Kapitel 4: Tagebuch

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Aus Rose' Tagebuch:

Tag 1
Der erste Tag. Einführung. Susan Myler hatte mich durch den ganzen Bereich herum geführt. Der gesamte Komplex ist riesig und verwirrend aufgebaut. So viele Gänge und alle sehen komplett gleich aus. Miss Myler stellte mir ein paar Wissenschaftler vor, die mich zukünftig untersuchen werden. Sie sind wohl sehr interessiert an meinen Genen. Na toll!

Myler zeigte mir einen Aufenthaltsraum mit einer riesigen Bibliothek, einer Menge Sessel und Sofas und Regalen mit Brettspielen, Zeitschriften usw. Es gab sogar einen Fernseher und einen DVD-Player. Allerdings war der Raum die meiste Zeit über leer. Als Miss Myler mich rumführte, war dort nur eine etwas ältere Frau und ein junger Mann. Beide lasen unabhängig voneinander in einer Zeitschrift und blickten nicht einmal auf, als wir eintraten.

Die Führung ging weiter zu einer kleinen Küche. Sie bestand gerade mal aus einer Theke, ein paar Wandschränken, einem Kühschrank und einer Mikrowelle. Kein Herd, keine Spülmaschine. Aber eine für Kaffee. Aber ich bin kein Kaffeetrinker, ich bevorzuge fruchtigen Tee mit Süßstoff.
Aber nun gut... am Ende brachte sie mich zurück in mein Zimmer.

Den restlichen Tag war ich eigentlich nur noch am Nachdenken. Wo waren meine Eltern? Mein Bruder? Sie konnten unmöglich tot sein...

Tag 2
Heute wurde ich zur Blutabnahme geschickt und musste einige Reaktionstests mit mir machen lassen. Ganz typische Untersuchungen wie beim Hausarzt. Danach sollte ich ein paar Tests mit persönlichen Fragen beantworten. Unteranderem auch psychische Tests und so dummes Zeug wie „Was machst du wenn du wütend/traurig/glücklich bist?".

Alberne Fragen, die ich einst schon mal beantworten musste, als ich auf Depressionen getestet wurde. Ergebnis? Jap, ich hatte Depressionen. I ch war schon immer sehr emotional und ehrgeizig. Ohne gute Noten in der Schule fühlte ich micht wertlos, unnütz und überflüssig. Wie so immer machte ich mir da Gedanken, was ich dieser Welt bringe... I ch bin eine von Millionen von Menschen und nichts Besonderes... aber Schluss mit Selbstmitleid.

Danach durfte ich mich jedenfalls meiner Freizeit widmen. Von der hatte ich ja nun genug. Mein Weg führte mich in die Bibliothek, aber es gab jetzt kein besonderes Buch, dass mich irgendwie ansprach. Aber meinen Lieblingswälzer habe ich gefunden: „Seelen" von Stephanie Meyer.

Das Buch ist der Hammer! Aber leider konnte ich keine Geschichten meines Liebling-Horrorautors Stephen King finden. Andererseits... in einer Zeit wie dieser... wer braucht da noch Horrorbücher?

Tag 4
Die Zeit in diesem Ort vergeht so gut wie gar nicht. Miss Myler hatte mir einen Tagesplan gegeben. Er ist für eine Woche. Heute ist Tag 4 und mir ist einfach nur langweilig.

I ch sitze hier also auf meinem Bett und schreibe. Was soll ich boß schreiben... Was fange ich mit meinem Leben an? Jeden Morgen gibt es ein kleines Frühstück mit einem Brötchen und etwas Marmelade oder Honig. Den ganzen Vormittag bin ich allein und langeweile mich.

Ich darf zwar raus, aber die langen Gänge und eintönigen Flure mit zig Türen verwirren und stressen mich nur. I ch komme mir vor wie in einem Krankenhaus. Naja, da liege ich nicht mal so falsch.

Nach einem spärlichen Mittagessen - meist Suppe mit Nudeln und ein paar Scheiben Brot - werde ich von Ärzten, Betreuern und Wissentschaftlern in ein seperates Zimmer gebracht, wo sie meine Reaktionen und Fähigkeiten testen. Sie prüfen auch meine Gehirnströme, Allgemeines wie Blutdruck, Blutwerte und Puls. Das Blutabnehmen hängt mir jetzt schon zum Hals raus!

Das Einzige, was mich jedes Mal erneut verwundert, ist, dass die Einstichstelle der Nadel in sekundenschnelle verschwindet. Zunächst dachte ich, ich bilde mir das jedes Mal nur ein, aber als auch einer dieser Wissenschaftler-Fuzzis das bemerkte, ging die Party erst richtig ab!

Resident Evil 6 - Rose RedfieldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt