Teil 15

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In diesem Beitrag soll es um die beiden Themen Tod und Verlust gehen

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In diesem Beitrag soll es um die beiden Themen Tod und Verlust gehen. Ich finde es immer sehr schade, dass über diese in unserer Gesellschaft einfach viel zu wenig gesprochen wird, weil dieses Schweigen dafür sorgt, dass Leute, die Angehörige verloren haben, sich mit ihrer Trauer völlig allein und auf sich gestellt vorkommen. Das sollte so nicht sein.

Ich kann sehr gut verstehen, dass vielen der Tod einfach Angst macht und deswegen über ihn ungern gesprochen wird. Niemand möchte dafür sorgen, dass die Person plötzlich in Tränen ausbricht, wenn man mit ihr über den einen Menschen sprechen möchte, der nicht mehr hier ist.

In meiner Familie war es so, dass über die Krankheit meiner Mutter nicht gesprochen wurde. Und das natürlich jeder für sich entscheiden. Und ich denke gerade bei meinem damaligen jungen Alter wollte man es eben bewusst nicht ansprechen. Ich persönlich würde es anders machen. Wir alle müssen damit rechnen, dass unsere Zeit irgendwann abgelaufen ist und wir diese Welt verlassen müssen. Auch Leute, die uns nahestehen, werden nicht ewig bei uns bleiben können. Ein bewusster Abschied kann einem so viel geben und erleichtert dann den Übergang in die Zeit, wo man weitermachen muss. Kinder können den Tod tatsächlich besser verkraften als Erwachsene.

Das wirkliche Bewusstsein darüber, was er zu bedeuten hat, kommt meistens sehr viel später. Und den Umgang mit dem Tod kann auf diese Weise viel sehr viel besser beigebracht werden. Auch im Sinne des Sterbenden ist es doch viel schöner, wenn er seine letzten Augenblicke mit seinen Liebsten verbringen und sich von ihnen verabschieden kann. An dieser Stelle ist das nur meine eigene Meinung. Wie ihr darüber denkt, bleibt euch überlassen.

Ich hatte lange mit großen Schuldgefühlen zu kämpfen und außer meiner Oma wollte niemand mit mir darüber ein Gespräch führen. Das hätte eigentlich die Aufgabe meines Vaters sein müssen und er hat es bis heute nie mit mir gemacht. Meine Oma sagt mir dann stets, dass ihm das sehr schwerfällt, aber meiner Meinung nach ist das trotzdem nicht richtig. Wenn man es nicht kann, sollte man sich woanders Unterstützung für das Kind suchen. Diese hatte ich nie. Sehr oft habe ich mich allein mit meinen Gefühlen gefühlt und wusste nicht wohin mit ihnen. Mir hätte es geholfen, mich mit anderen Kindern unterhalten zu können, die ähnliches durchgemacht haben. Man braucht diesen Raum, wo man darüber spricht, um den Tod verarbeiten zu können.

Es ist absolut nicht schlimm, wenn man selbst nach Jahren den Tod nicht verkraftet hat und einem nach wie vor das Herz wehtut und sich vor Schmerz zusammenzieht. Die Person hat einen sehr viel bedeutet und es ist so schade, dass sie nie mehr einen bedeutenden Moment mit dir erleben wird. Sie fehlt und der leere Platz wird von niemanden sonst eingenommen werden können. Wenn es um Trauer geht, gibt es nicht die richtige Antwort darauf, wie man sie zu verarbeiten hat und welchen Weg man da gehen soll. Das muss jeder für sich entscheiden. Ich habe gelernt, dass mir Rituale wie Briefe schreiben mir sehr guttun. Mein Buch ,,Du bist nicht allein!'' hat mir auch mehr als geholfen. Die ganzen Emotionen mussten raus und ich habe sie aufs Papier gebracht. Lasst euch bitte von niemanden einreden, wie ihr euch zu verhalten habt. Ihr seid es, die sich entscheiden, was genau euch hilft und wie ihr das Ganze angeht <3

Und kleiner Tipp: Nur wenn Kinder oder Erwachsene sich normal verhalten heißt es nicht, dass sie den Tod des Angehören bewältigt haben. Manche von ihnen nutzen es als Schutzstrategie oder ihnen wurde nicht beigebracht, wie man darüber entsprechend reden kann.  

Liebe Grüße

Natalia 

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