The woman- and the little girl

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,,Hast du den Chef schon angerufen?" fragte er mich um die peinliche Stille zu unterbrechen.
,,Oh stimmt das hab ich ganz vergessen. Ich schreib ihn einfach auf WhatsApp."
Aus meinem Augenwinkel erkannte ich, dass er mich anstarrte.
,,Du hast unseren Chef auf WhatsApp? Ich will dir ja nicht zu nahe treten aber das ist ein bisschen komisch."
Lächelnd verdrehte ich die Augen.
,,Er ist mein Onkel, da ist es klar das ich mich auch privat mit ihm unterhalte."
Die verwirrten und komischen Blicke von Jack wurden nicht weniger und nun starrte er mich so verdutzt an das ich angst hatte er würde gar nicht mehr auf die Straße achten.
,,Ich wusste gar nicht das unsere Chef dein Onkel ist. Ist sicher auch gewöhnungsbedürftig seinen Onkel fasst jeden Tag sehen zu müssen."
Sagte er mit einer ruhigen und verständnisvollen Stimme.
,,Nein eigentlich nicht. Ich bin bei meinem Onkel aufgewachsen. Das einzige was komisch geworden ist, ist das er sich ein verändert hat seitdem ich den Job habe."
Jack hob seine Augenbraue.
,,Und was ist mit deinen Eltern?"
Ich atmete einmal tief ein und zögerte einige Sekunden bevor ich anfing zu sprechen.

,,Meine Mutter verließ meinen Vater und mich als ich noch ein Baby war, also kannte ich sie nie richtig."
Jack gab sich aber noch nicht ganz zufrieden mit dieser Antwort.
,,Und was ist mit deinem Vater?"
Ich brauchte wieder ein paar Sekunden um zu antworten.
,,Er starb...bei einer Schießerei. Er war ebenfalls Polizist..."
Eine kurze Stille trat zwischen uns ein.
,,Oh das...das tut mir Leid Alice ich wusste nicht..."
Es gab viele Dinge die ich verabscheut, aber wenn ich mich entscheiden müsste dann wäre es das Mitleid der Leute. Ich weiß, dass sie es nur gut meinen, aber es bringt mir einfach nichts.
,,Schon gut Jack. Ich brauche kein Mitleid von dir."
Erneut trat diese peinliche Stille zwischen uns ein.

Ich sah das er an dem Café von Gestern vorbeifuhr.
,,Hey Jack ich glaube du bist gerade an unserem Ziel vorbei gefahren."
Schnell fing er an zu grinsen.
,,Nein nein, unser Ziel ist heute ein anderes."
*Ein anderes Café?*
Wenn ich so richtig nachdachte war ich noch nie bei einem anderen Café. Ich war so der Typ Mensch der sich auf einen Ort festlegte und den wechselte ich dann auch nicht so schnell.

Nach ungefähr 15 Minuten waren wir bei einer sehr großen und gut aussehenden Bäckerei angekommen, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Gemeinsam gingen wir hinein und bei dem Anblick was diese Bäckerei alles anbot war ich sprachlos. Es gab von einem gesunden Salat bis zu einem mit Glasur beschmierten Donut alles. Normalerweise aß ich morgens nichts (oder nicht besonders viel), aber bei dem Anblick konnte ich einfach nicht widerstehen. Wir setzten uns zum Tisch, als auch schon wenige Minuten später eine Kellnerin kam um unsere Bestellung aufzunehmen.

,,Guten Tag. was darf ich ihnen den bringen?"
Jack flüsterte mir zu:
"Nimm was du willst, geht heute mal auf mich."
Zuerst zögerte ich aber als Jack dann einen großen Salat, einen Teller mit Vanillekipferl und einen Cappuccino bestellte, gönnte ich mir auch etwas.
,,Einen Cappuccino, einen Salat und eine Schokoladen Donut bitte."
Die Kellnerin bedankte sich und ging fort.
,,Du bist also eher der Schokoladentyp nicht war?"
Verlegen nickte ich. Schon als ich ein Kind war, war ich mehr der Schokoladentyp und bis heute steht Schokolade immer noch auf der ersten Stelle.

,,Na gut, ich wollte dir ja noch etwas zeigen."
Er holte sein Handy aus seiner Hosentasche hervor und tippte darauf herum. Neugierig schaute ich ihm dabei zu. Dann zeigte er mir einen kleinen Bericht den er selbst zusammen gefasst hatte.
,,Was soll das sein?"
Als er anfing zu grinsen wurde mir unwohl.
,,Ich habe die ganze Nacht recherchiert und habe den Lebenslauf des Mannes der auf den Bildern des Mädchens zu sehen war herausgefunden."
Ich musste erst realisieren was Jack gerade gesagt hatte.
,,Nein...oder?"
Fragte ich ungläubig und hoffte das es gerade kein dummer Scherz von ihm war.
,,Doch!"
,,Omg Jack das ist wundervoll!"
Sein zufriedener Gesichtsausdruck war noch von weitem erkennbar.