Fünfundvierzig

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„Und er hat dich ganz sicher nicht genervt?", argwöhnisch hob Iwaizumi eine Augenbraue an, als er als erstes durch deine Haustüre spaziert kam.

Oikawa warf dir einen entschuldigenden Blick zu, doch du belächeltest es einfach.

„Wann nervt Tōru denn nicht?", schulterzuckend hobst du die Hände.

Entrüstet hielt sich Oikawa die Brust und demonstrierte dir so seine verletzte Seele, doch dann weiteten sich seine Augen schlagartig, als ihn die Erkenntnis traf.

„RISAAAA-CHAAAN", er warf sich auf dich und schmiegte seine Wange an deine. Genervt schobst du den argentinischen Setter von dir und verzogst das Gesicht.

„Lass es mich nicht bereuen, Shittykawa!", erfolgreich hattest du ihn dir vom Leib gehalten. Selbstverständlich mit der Hilfe des ehemaligen Asses, der seinen besten Freund am Kragen hielt.

„Wo ist denn das Geburtstagskind?", fragte dieser nachdem er seinem Kumpel eine verpasst hatte.

Trotz reibender Beule, schlich sich ein sanftes Lächeln auf Oikawas Lippen, wenn er an seinen Sohn dachte.

„Ren ist beim Spielen eingeschlafen, aber so langsam könnten wir ihn doch wecken oder?", fragend blickte er in deine Richtung und du nicktest ihm bestätigend zu.

Die beiden Männer begaben sich in Ren's Kinderzimmer, währenddessen klingelte es erneut an der Türe.

Diese öffnetest du und sahst Osamu, der genervt sein Nasenbein massierte. Schmunzelnd blicktest du ihm über die Schulter, um den Grund seiner Misere zu erkennen.

Atsumu und Hinata hatten Bokuto so sehr geärgert, dass dieser in seinen Deprimodus verfiel.

„AMAMIIII-CHAAAAN – AM BESTEN IHR LADET MICH WIEDER AUS", heulte er und blickte theatralisch in die entgegengesetzte Richtung. Fragend sahst du zu Sakusa, der wohl der einzige war, den das Ganze nicht in Mitleidenschaft zog.

Seufzend stießt du die Luft aus und wandtest dich zum weinerlichen Spieler.

„Aber Bokuto, ohne dich würde die Party doch überhaupt keinen Spaß machen. Ren redet nur noch über dich, wie toll du spielst.. aber wenn du lieber gehen und alleine die Zeit verbringen möchtest dann-"

„Sie ist gut", anerkennend flüsterte Atsumu seinem Bruder diese Worte zu, dieser nickte nur bestätigend. Denn man konnte Bokuto deutlich ansehen, wie geschmeichelt er sich dabei fühlte.

„A-Alsooo wenn ihr darauf besteht und ihr ohne mich alles absagen wollt, dann bleibe ich natürlich!"

„Keiner hat von absagen gesprochen", desinteressiert schob sich Sakusa an ihnen vorbei.

„DOOOOCH HAT SIE – NICHT WAHR AMAMI-CHAN?"

Verwundert blinzeltest du und zweifeltest seine Wahrnehmung an, dennoch nicktest du und das Strahlen seinerseits ließ die Sonne glatt blass aussehen.

Grinsend sahst du ihm hinterher, als er lauthals herumbrüllte.

„WOOO IST DENN MEIN LIEBLINGSCHAMPPPP?"

Missmutig warf Osamu deinem Exfreund einen genervten Blick zu. Ihm war nur allzu bewusst, wie der argentinische Nationalspieler dich ansah. Und diese Blicke gefielen ihm ganz und gar nicht.

Bestimmt und mit voller Absicht, legte er seinen Arm auf deine Schulter und verschränkte eure Finger miteinander.

Oikawa schnaubte genervt und wandte sofort den Blick ab. Er konnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr ihm der Miya auf den Sack ging.

„Sollte das nicht eigentlich ein Kindergeburtstag werden? Wieso ist hier außer Ren, kein weiteres Kind?" Iwaizumi sah fragend in Oikawa's Richtung, der diesen Ausflug organisiert hatte. Wenn es nach dir gegangen wäre, hättest du einen gemütlichen Tag zuhause, mit Kuchen und Deko verbracht. Immerhin hatte Ren noch nicht allzu viele Freunde in Japan. Das mit den großen Kinderpartys wäre wohl erst nächstes Jahr losgegangen.

„Sind doch genug Kinder anwesend", trocken warf Sakusa seinen Satz mit ein und ließ dich schmunzeln. So ganz Unrecht hatte er nicht. Die meisten der MSBY Black Jackals Spieler, die hier anwesend waren, benahmen sich tatsächlich wie Kinder.

„Warte, er kommt gleich", am Bahnhof angekommen, saht ihr euch ebenfalls neugierig um. Du fragtest dich, auf wen Oikawa wartete.

Freudig winkte er einem Mittelschüler zu, oder vielleicht doch einem Oberschüler.. du konntest es nicht einschätzen. Deine Augen verengten sich, als du die vertraute Gestalt erblicktest. Ehe dich die Erkenntnis einholte und dich fassungslos die Augen weiten ließ.

„Takeru?", kaum hattest du seinen Namen ausgesprochen, schoss sein Blick in deine Richtung.

Die Begrüßung seines Onkels ignorierend, sah er dich überrascht an und ein glückliches Strahlen tänzelte in sein Gesicht.

„Risa-nee?!"

Du hättest beinahe schon die zuckersüße Anrede vergessen, die dir der Neffe deines Exfreundes zu Schulzeiten verpasst hatte. Der kleine Junge, der dir immer bis zur Brust ging und dir jedes Mal eine herzliche Umarmung schenkte, war nun ein Teenager, der dich um ganze 20cm überragte.

Oikawas Planung war nicht von schlechten Eltern und gespart hatte er auch nicht.

Sobald ihr eurem Ziel immer näher kamt, funkelten Ren's Augen vor Freude. Denn er erkannte bereits, was für heute anstand.

Du warst beeindruckt und empfandest ebenfalls einen leichte Euphorie, als ihr durch die Tore des Universal Studios schreitet und in eine Welt des Nintendos eingetaucht wart. Fasziniert sahst du dich um und bemerktest einen Arm um deine Schultern, der definitiv nicht zu deinem Freund gehörte.

Neben dir stand niemand geringeres als Oikawa und er strahlte übers ganze Gesicht. Links von ihm stand Ren, dessen Hand er hielt und auch ihm ein aufrichtiges Lächeln schenkte.

„Und gefällt euch meine Überraschung. Happy Birthday, kleiner Mann", lachte er und wuschelte ihm einmal durchs Haar, nachdem er seine Hand losließ. Auch deine Mundwinkel zuckten nach oben, doch so schön der Moment auch war.. nachdem du das deutliche Knurren neben euch vernahmst, entferntest du vorsichtig Oikawas Arm von deinen Schultern.

„Ich bin wirklich beeindruckt, Tōru!"

Decisions - Miya Osamu x OC/ReaderWhere stories live. Discover now