Kapitel 6

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-Poppys Sicht-

Ungeduldig lief ich vor dem Kamin auf und ab, bis sich endlich die Flammen grün färbten und Julian aus dem Kamin stolperte.

„Guten Tag Julian.", schmunzelte ich und schüttelte kurz den Kopf.

„Dir auch einen guten Tag. Die Schule hat doch noch gar nicht begonnen. Warum benötigst du die Hilfe eines, wie nanntest du es? Erfahrenen Heilers? Bist du nicht erfahren genug? Ich meine ja nur, du warst hier bereits angestellt als ich noch Schüler war.", erwiderte er leicht überrumpelt und klopfte sich den Ruß von der Robe.

„Julian es gibt Dinge da hilft selbst meine jahrelange Erfahrung hier in Hogwarts nicht. Du weißt selbst ich rufe dich nur wenn es wirklich wichtig ist.", meinte ich leicht verzweifelt und sah flehend zu ihm hoch.

„Ich weiß. Seraphina ist ja nicht mehr greifbar.", grummelte er kaum hörbar und schnitt eine Grimasse. Bedauerlicherweise war an seiner Aussage durchaus etwas Wahres dran. Bevor ich Julian rief, war Seraphina meine erste Anlaufstelle. Beide waren begabte Heiler und auf eine sonderbare Art waren sie wie Kinder für mich.

„Julian..."

„Schon gut ich nehme es dir nicht übel. Ich kann es durchaus verstehen. Nun um welches Problem handelt es sich?", unterbrach er mich leicht lächelnd und legte den Kopf schief.

„Vergewaltigung.", wisperte ich und ging voraus zu Hermiones Bett. Julian zog scharf die Luft ein als er sie erblickte und schluckte schwer.

„Ich hatte immer die leise Hoffnung so etwas nie wieder sehen zu müssen.", flüsterte er leise. Vorsichtig nahm er Severus Umhang von Hermiones geschundenen Körper und besah sich die Blessuren an ihrem Hals und den Armen genauer. Ich beobachtete sein Vorgehen mit Argusaugen. Julian war anders als die meisten Heiler. Viele hätten einen Diagnosezauber über Hermione gelegt und damit wäre die Sache erledigt gewesen. Julian hatte in beiden Welten studiert und ging meist nach Muggelverfahren vor.

„Wisst ihr wer ihr das angetan hat?", fragte er abwesend und zauberte einige mir völlig unbekannte Utensilien herbei.

„Es gibt nur eine Vermutung.", antwortete ich leise.

„Dann wäre es vom Vorteil dies ins Ministerium zu bringen. Ich bin ehrlich Poppy. Der Täter hat sie gewürgt, wenn meine Vermutung richtig ist, solange bis sie bewusstlos wurde. Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte sie umgebracht. Ich werde versuchen sie wach zu bekommen, vielleicht kann sie uns etwas sagen. Was durchaus wichtig wäre. Nicht nur für die Auroren, auch für mich.", erwiderte er leise und strich Hermione behutsam über die Stirn. Langsam öffnete sie die Augen und sah wie hypnotisiert zu Julian.

„Wie heißen sie?", fragte er sie leise. Behutsam griff er nach ihrer Hand und drückte diese leicht.

„Her...", fing sie an zu sprechen. Offensichtlich kostete ihr das Ganze zu viel Kraft. Verzweifelt sah sie zu mir und versuchte sich aufzurichten.

„Hermione Granger.", murmelte ich leise, woraufhin Julian nur knapp nickte und sich wieder auf sie konzentrierte.

„Bleib liegen Hermione, dein Körper ist zu schwach. Ich habe eine Frage an dich, danach kannst du dich ausruhen.", fuhr Julian ruhig fort und ließ sich auf die Bettkante nieder. Ich bewunderte meinen ehemaligen Schüler für diese Ruhe. Hermione nickte stumm. Kurz schloss sie die Augen und sah dann wieder zu Julian.

„Kannst du uns sagen was passiert ist?"

„Nein Sir.", antwortete sie leise.

„Miss Granger ich...", fing ich an zu sprechen, verstummte aber sofort wieder, als Julian mir deutete still zu sein.

Glück der Zukunft Where stories live. Discover now