4.

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Y/n pov.

An einem schwarzen alten Honda civic hinter dem Club machten wir halt. Die Jacke hatte ich mir mittlerweile angezogen und mein Kinn in dem Kragen verkrochen. Meine Finger schlungen sich um den Stoff des Ärmels. Noch immer war das Zittern nicht vollkommen abgeklungen und noch immer war ich mit der Situation von vorhin überfordert.

,,Steig ein", sprach er knapp, öffnete die Fahrertür und ließ sich in den schwarzen Stoffsitz fallen.

Zögerlich kam ich seinen Worten nach, nahm auf den Beifahrerplatz platz. Nachdem ich mich angeschnallt hatte, musterte ich das Innenleben des Autos. Ran hatte den Motor bereits gestartet. Der Fußraum wurde mit LEDs beleuchtet und ein kleiner Duftbaum hing im Auto.

,,Seit wann hast du ein Auto?", fragte ich, sah aus dem Fenster.

Soweit ich wusste hatte Ran nur ein Motorrad und kein Auto. Aus dem Radio ertönte leise Musik. Ich hörte wie Ran einen Gang einlegte und losfuhr.

,,Seit ein paar Wochen", antwortete er knapp.

Seine Aussage nahm ich mit einem Nicken zur Kenntniss, schielte unsicher zu ihm herüber. Er sah so anders aus ohne Schuluniform. Er trug eine lockere schwarze Hose und ein enges schwarzes T-shirt. Seine Muskeln stachen leicht heraus und seine Arme wurden von blauen Flecken und kleinen Narben geziert.

,,Warum warst du da?", fragte ich die Frage, die mir seitdem Rückweg auf der Zunge brannte.

Unsicher fummelte ich an meinen Fingern rum. Ja Ran und ich verstanden uns in der Schule ganz gut, aber wir sprachen meist auch nur über schulische Dinge und nicht über private. Eine solche Begegnung wie diese, hatten wir noch nie und erhlich gesagt, war es mir auch ziemlich peinlich.

,,Zufall", war alles, was er sagte.

Stumm nickte ich, musterte ihn. Irgendwie hatte ich das Gefühl dass er log, aber ich wollte auch nicht weiternachfragen. Ich konnte mich glücklich schätzen, dass er mir überhaupt geholfen hatte, da musste ich nicht weiternachfragen.

Die restliche Fahrt schwiegen wir. Zum einem wusste ich nicht was ich sagen sollte und zum anderen hatte ich immer noch extreme Kopfschmerzen und fühlte mich schlapp. Bei einem Wohnblock machten wir halt. Als ich feststelle, dass es nicht mein Wohnblock war, kroch ungewohlt Panik in mir hoch. Was wenn er mir doch etwas tun wird? Er ist immerhin Ran Haitani und nicht nur irgend ein netter Klassenkamerad aus der Nachbarschaft.

,,Steig aus", befahl er in einem schroffen Ton, stellte den Motor ab und verließ das Fahrzeug.

Wie angewurzelt blieb ich sitzen. Was wenn er mir etwas tun will? - fragte ich mich. Meine Hände fingen an zu schwitzen und mich überkam erneut ein Zittern. Meine Atmung wurde erneut flacher und hektischer.

Schreckhaft zuckte ich auf, als sich die Beifahrertür öffnete. Der Haitani hielt mir seine Hand hin, murmelte irgendetwas vor sich her. Unsicher schnallte ich mich ab, schluckte, bevor ich seine Hand umgriff. Seine Hand war viel größer als meine und sie war so schön warm und weich. Ein seltsames Gefühl machte sich in mir breit. Es war nicht das erste mal, dass ich dieses Gefühl verspürte. Einmal als wir bei mir zu Hause waren um für Englisch zu lernen, hatte er seinen Kopf an meinem abgestützt und da hatte ich exakt das selbe Gefühl. Liebe war es definitiv nicht. Bei meinem Ex hatte es sich immerhin anders angefühlt.

,,Entspann dich. Ich wohne hier", versuchte er mich zu beruhigen, sah einen Moment lang in meine Augen und strich sanft über meinen Handrücken, bevor sich sein Gesichtsausdruck versteifte, er seine Hand von meiner löste.

,,Hmh", gab ich nur von mir, schloss die Beifahrertür und folgte ihm zum Haupteingang des Wohnhauses.

Er schloss dieses auf. Stumm folgte ich ihm durch den Flur und die Treppen hinauf. In der zweiten Etage machten wir halt. Erneut schloss er die Tür auf, dieses mal für die Wohnung und betrat diese. Erneut folgte ich ihm und schloss die Tür. Noch immer war ich nervös. Ich war in Rans Wohnung.

𝐼 𝑑𝑜𝑛'𝑡 𝑙𝑜𝑣𝑒 𝑦𝑜𝑢ᴿᴬᴺ ˣ ᴿᴱᴬᴰᴱᴿWhere stories live. Discover now