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Er versucht etwas die Stimmung zwischen uns beiden zu lockern, indem er versucht smalltalk mit mir anzufangen.
Jule: „Wie alt bist du?"
Ich: „Ich bin 15."
Jule: „Du gehst noch zur Schule, richtig?"
Ich: „Ja."
Zum Glück kam Nico auch wieder denn es war ziemlich unangenehm.
Nico: „Du darfst das ganze Wochenende bleiben, falls du möchtest."
Ich gehe auf ihn zu und umarme ihn.
Ich: „Danke Nico. Du bist der beste!"
Nico: „Das hab ich gerne gemacht. Es freut mich, dass ich dich noch länger bei mir habe." Zufrieden lächele ich Nico an.
Jule: „Können wir zocken?"
Nico: „Ist das für dich ok, Lisa? Möchtest du mit zocken? Wir zocken Fifa."
Ich: „Ich würde mich gerne hinlegen, wenn das okay ist?"
Nico: „Klar! Die Treppe hoch und dann die zweite Tür auf der rechten Seite."
Ich: „Danke!"
Ich gehe also hoch. Ein schön gestaltetes Gästezimmer erwartet mich. Man fühlt sich direkt wohl. Ich versuche ein wenig zu schlafen, schaffe es aber nicht. Demnach nehme ich meine Kopfhörer, die mir Markus zum Krankenhaus gebracht hat und höre Musik. Die Melodie der Musik lässt mich an alles noch einmal zurück denken. An den Tot meiner Mutter, daran wie schlecht es mir geht und auch an meinen misslungenen Suizid versuch. Tränen laufen mir die Wangen runter. Unerwartet platzt Nico ins Zimmer. Schnell drehe ich meinen Kopf, in der hoffen drauf er würde nicht bemerken wie ich weine.
Nico: „Ich habe geklopft..."
Der Versuch misslingte da er sich neben mich auf's Bett setzt.
Fuck!
Ich nehme mir die Kopfhörer aus den Ohren worauf hin er mich ohne einen Ton zu sagen in den Arm nimmt. Das zerstört mich komplett. Ich breche in Tränen aus. Er streichelt mir über meinen Rücken um mich zu beruhigen. „Shhhh kleine! Alles wird gut! Ich versprech's! Was auch immer dich gerade belastet, wir werden es zusammen durchstehen! Ich lass dich nicht allein!", flüstert es und gibt mir anscheinend einen Kuss auf meinen Kopf.
Ich wünschte ich könnte das immer fühlen!
Er löst sich aus der Umarmung, legt seine Hände an meine Wangen und schaut mir in die Augen. „Hast du verstanden? Ich lass dich nie mehr alleine!", sagt er in einem Ton, der sehr ernst dennoch liebevoll klingt. Seine Haselnussbraun Augen wirken wie Beruhigungsmittel auf mich. Erneut nimmt er mich in den Arm. Wir sitzen für mindestens 5 Minuten da bis er sich löst. „Ich will dich nicht alleine hier oben lassen. Bitte komm mit runter. Wir würden auch einen Film schauen."
Warum hat er auf einmal Angst um mich?
Ich: „Warum das ganze?"
Er: „Darf ich?"
Er zeigt auf meinen Arm und schon ist mir alles klar. Er hat die Klinge im Müll gefunden. Nicht gut! Ich nicke da ich keine wirkliche andere Wahl habe. Vorsichtig krempelt er den rechten Ärmel meines Pullovers hoch.

‼️TW SVV‼️
Viele Schnitte kommen zum Vorschein. Er macht den linken Ärmel auch hoch. Tief Atmet er ein und wieder aus.
Er: „Das-"
Schweigend schauen wir uns an. Er dreht meine beiden Arme um sich die Unterseiten anzuschauen, die auch voller Wunden sind.

Vorsichtig zieht er die Ärmel meines Pullovers wieder runter, nimmt meine Hand und geht mit mir runter zu Jule auf's Sofa.

Ich will sterben doch ich kann nicht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt