-Kapitel 36-

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~Sicht von Zak~

Die Sonne ging unter, ich saß auf einem Dach und zählte das Geld, das ich gerade im Markt von ein paar Leuten stibizt hatte. 35 Euro. Ich steckte das Geld zufrieden ein und sah vom Dach aus, Lylla mit ihren Freundinnen vorbei laufen. Bevor ich mich verstecken konnte, sah Lylla mich, sagte etwas zu ihren Freundinnen und kam zu mir hoch. Ihre Freundinnen gingen weiter. ,,Hey" , sagte sie und setzte sich neben mich auf die Dachkante. ,,Hey" , begrüßte ich sie, ohne sie anzusehen. ,,Wo warst du? Ich dachte, du würdest kommen!" Ich sah sie immer noch nicht an. ,,Habt ihr gewonnen?" , fragte ich. ,,Ja... in letzter Sekunde" , antwortete sie. ,,Cool" Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen, weil ich wusste, ich würde nur Enttäuschung und Wut sehen. ,,Kannst du mich bitte ansehen" , sagte sie traurig. Ich zögerte und sah sie schließlich an. Sie schaute mich traurig und enttäuscht zugleich an. Ich wollte mich entschuldigen, doch sie kam mir zuvor: ,,Zak, was auch immer mit dir los ist, ich hoffe du kriegst es in den Griff" Ihre Stimme war sanft. ,,Ich hoffe, wir sehen uns wieder, falls du morgen wieder nicht kommst, um dich zu verabschieden..." Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und kletterte die Leiter wieder runter. Ohne meinen Blick zu erwidern, war sie weg. Ich sah ihr, ohne ein Wort nach. Wieso hast du ihr nicht gesagt, dass du da warst und dich für sie gefreut hattest, wieso Zak? Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Und schon wieder lässt du sie gehen! Geh ihr nach! Nein, sag ihr morgen, was du ihr die ganze Zeit sagen willst! Nein! Du bist ein schlechter Junge! Du bist ein Dieb, sie könnte wegen dir in Gefahr kommen! Lass sie einfach gehen! Sie soll doch in Sicherheit sein, nicht? Aber wann wirst du sie jemals wiedersehen? Es könnte das letzte Mal sein, bro! Du bist so ein Weichei! Und du fragst dich dann, wieso alle dich verlassen!? Du bist ein Niemand! Meine Gedanken wurden immer lauter, deswegen setzte ich meine Kapuze auf, die Kopfhörer im Ohr, sprang ich geschickt vom Dach und lief die Straße entlang.

~Sicht von Unbekannt~

Ich hatte mein Tuch vor dem Mund und stieg auf mein Motorrad. Shadow saß in dem ersten Auto vor mir und Kai saß am Steuer. Das große Garagentor öffnete sich und die ersten Autos und Motorräder wie ich, fuhren los. Die Räder schlugen hart auf Steinen, Ästen und ein paar kleinen Schlaglöchern auf dem Waldboden auf. Wir bremsten, als wir nahe genug waren und gingen leise zu Fuß weiter. Meine Männer umstellten das Baumhaus. Auf einmal fühlte ich mich schlecht. Sie sind doch bloß Teenager...

~Sicht von Blake~

Ich hörte knackende Äste, Rascheln von den Büschen und des Rasens, flüsternde Stimmen. Erschrocken wurde mir klar, sie waren schon da! ,,Lu! Nathan! Runter und Klappe!" , befahl ich leise und setzte mich auf den Boden, sie taten es mir verwirrt nach. ,,Blake, was ist-" Ich unterbrach Lucy mit einem Zischen. ,,Psst! Sie sind hier!" Nathan sah mich erschrocken an. ,,Ich habe eine Idee!" , flüsterte ich so leise, wie es ging. ,,Ich lenke sie ab und ihr verschwindet von hier!" Ich wollte schon los, doch Lucy hielt mich auf. ,,Ich verlasse dich nicht!" Nathan stimmte ihr zu. Ich sah sie beide unsicher an. ,,Okay, aber was machen wir jetzt?" , fragte ich sie leise. ,,Wir haben zu dritt keine Chance sie zu besiegen!" ,,Wer sagt, dass wir sie besiegen müssen? Wir müssen nur so lange kämpfen, bis es eine Möglichkeit gibt zu fliehen!" , sagte Nathan. ,,Wir müssen ja nicht kämpfen. Wir könnten vielleicht verhandeln?" ,,Man kann nicht mit ihm verhandeln!" , sagten ich und Nathan gleichzeitig zu Lucy. ,,Wieso seid ihr euch so sicher?" , fragte sie verwirrt. ,,Nathan hat mir gesagt, dass Shadow mit ihnen arbeitet!" , sagte ich ihr und sah wütend aus.,,Wer ist Shadow?" , fragte sie leicht beschämt, weil man ihn ja eigentlich kennen sollte. ,,Shadow ist ein Gestaltwandler wie wir, aber ein Verräter! Damals, als es noch Versammlungen gab, brach er das Gesetz, sich von den nicht besonderen Menschen fernzuhalten und tötete denjenigen, der einen von uns gesehen hatte. Der Hüter schickte ein Rudel um ihn aufzuhalten... die Jagd ging fast 50 Jahre..." , ich brach ab. Sie verstand und sagte: ,,Okay, Danke Blake, dass du es mir erzählt hast! Ich hasse Verräter! Dann müssen sie nur so lange abgelenkt sein, dass wir abhauen können" ,,Aber wie?" , fragte Nathan. ,,Was ist, wenn wir ihnen vortäuschen könnten, dass es einen Geist gibt! Naja, die Doofen fallen darauf rein! Und wir schleichen uns dann weg" , schlug ich vor. ,,Was für eine Fantasie hast du denn?" , fragte Lucy. ,,Aber sie gefällt mir!" Nathan grinste. ,,Also los."

The Shapeshifters The Hunters |*Band 1*|Where stories live. Discover now