5 Donnerwetter

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Mein Herz schlug echt schneller, als ich zu ihr kam. Ich wollte es dieses Mal verkacken.

Absichtlich.

Es hatte schon so Nachmittage gegeben, an denen ich nicht super vorbereitet gewesen war. Aber es hatte immer gereicht. Dieses Mal wollte ich wissen, wie die Strafe aussehen würde.

Ich grüßte sie nett wie immer, als ich nach dem Unterricht in ihren Klassenraum kam, und sie war total warmherzig und lächelte so süß, dass ich echt ein schlechtes Gewissen bekam, dass ich sie enttäuschen würde.

Aber ich war entschlossen.

Wir quatschten ein wenig. Sie fragte mich nach meinem Tag, und ich fühlte mich echt ernst genommen, als ich ihr antwortete und sie nachfragte.

Aber dann ging es los.

Ich sollte zu einem ziemlich schweren Text Fragen beantworten. So wie in einer Klausur.

Also setzte ich mich dran, den Text zu lesen, während sie sich an ihr Pult setzte und irgendwas korrigierte.

Dann verkackte ich alles.

Ich verstand den Text, tat aber so, als würde ich es nicht, und ich schrieb echt schlecht und wenig und falsch.

Es fühlte sich total falsch an.

Sie stand einmal auf, kam zu mir, stellte sich hinter mich, legte ihre Hand so ganz sanft auf meine Schulter und streichelte mich ein wenig, doch als sie las, was ich da verzapfte, zog sie die Hand weg, als hätte sie was Ekliges angefasst.

"Schau dir das noch einmal an!", meinte sie immer noch freundlich und zeigte auf ein paar Textstellen. Ich wusste, was sie meinte, aber stellte mich dumm.

"Wieso? Stimmt doch alles!", meinte ich dreist.

"Sieh es dir besser noch einmal an!", meinte sie nun schon kühler.

"Klar, kann ich machen!", sagte ich total unbekümmert. "Wird aber wohl nicht viel helfen!"

Sie sagte nichts dazu, ging zurück an ihr Pult und arbeitete weiter. Aber ich merkte, wenn ich so insgeheim aufschaute, dass ihre Stimmung frostig war. So ein bisschen bereute ich das Ganze schon, denn ich wollte nicht, dass sie sauer auf mich war. Keine Ahnung, wie ich mir das vorgestellt hatte.

Aber jetzt war es zu spät.

"Ich bin echt enttäuscht von dir heute! Ich weiß nicht, was mit dir los ist. Du bist viel weiter und machst solche dummen Fehler eigentlich nicht!", meinte sie, als ich fertig war.

Ich hatte jetzt echt ein schlechtes Gewissen. Aber hatte ich ja so gewollt. War ja meine eigene Schuld.

"Tut mir leid, aber das kann ich echt nicht akzeptieren. Das kann ich nicht durchgehen lassen. Beim besten Willen nicht! Steh bitte auf!"

Mein Herz schlug nun echt heftig, aber ich gehorchte natürlich mit gesenktem Kopf.

"Komm nach vorne!" Sie zeigte auf das Pult. "Beug dich vor und stütz dich auf dem Pult ab!"

"Ich werde dich jetzt bestrafen für diese absolut inakzeptable Leistung."

Ich stand da, so nach vorne gebeugt am Pult und fühlte mich jetzt richtig mies.

Es war auch irgendwie demütigend, da so zu warten. Mir ging echt viel im Kopf rum, dass es richtig in meinem Kopf surrte.

So viele Gedanken, vor allem aber Angst, was jetzt kommen würde.

Sie stellte sich hinter mich und strich einmal über meinen Rücken, korrigierte meine Haltung so ein bisschen.

Bevor ich bereit war, schlug sie zu.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 10, 2023 ⏰

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Meine bittersüße Lehrerin (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt