Überraschung

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Eine Bewegung neben mir lässt mich am nächsten Morgen aus dem Schlaf auffahren und ich sehe mich verwirrt um.
Wo bin ich und wie bin ich hierher gekommen?

,,Hallo?", ich stupse die Schulter des Haarschopfes, der wohl zu demjenigen gehört, der an meinem Bett sitzt und mit dem Kopf auf meiner Matratze schläft, vorsichtig an.

,,Ja hmm?", seufzt dieser jemand und sieht gähnend auf.

,,AAAAAH", entfährt es mir und ich rutsche automatisch ein Stück von ihm weg. ,,Was machst DU denn hier?!"

,,Schlafen. Wonach sieht es denn sonst aus?", gibt er langsam zurück und fährt sich mit den Händen durch die verwuschelten Haare.

,,WARUM HIER?!", ich werde laut und ziehe die Decke bis unter mein Kinn.

Er hat mich zwar immerhin nicht ausgezogen, aber irgendwie fühle ich mich nicht wohl, wie er so nah neben mir ist und scheinbar die ganze Nacht an meinem Bett verbracht hat.

,,Bin eingeschlafen, sorry", murmelt Jungkook und steht von dem Stuhl auf, den er sich herangezogen hat. ,,Passiert nicht nochmal, Indianerehrenwort."

Er hält mir den kleinen Finger zum Schwur hin und sieht mich aus zusammengekniffen Augen heraus an.
Scheinbar hat er heute Nacht nicht wirklich viel geschlafen.

,,Was zur Höhle redest du da?", frage ich mit hochgezogenen Augenbrauen.

,,Ach, ich hab doch keine Ahnung", seufzt Jungkook und reibt sich über das Gesicht. ,,Ich bin zu müde und du hast mich errschreckt mit deinem Schrei."

,,ICH HAB DICH ERRSCHRECKT?", lege ich los, doch er unterbricht mich indem er sich zu mir hinunterbeugt und mir die Hand auf den Mund legt.

,,Ara", sagt er leise. ,,Es ist 7 Uhr morgens, kannst du mich vielleicht erst später anschreien?"

Ich sehe ihn finster an, bevor ich ihm mit meiner Zungenspitze über die Handfläche lecke und er schnell die Hand wegzieht.

,,Hast du mich gerade abgeschleckt?", fragt er angeekelt und wischt sich mit der Hand über seine Jogginghose.

,,Sei froh, dass ich dich nicht gebissen hab", zische ich zurück und schwinge die Beine über die Bettkante, um aufzustehen.

,,Wo willst du hin?", will Jungkook mit gerunzelter Stirn wissen.

,,Das geht dich garnichts an", gifte ich ihn an und merke, dass ich mein Temperament wieder etwas bremsen muss.

,,Ich geh nach Hause", füge ich also etwas ruhiger hinzu und greife nach meinem Handy, das auf dem Nachtisch liegt. ,,Die Schwestern werden mich umbringen. Ich darf über Nacht nicht wegbleiben und je später ich zurückkomme, desto schlimmer wird es. Soomin sollte das eigentlich auch wissen."

,,So ein bisschen Ärger schreckt dich ab?", er tritt einen Schritt auf mich zu und versperrt mir so den Weg zur Tür.

Ich sehe zu ihm auf, uns trennen nur ein paar Zentimeter.
Ein Geruch von Waschmittel und Parfum steigt mir in die Nase, als wir so nah voreinander stehen und ich blinzle ein paar Mal irritiert, um mich nicht von seinem einnehmendem Geruch davontragen zu lassen und meine Gedanken wieder zurück in die Gegenwart zu befördern.

,,Mich schreckt nichts ab", gebe ich herausfordernd zurück. ,,Aber ich will nach Hause, also lass mich gehen."

Jungkook tritt sofort zur Seite und gibt mir somit meinen Weg wieder frei.
Als ich die Hand auf die Türklinke lege, drehe ich mich noch einmal zu ihm und und er sieht mich mit schief gelegtem Kopf neugierig an.

,,Wieso warst du die ganze Nacht bei mir?", frage ich ernst.

,,Ich wollte nicht, dass du heut morgen aufwachst und Angst bekommst. Immerhin kennst du es ja nicht, wenn du an einem anderen Ort schläfst, nehme ich an", gibt Jungkook ehrlich zurück.

My secret SaviorWhere stories live. Discover now