Kapitel 3

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Kapitel 3 – Storm

Als ich am nächsten Morgen wach werde, schleicht sich ein Grinsen auf meine Lippen. Der Gedanke, Heart heute wieder zu sehen, macht mich glücklich. Ich schalte den Wecker aus, gehe ins Bad und stelle mich unter die Dusche. Das heiße Wasser prasselt meinen Rücken hinab und ich fahre mir über meine Haare. Als ich aus der Dusche aussteige, gehe ich zu meinem Kleiderschrank. Ich entscheide mich schlussendlich für ein lockeres weißes Shirt und eine Schwarze enge Jeans. Da draußen der Wintereinbruch herrscht, ziehe ich mir noch einen grauen Hoodie und meine schwarze Jacke über. Meine Gitarre lege ich behutsam in ihre Tasche, ziehe mir diese dann über die Schultern und verlasse das Haus.

Ich blicke in den Himmel aus dem weiße glitzernde Schneeflocken fallen. Grinsend strecke ich die Zunge raus, um eine Schneeflocke zu fangen. Der Winter gehört definitiv zu meinen Lieblingsjahreszeiten, alles funkelt und schimmert und erinnert an Weihnachten. Mit guter Laune laufe ich zum Café und davor halte ich noch schnell an einer kleinen Bäckerei. Ich hole Lilith, Heart und mir eine Kleinigkeit zum Frühstück. Als ich die Tür des Cafés betrete, umgibt mich erneut diese wohlige Wärme, die sich nach zu Hause anfühlt und ein strömender Duft von frisch gekochten Kaffee. Ich ziehe mir meine Mütze vom Kopf und schüttel mir den Schnee aus den Haaren. Als ich nach oben blicke, sehe ich Heart an der Theke stehen. Ich schenke ihm mein süßestes Lächeln und ich kann es förmlich spüren, wie sich seine Wangen vor Hitze rot färben. Schnell hänge ich noch meine Jacke an die Garderobe und gehe dann auf Heart zu, doch von Lilith ist keine Spur zu sehen. Ich hole einen Zettel und einen Stift raus und beginne zu schreiben.

Guten Morgen Heart. Ich habe uns Frühstück besorgt. Ich hoffe du magst Schokodonuts. Wo ist Lilith? Und wo sind deine Hörgeräte?

Zögerlich nimmt er den Stift in die Hand und beginnt zu schreiben. Und während ich ihn dabei beobachte, wird mir erst einmal bewusst, wie nervig das Hin und Her schreiben für ihn sein muss, wenn er seine Hörgeräte nicht trägt. Doch da kommt mir wieder ein Einfall, den ich gestern Abend in die Tat umgesetzt habe. Heart reicht mir den Zettel sowie den Stift zurück.

Lili kommt gleich, ich werde den Laden gleich schon aufmachen. Und woher wusstest du das Schokodonuts meine Schwäche sind ;) Und meine Hörgeräte habe ich vergessen.

Ich schaue ihn mit einem siegessicheren Grinsen an und reiche ihm die Tüte. Derweil gehe ich auf meine kleine Bühne und schließe mein Equipment an. Im Augenwinkel sehe ich, wie Heart bereits ein Schild bastelt und dieses danach auf geöffnet dreht. Ich schaue es mir an, welches mich leicht schmunzeln lässt.

Hallo mein Name ist Heart und ich bin schwerhörig. Es wäre sehr lieb, wenn ihr mir eure Bestellungen auf das iPad eintippt. :).

Ich beginne mit dem Spielen und entscheide mich erstmals für eine ruhige und gemütliche Melodie. Die ersten Gäste treten ein und es scheint kein Problem mit Hearts Schwerhörigkeit zu geben. Die Gäste begrüßen ihn mit einem herzlichen lächeln und er bereitet alle Bestellungen vor. Ich fokussiere mich auf meinen Gesang und darauf, die Gäste zu unterhalten, die meine Musik sehr zu genießen scheinen. Vier Jugendliche betreten gerade das Café und bereits beim Hereinkommen, sind sie nicht gerade leise. Ich versuche, ihnen wenig Beachtung zu schenken, doch behalte sie und besonders Heart im Auge. Bei der Gruppe handelt es sich um zwei Mädchen und zwei Jungen. Heart beginnt auf dem iPad zu tippen und hat dabei ein Lächeln auf den Lippen. Jedoch beginnt der Erste von ihnen bereits mit dem pöbeln, was mich hellhörig werden lässt. Denn anscheinend ist das der Anführer der Gruppe, immer wieder schnippt er mit seinen Fingern vor Hearts Augen um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

>>Was soll der Scheiß, rede gefälligst mit uns, statt auf dem Ding zu tippen<<.

Meine Aufmerksamkeit und die der Gäste sind nun komplett auf Heart und den Jugendlichen gerichtet. Im Blickwinkel sehe ich seine Hand, wie sie zu zittern beginnt und sich sein gesamter Körper anspannt. Er zeigt auf das Schild und versucht weiter zu tippen, doch ich sehe das er mit sich kämpfen muss.

The Sparkle In Our HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt