• 4 •

2.3K 234 413
                                    

• A D E L I A •

Die Fahrt nach seinem letzten Satz verlief still

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Die Fahrt nach seinem letzten Satz verlief still.
Anstrengend. Niedertrampelnd. Demütigend.

Für eine ganze Woche tauchte Daciano nicht mehr in unserem Anwesen auf. In dieser Zeit begann ich meine neuen Projekte für die neue Kollektion, die ich unter einem falschen Namen an den Markt brachte, um Menschen davon abzuhalten meine Marke zu boykottieren, nur weil sie wissen, wer ich war.

Es war ein warmer Abend im Juli, an dem mein Vater und meine Schwester zusammen auf der Terrasse miteinander erzählten. „Du weißt, dass er zu alt für sie ist, Papà" Die sanfte Stimme von Celeste bat meinen Vater um Hilfe, während sie nicht wusste, dass ich lauschte. Meine Retterin. Das war sie; immer. Die Retterin in der Not, die Erlösung, die helfende Hand.

Viele Jahre mussten vergehen, bis ich verstand, dass mein Schicksal keine Hilfe benötigte.

„Dafür ist er ein guter Mann. Celeste, deine Schwester ist außer Rand und Band. Ich hätte sie all die Jahre viel strenger erziehen sollen" Du hättest mich überhaupt nicht erziehen sollen, zischte meine innere Furie gedanklich.

Gerade als ich mich zu ihnen gesellte, Celeste meine Hand nahm und sie lächelnd küsste, klingelte das Telefon meines Vaters.

Sofort, nachdem er den Anruf annahm, weiteten sich seine Augen panisch. „Was?"

Celeste und ich legten die Stirn in tiefe Falten. „Das kann nicht sein. Nicht schon wieder. Wie? Wie er gestorben ist, du Holzkopf! Ein Autounfall?"

Eine dunkle Stimme in mir flüstert. Sie flüsterst schöne Worte. Worte, die ich verdiente.

Laut knallt mein Vater das Telefon auf den Tisch und bevor Celeste ihn liebevoll fragen kann, was genau ihren Papà so aufbrausend machte und ihm sagen kann dass er doch bitte auf seine Herzprobleme achten soll, hören wir die Türen eines Autos aus dem Hof zuklappen.

Aus dem großen Vorhof führte ein betonierter Weg direkt in den Garten. Diesen Weg lief der gefährliche Mann, dessen Blick so eisern, dessen Haltung so stolz und dessen Ausstrahlung so autoritär war wie von keinem anderen Menschen dieser Welt.

Erhaben und mit einer so furchteinflößenden Aura stellte sich Daciano vor meinen Papà, dessen Augen ihn erschöpft betrachteten.

„Capone" Auf Papàs Begrüßung reagierte Daciano nur mit einem Nicken. Celeste hatte sich mittlerweile aufrechter hingesetzt, wie die vornehme Anstandsdame, die sie war. Ich stand weiterhin neben ihrem Stuhl und beobachtete die Szene vor mir neugierig.

Bogotás InfernoWhere stories live. Discover now