Alte Bekanntschaft.

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- Paulines Sicht -

"Dir ist klar, dass uns jetzt nie wieder jemand hier stören kann?" flüsterte Taddl in mein Ohr, nachdem ich Hannah zu Marie geschafft hatte und wir gerade in seine Wohnung gingen. Sofort bekam ich eine Gänsehaut.
"Ist mir bewusst." Ich schaute auf den Boden, doch er hob mein Kinn an, sodass ich in seine tiefblauen Augen blicken konnte. Ein großes Verlangen war darin zu sehen. Eine Weile starrten wir uns nur an, bis er seine Lippen schnell auf meine legte.
[...]
"Wenn man überlegt, dass Ardy und Marie auch genau hier Sex hatten ist das ziemlich komisch." Taddl lachte laut los.
"Lach nich' so." Ich boxte ihm auf den Bauch.
"Die werden das jetzt wohl nicht mehr tun."
"Die werden dank Hannah überhaupt keine Zeit mehr haben." dachte ich mir.
"Als ob. Dafür ist immer Zeit."
"Ist mir eigentlich auch egal. Mich interessiert doch das Sexleben meiner Schwester nicht." War schon irgendwie komisch.
"Gehen wir dann noch mit den anderen Essen?" Ich nickte und lief in Richtung Bad um zu duschen. Das Wasser floss auf meine Haut und ich genoss es richtig. Duschen ist einfach toll.
"Beeil dich. Felix stresst."
"Lass ihn stressen, ich brauch noch 15 min." Wenn ich etwas hasse, dann wenn mich jemand stresst. Ich brauch nunmal meine Zeit um nicht auszusehen wir der letzte Penner.
"Na endlich!" motzte Felix, als wir dann unten an der Tür ankamen. Es standen bereits alle draußen, die mit gingen. Sogar Marie, Ardy unf Hannah kamen mit. Ich glaube das war das erste Essen, das sie seit der Geburt von Hannah mitmachten.

- Maries Sicht -

Endlich mal wieder mit meinen Freunden Essen gehen. Es hatte mir wirklich total gefehlt. Hannah lag im Kinderwagen und beobachtete Felix' Gesicht, da er seinen Kopf beim laufen immer wieder halb in den Kinderwagen hinein steckte. Sah' wirklich komisch aus, doch Hannah schien es zu gefallen.
"Wir haben euch vermisst." sagte Luna, die neben mir her lief.
"Ich euch auch. Du glaubst nicht, wie froh ich bin hier zu sein."
"Doch, glaub ich dir." Wir lachten beide kurz.
"Sie sieht aus wie Ardy."
"Kommt eben mehr nach dem Papa, als nach mir."
"Was ist mit mir?" mischte sich Ardy ein, als er seinen Namen hörte.
"Sie sieht aus wie du, sagte ich."

"Ich hatte vergessen, wie gut es hier schmeckte." Mein Mund war zwar mit Nudeln voll, doch das musste einfach mal gesagt werden. Hannahs Geschrei hielt mich dann jedoch vom Essen ab und ich begann sie zu füttern. Wenn man eins immer mit haben sollte, dann Babynahrung. Sie beruhigte sich tatsächlich ziemlich schnell und schlief ein. Wir saßen schon ziemlich lang und meine Blase machte sich bemerkbar. Ich stand auf und ging Richtung Toilette, doch mich hielt jemand am Handgelenk fest. Mir stockte der Atem, als ich sah, wer es war.
"Was willst du?" fauchte ich.
"Mit dir reden."
"Gibt nichts zu reden, Ben." Eine kurze Stille entstand.
"Mit wem bist du hier?" Ich zeigte zu dem Tisch meiner Freunde.
"Kinderwagen? Von wem?"
Shit. Er wusste ja nichts davon, was auch besser war. Ich wollte nicht, dass er irgend etwas aus meinem Leben wusste.
"Geht dich nichts an." antwortete ich trocken und drehte mich um.
"Nicht dein ernst. Du hast dich nicht wirklich von dem Spasten da schwängern lassen?" Wut kam in mir auf und ich drehte mich wieder zu ihm.
"Und wenn? Was willst du machen? Mein Leben geht dich nen Scheiß an." Ich war wahrscheinlich etwad laut, denn Ardy stand auf einmal hinter Ben und schaute mich fragend an.
"Du bist so eine Schlampe."
"Sag das noch ein mal." knurrte Ardy hinter Ben und er drehte sich um.
"Dann was?" Zu spät. Ardy hatte ihm tatsächlich eine reingehauen. Ich stand geschockt da. Alles war still und ich schaute auf Bens blutige Nase.
"Schatz, es tut mir leid." sagte Ardy und kam zu mir.
"Du hast ihm grade eine reingehauen." sagte ich ungläubig.
Ben rappelte sich auf und stampfte wütend aus dem Restaurant.
"Dürfte ich sie bitte zu gehen?" fragte uns eine Kellnerin und wir verließen es schnell.
Alle schwiegen auf dem Heimweg. Ich hatte Ardy noch nie zuschlagen sehen und wollte das auch nicht. Es gibt meistens immer eine andere Lösung und Ben hatte eigentlich nichts getan.
In unserer Wohnung legte ich Hannah in ihr Bettchen und setzte mich auf die Couch im Wohnzimmer. Das war irgendwie zu viel. Erst taucht Ben wie aus dem nichts auf und dann schlägt Ardy ihn. Dieser kam übrigens auch und setzte sich neben mich.
"Warum hast du das gemacht?"
"Er hat dich Schlampe genannt. Niemand nennt mein Mädchen eine Schlampe." Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen.
"Versprich mir, dass du das nicht nochmal machst."
"Versprochen."
Ich kuschelte mich an ihn. Auch wenn es falsch war, was Ardy getan hat, es war schon irgendwie ein Liebesbeweis.

Smile back (Ardy ff)Where stories live. Discover now