Kapitel 13

38 4 2
                                    

Osse, Tariquendi

Sechs Stunden später

Osse ließ Uinen sich bei ihm einhacken.

Sie befanden sich im großen Thronsaal der Valar, der aufwändig geschmückt war. Osse zog Uinen weiter nach rechts, wo sich sehr viele Maia, egal ob von Irmo, Yavanna oder Manwë, versammelt hatten und auf den Rest der Valar warteten. Gerade betraten Nessa und Tulkas den Saal, die beiden waren extra aus Tulkas Festung im Osten Valinors angereist.

Uinen beugte sich zu ihrem Ehemann vor. "Sag mal, hast du schon Lord Ulmo gesehen?" Osse schüttelte den Kopf.

"Meinst du Lady Niënna kommt?"
Osse zuckte mit den Achseln.

"Glaubst du, Mandos wird unbewacht bleiben?"

Osse seufzte. "Ich weiß es nicht, Uinen."

Uinen nickte, dann blickte sie nach vor und stupste Osse an. "Sieh mal! Da sind die Feanturi!" Feanturi war der Sammelbegriff für Irmo, Namo und Niënna, die Hüter der Toten, mehr oder weniger. Niënna trug einen grauen Schleier, aber man konnte trotzdem durchsehen, dass ihr die Tränen in Strömen die Wagen hinabrannen.

Irmo hatte sich an die Wand gelehnt, eine tiefe, weiße Kapuze auf dem Haupt, und wahrscheinlich kurz davor einzuschlafen.

Namo schien gelangweilt zu sein, seine schwarze Kapuze war die perfekte Ergänzung zu Niënnas grauem Schleier, und Irmos weißem Cape.

Neben ihnen standen Vairë und Estë, die Ehefrauen von Irmo und Namo. Niënna war mit Ulmo die einzige, die keinen Partner hatte, obwohl viele der Meinung waren, Niënna hätte einmal eine Beziehung mit Melkor gehabt. Völliger Quatsch, laut Ossë, Uinen hingegen war Feuer und Flamme für dieses Gerücht.

Gegenüber von den Feanturi und der Familie von ihnen stand die nächste Gruppe, nämlich Yavanna und ihre Schwester Vana, mit Aulë und Vanas Ehemann Oromë. Oromës Schwester Nessa kam gerade zu ihm und umarmte ihn stürmisch, während Tulkas Yavanna, Aulë und Vana begrüßte.

"Ah, dort ist unser Herr."

Ulmo wartete vor den breiten Türen des Saals, bereit um seinen besten Freund, Manwë abzuholen, sobald er ankam.

Osse drehte sich wieder zu Uinen. "Diese Maia da hinten sind aber wirklich entsetzlich laut!", seufzte er. Uinen nickte. "Schrei sie doch mal an.", bat sie ihn.

Er schüttelte den Kopf. "Lass gut sein. Es sind wahrscheinlich nur so Tausendjährige, die sind noch so jung." "Du mit deinen Zeitaltern. Manche von ihnen sind schon ziemlich reif."

"Reif? Würde ich jetzt nicht sagen." Osse musterte die Dekoration. Die hohen Säulen waren mit den alltäglichen Torbögen verbunden, aber geschmückt mit weißen und blauen Blüten, die wahrscheinlich von Yavanna gemacht worden waren. Wie sie die wohl wieder heil hinaus bekam?

Ehe Ulmo Uinen diese Frage stellen konnte, flogen die großen Türen auf.

Heraus trat Manwë, neben ihm Ulmo.

Manwë hielt Varda an der Hand. Sie strahlte mehr als sonst je, ihre schiere Präsenz war wie, als hätte man das sechstausendfache Mondlicht in eine Person gegeben, so hell und weiß leuchtete sie. Aber es war kein unangenehmes Licht, sondern ein klares, das man gerne ansah und dass einen nicht blendete. Ihre Augen hatten einen silbrigen Glanz.

Hinter ihr stand Ilmarë und ein leichtes Lächeln schmückte ihr Gesicht- ein seltener Anblick.

Osse begann zu lächeln und auch Uinen blickte staunend zu den Valar. Er hatte die Könige der Valar ab und zu gesehen, aber jedes Mal schienen sie ihm beeindruckender, schöner und atemberaubender zu sein.

Uinen sah ihn an, lächelte und flüsterte: "Ist sie nicht wunderschön? Und hast du König Manwë gesehen? Sein Blick ist so glücklich!" "Hast du Lady Ilmarë gesehen? Sie kann ja lächeln!" Uinen lachte laut. "Glaube ich nicht!" Osse lächelte ebenfalls. "Für mich gibt es übrigens jemanden der schöner als Varda ist." Uinen wurde rot, dann legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und blickte wieder lächelnd zu ihren Königen.

Zufrieden sah der Maia zu seinen Herren, zuerst zu Ulmo, dann zu Manwë und Varda, die langsam und strahlend zu ihren Thrönen schritten. Ein Raunen ging durch den Saal, und Varda und Manwë sahen aus, als würden sie vor Glück explodieren.

Eru hatte es ihnen abermals geschenkt.

Melkor, Utummno

Das böseste Lachen der Welt erklang durch Utummnos Hallen. Melkor zeigte stolz auf den pechschwarzen Nachthimmel, kein einziger Stern leuchtete. "Sieh genau hin, dieser Anblick wird mein neues Profilbild! Wir sollten es zeichnen lassen!" Begeistert bestieg er die Leiter zum Turm, um sich sein wortwörtlich dunkles Werk anzusehen. Abermals lachte er.

"Sauron, komm her, schau dir das an!", rief er. Sauron antwortete nicht, er genoss wahrscheinlich gerade ein Lavabad in den Kellern Utummnos, das zweifelsfrei die besten Lavabäder überhaupt hatte.

Melkor betrachte lächelnd den Himmel.

Plötzlich leuchtete ein Punkt am Himmel auf. Misstrauisch sah er hoch. Auf einmal wurden überall Lichter hell und innerhalb ein paar Minuten war der Nachthimmel von Sternen bedeckt.

"Was in Erus Namen...?"

Melkor betrachtete mit offenem Mund den Himmel.

"Was? Nein, das kann nicht sein... Aber... aber... Eru. Das ist die einzige Möglichkeit... Nein, verdammt nochmal... Oh, NEIN. NEIN, NEIN, NEIN, NEIN. SAURON!!!!!"

Mit einem ohrenbetäubenden Schrei explodierte eine Feuerkugel.

Ende.

Anmerkungen der Autorin:

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Anmerkungen der Autorin:

Leute, Leute, Leute, wenn ihr das hier lest, dann danke ich euch, dass ihr diese teilweise echt komische, teilweise echt kitschige Fanfiction bis zum Ende gelesen habt - und sogar die Anmerkungen! Danke, danke, danke! Das ist meine erste Story, die ich abgeschlossen habe, und ich muss schon sagen, ich bin echt stolz drauf :)
Aber nochmal danke, dass ihr sogar das letzte Wort lest. Danke.

❄️Glg Chel❄️

Ein Himmel ohne Sterne - Eine Das Silmarillion Fanfiction Where stories live. Discover now