dir doch nicht immer solche Sorgen von irgendwem muss sie diese Tendenzen ja auch haben.“ Mit einem scharfen Blick schaute die Frau den Mann ihr gegenüber an.
„So schlimm bin ich nun auch wieder nicht! Ich versteck mich immerhin hinter Metall.“
Ein weiterer scharfer Blick traf den Mann und er senkte seine Augen, wie ein Kleinkind das bei etwas Verbotenem erwischt worden war.
„Darf ich dich an die Schlacht von New York erinnern? Wer hat beschlossen mit einem Sprengkörper durch ein Portal, das grade geschlossen wurde, ins All zu fliegen?“
„Der Punkt würde an dich gehen, wenn sie nicht auch in der Schlacht gekämpft hätte. OHNE Superkräfte. Weil warum nicht?!“
„Sie hat allerdings auch verdammt viele Leute gerettet, auch uns, falls dir das entfallen war.“
„Aber sie hat ihre Mutter dafür aufgegeben. Ihre KOMPLETTE Familie. Ich muss mir doch Sorgen um sie machen dürfen.“
„Tony, natürlich darfst du dir Sorgen machen. Was du nicht darfst ist dich in ihre Angelegenheiten einmischen. Ja, du bist ihr Vater. Und Ja, du bist ein Superheld, aber gib ihr ihren Freiraum. Sie ist auch eine Heldin, wenn ich dich daran erinnern darf. Lass ihr Zeit und, beim besten Willen, Raum. Sie wird nicht so einfach sterben wie du denkst.“
„Ich weiß Nat, aber“
„Kein aber find dich einfach damit ab.“
Ⓐ  ⎊
Ⓐ  ⎊  ⧗  ➳  ✇  ⍟  ϟ

Keine Hoffnung, ich weiß nicht wann ich wieder ma weiterschreibe.

Blade Knight (On Hold)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora