Ich muss zurück

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Tage, Wochen und Monate sind vergangen und ich weiß, nicht mehr lange kann ich, untergetaucht in diesem wunderschönen Haus in Schweden welches mir meine Oma vererbt hat, sein. Ich muss zurück, ich muss mich allem stellen.

Es vergingen nun fast drei Monate und ich habe diese Zeit gebraucht. Auch, wenn mich vermutlich ziemlich viele Leute hassen und mich nicht verstehen werden, war es mir wichtig diese Zeit zu nehmen. Nicht nur für mich, auch für Carlos. Ich hoffe sehr, dass auch er sich Gedanken gemacht hat wie das alles weiter gehen soll. Ich habe das auf jeden Fall.

Mein Handy hatte ich die ganze Zeit aus. Trotzdem bin ich natürlich nicht verrückt und bin mit meiner Tochter an einem Ort den niemand kennt, ohne eine Absicherung. Ich habe mir ein anderes Handy besorgt, mit einer anderen Nummer, falls irgendetwas sein sollte. Ich habe regelmäßig mit meiner Mum und Charlotte gesprochen. Die beiden mussten mir aber versprechen, Carlos gegenüber nichts zu sagen. Außerdem musste ich dann doch hin und wieder online schauen was ich verpasse und ob die Presse was schreibt. Tatsächlich hielten sich die Beiträge mit Spekulationen im Rahmen worüber ich sehr froh bin. Auf Carlos Instagram-Profil war es ruhig, dennoch konnte ich durch seine Storys und Beiträge erkennen, dass er zusammen mit seiner Familie auf Ibiza ist. Hin und wieder postete er Erinnerungsbilder von uns welche mich immer und immer wieder direkt zum heulen gebracht haben.

Ehrlich gesagt vermisse ich ihn - oder vielleicht auch nur die Erinnerung an uns. Egal wie, so langsam bekomme ich ein schlechtes Gewissen in Bezug auf Ema. Sie entwickelt sich so schnell, sie krabbelt schon und auf alles was sie sieht zeigt sie und ihre Augen werden ganz groß. Carlos sollte diese Momente auch erleben dürfen. Ich habe versucht, so viel wie möglich, auf Video aufzunehmen sodass er es irgendwann sehen kann.

An diesem Morgen stand ich auf und packte direkt die Koffer zusammen. Auch wenn ich weiß, es war die richtige Entscheidung, bin ich mir nicht sicher wie Carlos das ganze sieht. Begeistert über mein Verschwinden wird er sicher nicht sein.

Ich habe mit Carlos Mum gestern gesprochen und sie war einverstanden, dass ich nach Ibiza komme und Carlos dort wieder treffe. Ich bin froh ihre Unterstützung zu haben, ich glaube, dass dieser Ort der richtige ist, um über alles zu sprechen. In unser Haus in Madrid möchte ich erst einmal nicht.

Nervös schaue ich aus dem Fenster des Flugzeuges welches sich gerade im Landeanflug befindet

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Nervös schaue ich aus dem Fenster des Flugzeuges welches sich gerade im Landeanflug befindet. "Gleich siehst du deinen Dad wieder, meine Maus" flüstere ich Ema zu und streichle ihr über den Kopf. Sie liegt schlafend in meinen Armen, worüber ich sehr froh bin, denn so merkt sie nicht, dass ich jetzt, so kurz vor der Ankunft, ziemlich Angst habe.

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