18. Noch ein Direktorbesuch

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Verdammt! Schon wieder Schwierigkeiten, obwohl ich nichts gemacht hatte. Stacey lief weg.

Ich schlenderte zurück zum Festsaal, und erst dort fiel mir auf, dass der Direktor unsere Strafe nicht ernst gemeint hatte: alle aßen aus Papptellern.

Noch einmal lässt er es nicht durchgehen.

Justin kam auf mich zu. „Hat sie dich verletzt?", fragte er besorgt.

„Nein. Hör mal, was war das?" Ich hatte immer noch keine Ahnung.

„Na ja, ich haberealisiert, dass ich so an dieses eine Mädchen nicht rankomme", verriet er.

„Und sie ist ausgetickt, weil du Schluss gemacht hast." Ich konnte es nicht glauben. Wer verdammt nochmal war dieses Mädchen? Aber ich konnte nicht fragen, weil es dann verdächtig wäre.

„Ja. Bist du stolz auf mich?", fragte er grinsend.

„Unendlich", meinte ich sarkastisch.

Am Wochenende faulenzte ich wie immer herum, und es passierte nichts Spannendes.

Leider kam Montag überraschend schnell, und alle in der Schule warfen mir seltsame Blicke zu (die älteren Schüler zumindest).

Das machte mich nervös und ich wollte mich in einer Pause an Justin wenden, aber er drehte sich um und ging vor mir weg.

Ernst? Na gut, dann soll's eben so sein.

Auf meinem Heimweg holte mich Justin dann ein, schubste mich und zeigte mir mit den Augen, ich solle ihm folgen.

„Sorry, aber du weißt ja, Bad Boy der Schule mir einer Siebtklässlerin?", versuchte er mir zu erklären, ich wollte so etwas nicht hören.

„Ganz sicher nicht!" Nun war ich an der Reihe, ihm den Rücken zuzukehren.

Justin hielt mich kurz am Arm fest, „Wenn du Krieg willst, bekommst du Krieg, Mayr, aber ich werde dich nicht verschonen." Dann ließ er mich los.

Ich werde dich nicht verschonen, hatte er gesagt. Was für ein eingebildeter Macho.

Die nächsten Tage lang wurde es wärmer. Ich freute mich über den warmen Sonnenschein und den wolkenlosen Himmel und zog nur ein Tank-Top und eine kurze Hose an.

Am Donnerstag erfuhr ich dann, dass Justin seine Drohung ernst gemeint hatte. Ich saß in einer der längeren Pausen -Überraschung- auf einer Bank im Garten, als Justin, Clemens und noch ein Freund, ich glaube er hieß Jonas, von hinten auf mich zukamen und mich aus geschmuggelten Wasserpistolen anspritzten.

Ich erschrak fürchterlich, quietschte und musste zum Totlachen witzig ausgesehen haben.

Auf meine Schreie kamen dann Lehrer angerannt, sie schimpften zwar mit den Jungs, aber danach ließen sie uns in Ruhe.

Auch ich zuckte aus und brüllte die Jungs an, doch das Schlimmste passierte erst in der Mittagspause: Ich war gerade auf dem Weg zur Schulcafeteria, als ich aus den Lautsprechern Musik laufen hörte. „I'm sexy and i know it". Und ich wusste sofort ganz genau, wer das war und was er damit bewirken wollte. Es war genau das Lied, welches im H&M gespielt wurde, als Justin und ich uns unangenehm bei den Kabinen begegneten.

Nein. Das kann er nicht machen. Das geht zu weit.

Ich spürte, wie die Röte mir ins Gesicht schoss, als ich die Treppen in den ersten Stock hinauflief und das Büro des Direktors aufriss.

„Du Arschloch, was fällt dir ein?! Bist du vollkommen bescheuert?!", schrie ich ihn an.

Er saß auf dem Drehsessel des Direktors und sah mich grinsend an.

„Ich rufe schöne Erinnerungen hervor."

Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal so wütend auf jemanden gewesen zu sein. Wie wild schmiss ich mich auf ihn und wollte ihn gerade ohrfeigen, als der Direktor hereinkam.

Oh-oh.

„Schön, dass ihr gleich beide hier seid. Ich hoffe, ihr beide versteht, dass euer Benehmen über jeder Grenze ist und dass ich verpflichtet bin, euch wirklich hart zu bestrafen!"

Er überlegte kurz. Während seiner Rede hatten Justin und ich vor seinem Tisch Platz genommen. Justin grinste mich frech an.

„Ich hab's. Das ist perfekt für euch zwei. Jenny, du weißt doch sicher über die Verlosung am Ende des Jahres Bescheid. Man kann sich bewerben und dann werden zwei Namen in unserer Schule gezogen, die dann in den Sommerferien zwei Wochen lang ein Camp besuchen dürfen", erklärte Direktor Wets.

„Da macht nur die Unterstufe mit, das ist kompletter Schwachsinn", warf ich ein.

„Falsch. Denn dieses Jahr werdet ihr beiden es sein." 

Bad Boy-Bad Love?Where stories live. Discover now